idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Wie die Ameise Cardiocondyla elegans ihren Partner findet: Darüber berichten Wissenschaftler:innen der Universität Regensburg jetzt im renommierten Fachjournal Communications Biology.
Den richtigen Paarungspartner zu finden ist eine der wichtigsten Aufgaben im Leben von Tieren. Während viele Pflanzen dabei auf die Mitwirkung bestäubender Insekten angewiesen sind, findet die Partnerwahl bei Tieren generell ohne Hilfe eines vermittelnden Dritten statt.
Ganz anders bei der Ameise Cardiocondyla elegans in Südfrankreich: hier transportieren Arbeiterinnen Jungköniginnen aus dem eigenen Nest in die Erdnester anderer Kolonien, wo sie sich mit fremden, flügellosen Männchen verpaaren können. Wie Mathilde Vidal und Professor Dr. Jürgen Heinze gemeinsam mit weiteren Mitarbeiter:nnen des Lehrstuhls Zoologie / Evolutionsbiologie der Universität Regensburg und Professor Christophe Lucas von der Universität in Tours in einem Artikel in Communications Biology berichten, tragen die zwei bis drei Millimeter kleinen Arbeiterinnen die Jungköniginnen huckepack über mehrere Meter ganz gezielt zum nadelstichgroßen Eingang einer anderen Kolonie, in den sie sie dann hineinfallen lassen. Genetische Untersuchungen zeigten, dass durch diesen Transfer Inzucht vermieden wird. Arbeiterinnen suchen offensichtlich nur ganz bestimmte Empfängerkolonien aus, aber wie sie diese auswählen, konnte noch nicht geklärt werden. Von allen farbprächtigen und bizarren Varianten der sexuellen Selektion bei Tieren kommt das Verhalten von Cardiocondyla elegans der Eheanbahnung und Heiratsvermittlung beim Menschen am nächsten.
Prof. Dr. Jürgen Heinze
Lehrstuhl für Zoologie/Evolutionsbiologie
Universität Regensburg
Telefon +49 941 943-2475
E-Mail: juergen.heinze@ur.de
Vidal, M., Königseder, F., Giehr, J. et al. Worker ants promote outbreeding by transporting young queens to alien nests. Commun Biol 4, 515 (2021). https://doi.org/10.1038/s42003-021-02016-1
https://www.uni-regensburg.de/biologie-vorklinische-medizin/evolutionsbiologie/t...
Arbeiterinnen und Brut der Cardiocondyla elegans.
Universität Regensburg
Foto © Julia Giehr
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, Students
Biology, Environment / ecology, Oceanology / climate, Zoology / agricultural and forest sciences
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).