idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Simulationsstudien haben gezeigt, dass sich das Infektionsrisiko in Schulen deutlich verringern lässt, wenn Klassen aufgeteilt und in kleineren Gruppen getrennt unterrichtet werden. Eine Lösung zu finden, welche die gesamte Komplexität an Teilungsparametern und vorhandenen Ressourcen abbildet, stellt für Planungsteams an Schulen jedoch eine echte Herausforderung dar und gestaltet sich sehr zeitaufwendig. Hier kommt die mathematische Modellierung und Optimierung ins Spiel, die ein Forscherteam der TUK in Pilotprojekten an zwei Kaiserslauterer Gymnasien gerade in die Praxis überführt. Damit weitere Schulen auch davon profitieren können, stellen die Mathematiker das Tool frei zur Verfügung.
Eine sogenannte Kohortenstrategie, die die Einteilung für den Wechselunterricht übernimmt, muss nicht nur der Eindämmung des Infektionsgeschehens Rechnung tragen, sondern auch die strukturelle Gegebenheiten an Schulen abbilden – unter anderem, was Kapazitäten an Lehrkräften und Klassenräumen, bestehende klassenübergreifende Kurse und Teilungen wie etwa beim Religionsunterricht betrifft.
„Mathematische Modellierung und Optimierung kann helfen, dieses komplexe Planungsproblem schnell und gut zu lösen“ erklärt Tim Bergner, Doktorand in der Arbeitsgruppe Optimierung der TUK. Unter seiner Leitung hat die Arbeitsgruppe Optimierung ein frei verfügbares Open-Source-Software-Tool entwickelt, das dabei hilft, die Aufteilung ganzer Jahrgänge oder Schulen inklusive klassenübergreifender Kurse zu berechnen. „Mit diesem Programm wollen wir einen Beitrag leisten, um die Planungen an Schulen zu vereinfachen und zu verbessern“, so Bergner weiter.
Die Schulleiterin des St.-Franziskus-Gymnasiums, wo die mathematische Modellierung aktuell im Testbetrieb zum Einsatz kommt, freut sich über die Unterstützung aus der Wissenschaft: „Das Programm ist exakt auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten. Die Kolleginnen und Kollegen konnten sich schnell einfinden und haben mithilfe der Software eine Lösung gefunden, bei der die Kurse sehr gleichmäßig aufgeteilt sind“, erklärt OStD‘ Ursula Vollrath. „Wir sind dankbar für die unkomplizierte Zusammenarbeit und die schnelle Unterstützung.“
Das Tool kann bei Bedarf auch komplexere Abhängigkeiten (auf keinen Fall zu trennende Gruppen wie etwa Geschwisterpaare, auf jeden Fall zu trennende Gruppen, etc.). berücksichtigen. Es ist unter http://optimierung-gegen-corona.de für alle gängigen Betriebssysteme (Windows, MacOS und Linux) verfügbar und lässt sich „standalone“ auf einem Schulrechner einsetzen.
Fragen beatwortet:
Tim Bergner
AG Optimierung
wechselunterricht(at)mathematik.uni-kl.de
www.mathematik.uni-kl.de/opt/corona-schuleinteilung
Criteria of this press release:
Journalists
interdisciplinary
transregional, national
Schools and science, Transfer of Science or Research
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).