idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
02/12/2021 08:17

Beschäftigte geben ihren Arbeitgebern gute Noten in der Corona-Pandemie

Stefan Schelp Pressestelle
Bertelsmann Stiftung

    Die Corona-Pandemie verlangt den Arbeitnehmer:innen vieles ab: Tausende Jobs sind in Gefahr, Kurzarbeit verursacht finanzielle Einbußen, Homeoffice und Hygieneregeln sorgen für Stress. Dass die Berufstätigen nach Schuldigen suchen, wäre nachvollziehbar. Überraschend ist aber, dass nicht die Arbeitgeber als Sündenbock herhalten müssen.

    Gütersloh, 12.02.2021. 86 Prozent der Arbeitnehmer:innen in der Privatwirtschaft sind auch in der Corona-Krise mit dem Verhalten ihres Arbeitgebers gegenüber seinen Beschäftigten zufrieden. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage vom November unter 1.000 Beschäftigten im Auftrag der Bertelsmann Stiftung.

    Weder unterscheiden sich die Antworten der Westdeutschen von denen der Ostdeutschen, noch gehen die Einschätzungen jüngerer und älterer Arbeitnehmer:innen auseinander. Lediglich das Einkommen beeinflusst die Einstellung gegenüber dem Arbeitgeber. In der Gruppe derjenigen, die mehr als 3.500 Euro im Monat verdienen, ist die Zustimmung mit 93 Prozent besonders hoch. Aber auch bei den Geringverdiener:innen sind noch 78 Prozent zufrieden. "Wir stecken immer noch mitten in der Pandemie“, erinnert Detlef Hollmann, Wirtschaftsexperte der Bertelsmann Stiftung, "trotzdem kann man schon jetzt festhalten, dass die Unternehmen beim Management der Pandemie mitarbeiterorientiert gedacht und gehandelt haben.“

    Unternehmen helfen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie

    65 Prozent der befragten Mitarbeiter:innen antworten, dass ihr Arbeitgeber den Beschäftigten mit Kindern geholfen hat, während der Corona-Krise Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. Knapp zwei Drittel der Befragten sehen also bei den Betrieben das Bestreben, dieses vieldiskutierte Thema konstruktiv anzugehen. Die unterschiedlichen Antworten zeigen aber auch: Je höher das Einkommen und der formale Bildungsgrad, desto höher die Zustimmung, dass die Arbeitgeber bei der Vereinbarkeit geholfen haben.

    Schon im Interesse des Unternehmens muss dem Arbeitgeber die Gesundheit seiner Mitarbeiter:innen am Herzen liegen. Diese Erkenntnis hat sich auf breiter Front durchgesetzt. 90 Prozent der Befragten sagt, dass ihr Unternehmen Maßnahmen ergriffen hat, damit Beschäftigte sich nicht infizieren. Weder die Art der Berufstätigkeit, noch der Bildungsgrad, noch das Einkommen der Befragten machen hier einen signifikanten Unterschied.

    Doch wie ist es in Corona-Zeiten mit dem gesellschaftlichen Engagement? Vielfach hätte der Eindruck herrschen können, Unternehmen hätten den Einsatz zurückgefahren. Die Befragung beweist das Gegenteil. Knapp zwei Drittel geben an, dass ihr Betrieb Verantwortung übernommen und sich für die Gemeinschaft engagiert hat. "Das ist ein starkes Indiz dafür, dass sich Betriebe in einer für sie herausfordernden Zeit eben nicht zurückgezogen haben", sagt Christian Schilcher, Wirtschaftsexperte der Bertelsmann Stiftung.

    50 Prozent sehen im Betrieb eine Chance auf Verbesserungen nach Corona

    Was kommt nach Corona? Auch diese Frage haben die Mitarbeiter:innen beantwortet. Die Zuversicht, dass nach der Pandemie alles besser ist, hält sich allerdings in Grenzen. Die Hälfte der Beschäftigten sagt, dass sie in der Pandemie eine Chance sieht, dass es nach Corona zu Verbesserungen im Betrieb kommt. Die Beschäftigten im Alter von 50 Jahren und älter sowie diejenigen mit niedrigerem Bildungsabschluss sind etwas weniger optimistisch.

    Ist das Glas also halb voll oder halb leer? Die Autoren haben da eine klare Meinung: "Denken wir uns einen beliebigen Betrieb in Deutschland und stellen uns vor, dass die Hälfte der Belegschaft glaubt, dass es nach Corona zu Verbesserungen kommen kann. Das ist als eine weit verbreitete Zuversicht innerhalb der Belegschaft zu bezeichnen."

    Zusatzinformationen
    Das Projekt "Unternehmensverantwortung regional wirksam machen" der Bertelsmann Stiftung arbeitet zu Themen von nachhaltigem Wirtschaften und Corporate Citizenship. Die Plattform www.regional-engagiert.de informiert wirtschaftsnahe Akteure zum Thema Corporate Social Responsibility und beinhaltet die größte Sammlung von guten Beispielen für Unternehmensengagement. Im Wettbewerb www.mein-gutes-beispiel.de zeichnet die Bertelsmann Stiftung jährlich Unternehmen aus, die sich gesellschaftlich engagieren und nachhaltig wirtschaften. Auf www.unternehmensengagement.de sind die Ergebnisse der größten Unternehmensbefragung zu Corporate Citizenship zu finden.

    Unsere Experten:
    Detlef Hollmann, Telefon: 0 52 41 81 81 520
    E-Mail: detlef.hollmann@bertelsmann-stiftung.de

    Dr. Christian Schilcher, Telefon: 0 52 41 81 81 362
    E-Mail: christian.schilcher@bertelsmann-stiftung.de


    Original publication:

    https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/mitarbeiter...


    More information:

    http://www.bertelsmann-stiftung.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Economics / business administration, Social studies
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).