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Ein Ausbau der Ladeinfrastruktur, wie ihn die Bundesregierung laut Medienberichten nun plant, könnte den Ausbau der Elektromobilität in Deutschland deutlich beschleunigen. Dies zeigt eine neue Studie des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung. Demnach führen zusätzliche Ladepunkte zu einer signifikanten Zunahme von E-Autos, insbesondere in dicht besiedelten Gebieten. Schnellladestationen scheinen die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen besonders stark zu beeinflussen.
Das Wichtigste in Kürze:
• Ein Ausbau von herkömmlichen Ladepunkten um zehn Prozent führt zu einem Anstieg des Kaufs von E-Autos um 5,4 Prozent. Der Effekt von zusätzlichen Schnellladepunkten auf die Nachfrage nach E-Autos könnte sogar etwa viermal so groß sein, wobei dieser Wert mit einer höheren statistischen Unsicherheit verbunden ist.
• Auch auf den Kauf von Hybridautos haben zusätzliche Ladepunkte einen positiven Einfluss. Allerdings ist der Effekt nur etwa halb so groß – vermutlich, weil Hybridautos auch mit herkömmlichem Treibstoff fahren können und daher weniger auf die Ladeinfrastruktur angewiesen sind als reine Elektrofahrzeuge.
• Wie stark die Nachfrage nach E-Autos von der Ladeinfrastruktur abhängt, ist regional sehr verschieden: In dicht besiedelten Gebieten, etwa im Großraum München, im Rhein-Main- und im Ruhrgebiet, steigern Ladepunkte die Verbreitung von Elektrofahrzeugen deutlich mehr als in ländlichen Regionen. Auch in Gebieten mit hohen Kraftstoffpreisen sind die Effekte größer. Den Ausbau von Ladestationen regional gezielt zu subventionieren, könnte die Effektivität der Förderung daher stark verbessern.
• Die RWI-Studie basiert auf Daten des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle zum Förderprogramm für Elektrofahrzeuge, das im Juli 2016 eingeführt wurde. Das Förderprogramm sollte dazu beitragen, die Zahl an Elektrofahrzeugen in Deutschland bis zum Jahr 2020 auf eine Million zu erhöhen. Auch wenn die Nachfrage nach E-Autos und Hybridfahrzeugen derzeit ansteigt, wurde dieses Ziel deutlich verfehlt. Zum Jahresende 2020 waren rund 450.000 E-Autos in Deutschland zugelassen.
„Unsere Studie macht deutlich, dass die mangelnde Ladeinfrastruktur ein wesentlicher Grund für die schleppende Entwicklung der E-Mobilität in Deutschland ist“, sagt RWI-Umweltökonom Colin Vance. „Bislang wurden vor allem Elektrofahrzeuge subventioniert, um die Elektromobilität in Deutschland zu fördern. Wenn nun mehr in den Ausbau der Ladeinfrastruktur investiert wird, könnte die Nachfrage nach Elektroautos deutlich steigen. Für eine möglichst effektive Förderung wäre es allerdings sinnvoll, die regionalen Unterschiede in der Nachfrage nach E-Mobilität zu berücksichtigen.“
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Ihre Ansprechpartner/in dazu:
Prof. Dr. Colin Vance, colin.vance@rwi-essen.de , Tel. 0201 8149-237
Leonard Goebel (Kommunikation), leonard.goebel@rwi-essen.de , Tel.: 0201 81 49-210
Prof. Dr. Colin Vance, colin.vance@rwi-essen.de , Tel. 0201 8149-237
Ruhr Economic Paper #893 „Do More Chargers Mean More Electric Cars?” von Stephan Sommer und Colin Vance, s. https://www.rwi-essen.de/publikationen/ruhr-economic-papers/1130/
DOI: 10.4419/96973033
https://www.rwi-essen.de/presse/mitteilung/429/ - Pressemitteilung auf der RWI-Homepage
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils, all interested persons
Economics / business administration, Energy, Environment / ecology, Politics, Traffic / transport
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
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