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07/07/2021 13:20

Förderung beschlossen: Text+ sichert Forschungsdaten auch von Hamburger Langzeitvorhaben

Dr. Elke Senne Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
Akademie der Wissenschaften in Hamburg

    Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) von Bund und Ländern hat jetzt beschlossen, weitere zehn Konsortien im Rahmen der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) zu fördern. Dazu gehört auch der Verbund Text+. Diese sprach- und textbasierte Forschungsdateninfrastruktur ist bedeutsam für alle Langzeitvorhaben der Akademie der Wissenschaften in Hamburg, da so digital aufbereitete Forschungsergebnisse langfristig erhalten werden und von der Wissenschaft breiter zu nutzen sind.

    Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg als Mitglied von Text+ hat die mehrjährige Vorbereitung von Text+ unterstützt. Die Initiative wird zunächst für fünf Jahre gefördert. Text+ baut eine auf Sprach-, Schrift- und Textdaten ausgerichtete Forschungsdateninfrastruktur auf. Der Verbund von universitären und außeruniversitären Institutionen, Bibliotheken und Rechenzentren konzentriert sich zunächst auf digitale Sammlungen, lexikalische Bestände und wissenschaftliche Text-Editionen. Solche digital verfügbaren Daten sind sehr wichtig für alle sprach- und textbasierten Disziplinen, besonders für die Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften, die Philosophie, für Klassische Philologien und für die Anthropologie. Viele weitere Disziplinen können von Text+ profitieren, vorrangig die Sozial-, Wirtschafts-, Politik- und Geschichtswissenschaften.

    Die fünf Langzeitvorhaben der Akademie der Wissenschaften in Hamburg in Kooperation mit der Universität Hamburg werden sich auf vielfältige Weise in den Aufbau von Text+ einbringen:
    • Das Langzeitvorhaben INEL erschließt indigene nordeurasische Sprachen, und zwar in digitalen empirischen Datensammlungen (Korpora).
    • Das Langzeitvorhaben Formulae – Litterae – Chartae erforscht und ediert frühmittelalterliche Formulae, die als Vorlagen für Urkunden und Briefe die Vielfalt des gelehrten Schreibens im frühmittelalterlichen Westeuropa dokumentieren.
    • Das Langzeitvorhaben Beta masaheft. Die Schriftkultur des christlichen Äthiopiens und Eritreas bereitet das Wissen über diese Handschriftenkultur systematisch und multimedial auf.
    • Das Langzeitvorhaben Etymologika widmet sich griechisch-byzantinischen etymologischen Wörterbüchern als bedeutendsten lexikographischen Leistungen antiker und mittelalterlicher Wissensgeschichte in Europa.
    • Das Langzeitvorhaben Entwicklung eines korpusbasierten elektronischen Wörterbuchs Deutsche Gebärdensprache hat zum Ziel, gebärdensprachliche Texte von Gehörlosen zu sammeln und in Teilen als Korpus der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen; ein Teil ist bereits auf Video-Basis online veröffentlicht.

    „Die Entscheidung der GWK, das Konsortium Text+ in die Bund-Länder-Förderung der NFDI aufzunehmen, hat auch für unsere Akademie als Text+-Mitglied große Bedeutung“, sagt Prof. Dr. Edwin Kreuzer, Präsident der Akademie der Wissenschaften in Hamburg. „Für unsere Langzeitvorhaben im Akademienprogramm ist damit die nachhaltige Sicherung der Forschungsdaten über die jeweilige Laufzeit der Projekte hinaus gewährleistet. Die Forschungsergebnisse stehen somit dauerhaft zur Nutzung zur Verfügung.“

    Dem Verbund Text+ gehören bereits mehr als 30 Partner aus universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Gedächtniseinrichtungen an. So das antragstellende Leibniz-Institut für Deutsche Sprache Mannheim in seiner Pressemitteilung vom 2. Juli 2021. Es koordiniert das Vorhaben zusammen mit den vier Institutionen, die den Antrag mitgestellt haben: die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, die Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt/Leipzig, die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen sowie die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste.

    Text+ erhält zunächst fünf Jahre lang eine finanzielle Förderung. Die NFDI soll forschungsrelevante Datenbestände systematisch erschließen, sichern, zugänglich machen und verknüpfen. Bund und Länder beabsichtigen, insgesamt bis zu 30 Konsortien zu unterstützen. Hierfür stehen bis zu 85 Millionen Euro jährlich zur Verfügung.

    Zu Text+: https://www.text-plus.org/

    Zu den Langzeitvorhaben der Akademie der Wissenschaften in Hamburg: https://www.awhamburg.de/forschung/langzeitvorhaben.html

    Ansprechpartnerin:
    Dagmar Penzlin
    Akademie der Wissenschaften in Hamburg
    040/42 94 86 69-24
    presse@awhamburg.de
    www.awhamburg.de

    Die Akademie
    Der Akademie der Wissenschaften in Hamburg gehören herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Disziplinen aus Norddeutschland an. Sie trägt dazu bei, die Zusammenarbeit zwischen Fächern, Hochschulen und anderen wissenschaftlichen Institutionen zu intensivieren. Sie fördert Forschungen zu gesellschaftlich bedeutenden Zukunftsfragen und wissenschaftlichen Grundlagenproblemen und macht es sich zur besonderen Aufgabe, Impulse für den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit zu setzen. Die Grundausstattung der Akademie wird finanziert von der Freien und Hansestadt Hamburg. Präsident der Akademie ist Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. E.h. Edwin J. Kreuzer. Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg ist Mitglied in der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften.


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    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
    interdisciplinary
    transregional, national
    Science policy, Transfer of Science or Research
    German


     

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