idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
08/19/2021 12:07

NHM Wien: Rotstirnige Dolchwespe wieder in Österreich nachgewiesen

Nikolett Kertész Presse & Marketing
Naturhistorisches Museum Wien

    Die Rotstirnige Dolchwespe (Megascolia maculata) ist mit bis zu 4,2 cm Körperlänge die größte Wespenart Europas. In Österreich wurden vereinzelte Exemplare in Wien und Niederösterreich Ende des 19. Jahrhunderts gefunden, die in der wissenschaftlichen Sammlung des Naturhistorischen Museums aufbewahrt sind. Seit 1893 konnte die Wespenart in Österreich nicht mehr nachgewiesen werden und galt somit seit mehr als 100 Jahren als verschollen.

    Nun ist es den NHM Wien-Wissenschaftlerinnen Sabine Schoder und Dominique Zimmermann, sowie der Biologin und Naturfotografin Sylvia Wanzenböck gelungen, das neuerliche Vorkommen der Rotstirnigen Dolchwespe zu bestätigen. In den letzten Jahren wurde vereinzelt von Sichtungen im Osten Österreichs berichtet, allerdings ohne entsprechende Dokumentation. Im Jahr 2019 hat Citizen Scientist Günter Gaß aus Hohenau an der March im Garten seines Hauses diese Art beobachtet und Dominique Zimmermann, der zuständigen Kuratorin im Naturhistorischen Museum Wien, gemeldet. Da die Wespen nur eine relativ kurze Zeit zu beobachten sind, gelang die Bestätigung des Vorkommens in der Folge dieses Jahr.

    Die Rotstirnige Dolchwespe hat einen auf der Oberseite auffällig gelb bis orangerot gefärbten Kopf und einen schwarzen Körper mit gelber Zeichnung. Die Weibchen besitzen – wie für Stechimmen üblich – einen Stachel, sind jedoch sehr friedlich und nicht stechfreudig. Diese Wespenart bildet keine Völker, jedes Weibchen versorgt seinen Nachwuchs einzeln. Sie bevorzugt trockenwarme Biotope und kommt vor allem im Süden Europas vor, etwa in Italien und Griechenland, wo sie in den Sommermonaten häufig beobachtet werden kann.
    „Der Osten Österreichs beherbergt viele wärmebegünstigte Standorte. Auch die warmen Sommer der letzten Jahre begünstigen die Ausbreitung von Arten aus dem Süden in österreichischen Regionen“, so NHM Wien-Kuratorin Dominique Zimmermann.

    Die ausgewachsenen Tiere sind Nektarfresser und bevorzugen blaue und rotblaue Blüten verschiedener Pflanzenfamilien. Am aktuellen Fundort in Hohenau an der March besuchten sie vorwiegend die in Österreich nicht heimische Gewöhnliche Seidenpflanze (Asclepias syriaca). Ihren Nachwuchs versorgen die Wespen mit Larven des ebenfalls in der Gegend vorkommenden Nashornkäfers (Oryctes nasicornis).

    In Österreich häufig anzutreffen ist die nah verwandte Borstige Dolchwespe (Scolia hirta), die ebenfalls einen schwarzen Körper mit gelber Zeichnung hat, jedoch mit schwarzem Kopf und deutlich geringerer Körpergröße.

    Citizen Science-Beteiligung:
    Um die Wissenschaft mit Sichtungen der Rotstirnigen Dolchwespe zu unterstützen, können weitere Funde gerne mit Foto und unter Bekanntgabe des Fundorts dem Naturhistorischen Museum Wien gemeldet werden.
    Kontakt: www.nhm-wien.ac.at/dominique_zimmermann

    Weitere Pressunterlagen zum Download finden Sie unter:
    www.nhm-wien.ac.at/presse/pressemitteilungen2021/rotstirnige_dolchwespe


    Contact for scientific information:

    Dr. Dominique Zimmermann
    2. Zoologie, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Kuratorin
    Tel.: +43 1 52177-316
    dominique.zimmermann@nhm-wien.ac.at

    Mag. Magdalena Reuss
    Presse & Marketing, Pressereferentin
    Tel.: + 43 (1) 521 77 DW 626
    magdalena.reuss@nhm-wien.ac.at


    Images

    Rotstirnige Dolchwespe, Griechenland
    Rotstirnige Dolchwespe, Griechenland
    (c) Sabine Schoder
    (c) Sabine Schoder


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
    Biology, Environment / ecology, Zoology / agricultural and forest sciences
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).