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Wissenschaft
Ein Team aus Hacker*innen hat auf Basis von Daten der HAB eine Virtuelle Realität (VR) für die Büchersammlung Herzog Augusts entwickelt. Die Software ermöglicht es Nutzer*innen, sich virtuell in der Augusteerhalle zu bewegen und dort in Handschriften und alten Drucken zu blättern. Als besonderes Feature kann das Bücherrad mit dem von Herzog August persönlich angelegten Katalog gedreht werden. Eine einmalige Gelegenheit, denn das Bücherrad darf in Wirklichkeit noch nicht einmal berührt werden.
Im Fokus des Entwicklerteams aus Erik Bänder, Malte Meiling, Birte Brinkmann, André Klingspohn, Theo Kircher und Jan Bänder standen Möglichkeiten zur Interaktion der Nutzer*innen im virtuellen Raum. Dabei war die intuitive Handhabung entscheidend für das Gefühl von Realität. An ein Regal herantreten, ein Buch ausheben, darin blättern, es drehen und wenden, ohne zuvor komplizierte Tastenkombination zu erlernen, das ist dem Team besonders gut gelungen. Die alltäglichen Erfahrungen werden in den virtuellen Raum übertragen, in dem sich selbst große Folianten beim Blättern so verhalten, wie wir es in der Wirklichkeit erwarten.
„Wir erwecken die Herzog August Bibliothek zum virtuellen Leben. Das Bücherrad darf dort zwar nicht angefasst werden, aber wir wollen am Rad drehen!“ (Hacker*innen-Team)
Bei dem Coding da Vinci Kulturhackaton in Niedersachsen 2020 stellten Johannes Mangei, Leiter der Abteilung Neuere Medien, Digitale Bibliothek, und Torsten Schaßan, Handschriften und Sondersammlungen, das Datenset zum Bücherrad-Katalog Herzog Augusts vor. Dazu gehörten die Bilder der digitalisierten Kataloge (6 Bände, zusammen über 7.000 Seiten), die Metada-ten zu den Katalogen, eine Transkription der Anmerkungen und Verweise innerhalb des ersten Bandes in tabellarischer Form sowie einen Auszug aus dem OPAC mit den Titeln der August-Sammlung.
Der Bücherradkatalog eröffnet einen Zugang zur „Bibliotheca Augusta“, der größten Büchersammlung des 17. Jahrhunderts in Deutschland, mit ca. 135.000 Titel in ca. 35.000 Bänden. Der Katalog stellt eine Kombination von Standortkatalog und Akzessionsverzeichnis dar. Er umfasst insgesamt 7.121 Seiten, deren Zählung über die Bandgrenzen fortgeführt ist. Den größten Teil der Aufnahmen hat Herzog August selbst angefertigt. Von besonderem Interesse sind die häufig vorkommenden Anmerkungen und Querverweise zu anderen Einträgen im Katalog. Aus diesen ergibt sich ein Netzwerk der Quellen in der Sammlung.
Auf der Projektseite von „Herzog VR August“ befindet sich neben dem Quellcode und einem fertigen Release auch eine Projektpräsentation in Form eines Videos.
Seit 2014 vernetzt Coding da Vinci, der Kulturhackathon, Kultur- und Tech-nikwelten miteinander und zeigt, welche überraschenden Möglichkeiten in offenen Kulturdaten stecken. In einer mehrwöchigen Sprintphase entwickeln Teams aus Hacker*innen gemeinsam mit Kulturinstitutionen funktionierende Prototypen z.B. für Apps, Webseiten, Datenvisualisierungen, Spiele oder interaktive Installationen, die überraschende und inspirierende Wege zeigen, wie Sammlungsobjekte von Institutionen auf neue Weisen vermittelt und genutzt werden können (Coding da Vinci).
https://codingdavinci.de/de/projekte/herzog-vr-august Projektseite
https://codingdavinci.de/de/daten/herzog-augusts-buecherrad-katalog Daten
Youtube Video
Der Bücherradkatalog von Herzog August d. J. in der Augusteerhalle
HAB
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
Cultural sciences, History / archaeology, Information technology, Language / literature, Media and communication sciences
transregional, national
Contests / awards, Research projects
German
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