idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
04/19/2021 12:39

Dem Klimawandel standhalten: Förderung für Forschung an Pistazien

Sophia Jahns Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie

    Ein internationales Forscherteam erhält Förderung durch “HiFi for All SMRT 2020“ für die Sequenzierung der DNA und RNA von Pistazien.

    PacBio unterstützt ein Forschungsprojekt, das unser Wissen über den genetischen Aufbau von Pistazien wesentlich voranbringen wird. Forscher von IVICAM-IRIAF in Spanien, dem italienischen Rat für landwirtschaftliche Entwicklung, der Universität Palermo, dem Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie und der Universität von Kalifornien, Davis werden gemeinsam die Grundlagen dafür legen, Pistazien widerstandsfähiger gegen den Klimawandel zu machen.

    Pistazien sind nährstoffreich und können Dürreperioden sowie warmes Klima gut überstehen. In Gegenden, die unter der Erderwärmung und Änderungen der Niederschlagsmuster leiden, ersetzen sie bereits jetzt andere Kulturpflanzen. Doch auch Pistazien sind vom Klimawandel beeinträchtigt: Normalerweise beginnen die Bäume zu blühen, wenn sie über einen gewissen Zeitraum kalten Temperaturen ausgesetzt waren. Durch die wärmer werdenden Winter wird diese zeitliche Steuerung gestört, und die Ernte in den Hauptanbaugebieten wie Iran, Kalifornien, Spanien und Italien kann leiden oder in manchen Jahren sogar komplett ausfallen. „Bereits jetzt erleben Pistazienproduzenten die negativen Auswirkungen des Klimawandels“, warnt Esaú Martínez vom CIAG-IRIAF in Spanien. Diese Effekte werden in der Zukunft vermutlich noch deutlicher spürbar werden.

    Manche Pistazienkultivare sind besser als andere an warme Bedingungen angepasst

    Interessanterweise ist die Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel von Kultivar zu Kultivar verschieden. Das Forscherteam möchte daher Genvarianten identifizieren, die für die Anpassungsfähigkeit einzelner Kultivare verantwortlich sind. „Wir werden nach Genomvariation in sechs Pistazienkultivaren suchen, die sich hinsichtlich Kältebedarf für die Blüteninduktion, Fruchtgröße und Geschlecht unterscheiden“, erklärt Pablo Carbonell-Bejerano vom Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen. Diese Kultivare sind hochgradig heterozygot. Das heißt, dass für viele ihrer Gene die Exemplare im Chromosomensatz, der von je einem der beiden Eltern eines Baums stammt, sich stark unterscheiden.
    Außerdem sind sie aufgrund ihrer großer Haplotyp-Diversität für Weiterzüchtungen interessant: Viele verschiedene Varianten eines Chromosomensatzes kommen in der Population vor.

    Ein bedeutender Fortschritt für das Verständnis des Pistaziengenoms

    Für die Durchführung des Forschungsprojekts wurde dem Team nun PacBio-High-Fidelity (HiFi)-Sequenzierung für zehn Single-molecule-real-time (SMRT)-Zellen bewilligt. Damit werden die Forscher die Sequenz der Nukleotide in der DNA des gesamten Genoms der Pistazienkultivare mit hoher Präzision bestimmen können. Bereits in diesem Frühling werden in Spanien Proben gesammelt und in die Sequenzierungs-Einrichtung Gentyane in der Auvergne gebracht. Die Forscher werden außerdem die in den verschiedenen Geweben eines jeden Kultivars transkribierte RNA sequenzieren, um zu bestimmen, wo die kodierenden Gene in den jeweiligen Genomen lokalisiert sind und um Varianten der in den verschiedenen Kultivaren exprimierten Transkripte zu identifizieren. „Dies ist eine großartige Chance, durch Fortschritte bei der Erforschung genetischer Ressourcen die Pistazienzüchtung zu unterstützen“, betont Carbonell-Bejerano. Die Forscher hoffen auf ein besseres Verständnis der Diversität agronomisch relevanter Merkmale. Ihre Erkenntnisse werden dazu beitragen, die Genvarianten zu identifizieren, durch die Pistazien dem Klimawandel standhalten können um so den Grundstein für Klimaanpassung durch Züchtung legen.


    Contact for scientific information:

    Dr. Pablo Carbonell-Bejerano
    Max-Planck-Institute für Entwicklungsbiologie
    Abteilung Molekularbiologie
    Max-Planck-Ring 5
    72076 Tübingen

    pablo.carbonell@tuebingen.mpg.de
    +49 7071 601 1416


    Images

    Pistacia vera Larnaka.
    Pistacia vera Larnaka.
    Foto: Esaú Martínez.

    Pistazien am Baum.
    Pistazien am Baum.
    Foto: Esaú Martínez.


    Attachment
    attachment icon Pistazien.

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Biology, Environment / ecology
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).