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Die größten Gruppen von Geflüchteten sowie Migrantinnen und Migranten in Deutschland und Europa stammen aus Afghanistan und Syrien. Im BICC Policy Brief “Engaging refugees and migrants as peace advocates-How Germany can contribute to peace in Syria and Afghanistan” (in englischer Sprache) argumentieren die Autorinnen, dass die deutsche Politik das Potenzial anerkennen sollte, mit dem diese Menschen zu Friedensprozessen in Afghanistan und Syrien beitragen können.
Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Praxis sind sich einig, dass die Beteiligung von Flüchtlingen, Migrantinnen und Migranten an Friedensprozessen zu deren Nachhaltigkeit beiträgt. Sie erkennen außerdem an, dass ihre Einbindung zur Bewältigung und Aufarbeitung der Vergangenheit die langfristigen Aussichten auf Frieden erhöht. In BICC Policy Brief 2\2021 "Engaging refugees and migrants as peace advocates - How Germany can contribute to peace in Syria and Afghanistan" (in englischer Sprache) formulieren die Autorinnen Katja Mielke und Esther Meininghaus folgende politischen Empfehlungen an die Bundesregierung:
\ Flüchtlinge, Migrantinnen und Migranten als Friedensvermittler einbinden
Die deutsche Politik - insbesondere das Auswärtige Amt (AA), die Bundesministerien für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und des Innern (BMI) sowie die Landesregierungen - sollte ebenso wie Bildungsorganisationen das Engagement von Flüchtlingen, Migrantinnen und Migranten aus Afghanistan und Syrien als Kräfte für Wandel unterstützen, um Friedensprozesse positiv zu beeinflussen.
\ Programme für zivilgesellschaftliches Engagement für den Frieden schaffen, in denen sich Flüchtlinge, Migrantinnen und Migranten in Deutschland selbst für den Frieden in ihren Herkunftsländern engagieren können
Zivilgesellschaftliche und friedenspädagogische Organisationen (z. B. Volkshochschulen, Ziviler Friedensdienst) sollten gemeinsam neue Programme für bürgerschaftliches Engagement für den Frieden entwickeln, an denen Flüchtlinge, Migrantinnen und Migranten teilnehmen können, um sich für den Frieden in ihrem Herkunftsland zu engagieren. Diese Programme sollten auf den für das jeweilige Herkunftsland spezifischen Kriegs- und Politikerfahrungen sowie auf den Zukunftsvisionen dieser Menschen aufbauen, damit sich die Engagierten und die von ihnen repräsentierten Bevölkerungsgruppen hiermit identifizieren können.
\ Neue Förderformate zur Unterstützung von selbstbestimmtem, zivilgesellschaftlichen Engagement für den Frieden auf den Weg bringen
Das Auswärtige Amt, das BMZ, das BMI und die Landesregierungen sollten dezentral über Institutionen der politischen Bildung (politische Stiftungen, Bundeszentrale und Landeszentralen für politische Bildung, Institut für Auslandsbeziehungen) zwei Arten von Zielgruppen fördern, die Programme der politischen Bildung für den Frieden durchführen: a) Organisationen der politischen Bildung und der Friedensbildung sowie b) Initiativen unter syrischer und afghanischer Leitung. Die Projektförderungen sollten längerfristig angelegt sein und unabhängige Initiativen einschließen sowie z. B. Mittel für die Anmietung von Begegnungsräumen bereitstellen. Förderantragsprozesse sollten unbürokratisch und transparent unterstützt werden. Das Auswärtige Amt sollte in Erwägung ziehen, zusätzlich zu den bestehenden Förderlinien des BMI weitere Mittel zur Verfügung zu stellen, um die Expertise zu politischer Bildung (BMI) und Friedensförderung (AA) zu bündeln.
\ Afghanische und syrische Initiativen der Friedenspädagogik in Deutschland mit internationalen Friedensprozessen verknüpfen
Das Auswärtige sollte als Vermittler auftreten, um afghanische und syrische Friedensinitiativen in Deutschland mit den offiziellen Track 1, 2 und 3 Friedensprozessen, die z. B. von den Vereinten Nationen mediiert werden (Teilnahme, beratende Rollen), zu verknüpfen.
Den BICC Policy Brief 2\2021 "Engaging refugees and migrants as peace advocates - How Germany can contribute to peace in Syria and Afghanistan" (in englischer Sprache) finden Sie als pdf unter:
https://www.bicc.de/uploads/tx_bicctools/BICC_Policy_Brief_2_2021.pdf
Weitere Informationen
Susanne Heinke
Leiterin der Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
pr@bicc.de
(0)228 911 96 – 44 / -0
Folgen Sie BICC auf Twitter: https://twitter.com/BICC_Bonn
Criteria of this press release:
Journalists, Students, all interested persons
Politics, Social studies
transregional, national
Scientific Publications
German
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