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Wissenschaft
COVID19 ist nah, die Heimat fern: Wie junge chinesische Migranten mit dem Lockdown des deutschen Schulsystems klarkommen, erforscht Dr. Zi Wang vom Institut für Ostasienwissenschaften (IN-EAST) der Universität Duisburg-Essen (UDE). Seine Studie wurde in dem Magazin Migration Studies veröffentlicht.*
In Deutschland gibt es Schulen für chinesische Gemeinschaften (CHL). Sie sind gemeinnützig und richten sich an Kinder und Jugendliche chinesischer Abstammung, mindestens ein Elternteil kommt aus China, Taiwan oder einem südostasiatischen Land. Ziel ist, ihre mündlichen und schriftlichen Chinesischkompetenzen zu fördern. Anders als in British oder Japanese Schools wird meist nachmittags oder an Wochenenden unterrichtet.
„Zu Beginn meiner Studie gab es in NRW den ersten Lockdown. Daher konnte ich mit den Schulen nur über Mail und Chat kommunizieren“, erklärt Dr. Wang. Mitgemacht haben 590 Kinder und Jugendliche von drei CHL-Schulen in Düsseldorf, Bonn und München. Viele der Fünf- bis 17-Jährigen hätten die deutsche Staatsangehörigkeit, so der 34-Jährige. „Die CHL haben beim Unterrichtsausfall rechtzeitig und gut auf die Bedürfnisse der Schüler reagiert.“
Die Einrichtungen möchten das deutsche Schulsystem mit ihrem Angebot erweitern. Anders als NRW-Schulen wechselten sie bereits im Februar 2020 vom Präsenz- in den Online-Unterricht und änderten die Lehrpläne. „Die chinesischen Elternvertreter in Düsseldorf und München gaben als Motto aus: Der Unterricht stoppt, das Lernen jedoch nicht“, sagt er. „Einige neue Kurse sind so umfassend, dass die ‚Corona-Lehrpläne‘ denen einer normalen Schule ähneln“, so der gebürtige Singapurer.
Und wie sehen die Änderungen aus? Sind sowohl Eltern als auch Schüler damit glücklich? „Die Kinder und Jugendlichen nutzen die Online-Programme gerne, es gab eine starke Nachfrage“, sagt Zi Wang. Allerdings wird in den Kursen nicht strikt gepaukt. „Wegen der Pandemie sind viele Mädchen und Jungen deprimiert. Im CHL-Unterricht soll ihr Stress deshalb durch ein Lernen mit Spaßfaktor gelindert werden.“
Ziel bleibe aber, Lernrhythmen beizubehalten, fachlich etwas zu vermitteln und zu zeigen, dass sich Lernen lohnt. Zugleich wolle man die Schüler emotional auffangen und für Zufriedenheit in der jetzigen Situation sorgen.
Wangs Studie gehört zum Projekt „Sprache, Migration, Glück“ am IN-EAST, die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert es.
* Wang, Zi: Addressing migrants’ well-being during COVID-19: An analysis of Chinese communities’ heritage language schools in Germany, in: Migration Studies (21.12.2020)
DOI: 10.1093/migration/mnaa033
Hinweis für die Redaktion:
Fotos von Dr. Zi Wang (Foto: Wang) und eine UDE-Montage mit Dr. Wang und einem Bild zur lateinischen und asiatischen Sprache in der Schule (Foto: pixabay.com) stellen wir Ihnen unter folgendem Link zur Verfügung:
https://www.uni-due.de/de/presse/pi_fotos.php
Weitere Informationen:
Dr. Zi Wang, IN-EAST, Tel. 0203/37 9-2003, wz1205@gmail.com
Redaktion: Alexandra Nießen, Tel. 0203/37 9-1487, alexandra.niessen@uni-due
Dr. Zi Wang (l.), Darstellung lateinischer Buchstaben/Laute und Entsprechung in asiatischer Sprache ...
Foto (l.): Wang, Foto (r.): pixabay.com, Mont.: UDE
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils, all interested persons
Cultural sciences, Language / literature, Social studies, Teaching / education
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Schools and science
German
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