idw - Informationsdienst
Wissenschaft
BfR veröffentlicht Spezial-Ausgabe des Verbrauchermonitors zur Wahrnehmung von Lebensmittelzusatzstoffen
Ob Farb- oder Konservierungsstoffe, Emulgatoren oder Süßungsmittel - in Zutatenlisten von Süßwaren, Getränken und anderen verarbeiteten Lebensmitteln sind häufig Lebensmittelzusatzstoffe enthalten. Eine aktuelle, repräsentative Befragung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zeigt: 55 Prozent der Bevölkerung versuchen, Zusatzstoffe beim Kauf von Lebensmitteln zu vermeiden. „Viele Menschen sorgen sich über mögliche gesundheitliche Folgen, gleichzeitig fühlen sie sich nicht gut über Zusatzstoffe informiert“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Lebensmittelzusatzstoffe werden in Europa streng geprüft. Nur wenn gesundheitliche Beeinträchtigungen bei der vorgesehenen Verwendung nicht zu erwarten sind, dürfen sie eingesetzt werden.“
Link zum Web-PDF des Verbrauchermonitors Spezial Zusatzstoffe in Lebensmitteln
https://www.bfr.bund.de/cm/350/bfr-verbrauchermonitor-2021-spezial-zusatzstoffe-...
Link zum A-Z Index Lebensmittelzusatzstoffe
https://www.bfr.bund.de/de/a-z_index/lebensmittelzusatzstoffe-4921.html
Zusatzstoffe werden Lebensmitteln aus technologischen Gründen zugesetzt. So beeinflussen beispielsweise Farbstoffe das Aussehen, Emulgatoren die Konsistenz und Süßungsmittel den Geschmack eines Lebensmittels - Eigenschaften, die von den meisten Befragten der Studie als wichtig oder sehr wichtig eingestuft werden.
Mehr als die Hälfte versucht, Zusatzstoffe beim Kauf von Lebensmitteln zu vermeiden. Denn bei den meisten Befragten ist das wahrgenommene gesundheitliche Risiko von Zusatzstoffen größer als deren eingeschätzter Nutzen - dies gilt insbesondere für Süßungsmittel, Farbstoffe und Geschmacksverstärker (jeweils über 40 %). Vor allem mögliche Unverträglichkeiten sowie die Förderung von Krebs und Übergewicht sind Risiken, die von den Befragten mit Lebensmittelzusatzstoffen verbunden werden.
Die Ergebnisse zeigen weiterhin, dass die Bevölkerung ihr Wissen über Lebensmittelzusatzstoffe als gering einschätzt. So fühlen sich die Menschen zum einen nicht gut informiert, beispielsweise wenn es um die Funktionen oder mögliche gesundheitliche Risiken von Zusatzstoffen geht. Zum anderen zeigen die Ergebnisse, dass selbst häufig eingesetzte Zusatzstoffe vielen nicht bekannt sind. Jeweils über 40 Prozent der Befragten geben an, den Geschmacksverstärker Mononatriumglutamat und das Süßungsmittel Aspartam nicht zu kennen. Nicht allen ist die vorrangige Funktionsgruppe einzelner Zusatzstoffe bekannt: Zwar weiß die Mehrheit, dass Carotin als Farbstoff verwendet wird, bei Milchsäure wissen hingegen nur etwa ein Viertel der Befragten, dass diese hauptsächlich als Konservierungsstoff genutzt wird.
Der Begriff Lebensmittelzusatzstoff wird in der Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 definiert. Danach versteht man darunter einen Stoff mit oder ohne Nährwert, der einem Lebensmittel aus technologischen Gründen zugesetzt wird. Lebensmittelzusatzstoffe dürfen in der Europäischen Union nur verwendet werden, wenn sie zuvor zugelassen wurden. Voraussetzung dafür ist, dass der Stoff für die vorgesehene Verwendung gesundheitlich unbedenklich ist. Weiterhin muss eine technologische Notwendigkeit für den Zusatz bestehen und Verbraucherinnen und Verbraucher dürfen durch die Verwendung des Lebensmittelzusatzstoffs nicht irregeführt werden. Ein in der EU zugelassener Lebensmittelzusatzstoff erhält eine E-Nummer und muss in der Zutatenliste angegeben werden.
Über den BfR-Verbrauchermonitor
Ob Antibiotikaresistenzen, Mikroplastik, Salmonellen oder Aluminium in Lebensmitteln - welche gesundheitlichen Risiken sind der Bevölkerung bekannt und was beunruhigt sie? Antworten auf diese und andere Fragen liefert der BfR-Verbrauchermonitor, eine seit 2014 regelmäßig durchgeführte repräsentative Bevölkerungsbefragung. Dazu werden etwa 1.000 Personen, die in Privathaushalten in Deutschland leben, im Auftrag des BfR telefonisch interviewt. In Ergänzung dazu führt das BfR Repräsentativbefragungen zu Einzelthemen durch, die von besonderem aktuellem Interesse sind, wie zum Beispiel Tattoos, E-Zigaretten, Superfoods oder Zusatzstoffe in Lebensmitteln.
Über das BfR
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
Media and communication sciences, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Scientific Publications, Transfer of Science or Research
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).