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04/01/2004 12:17

Universität Kassel erhält Stiftungsprofessur für Wissensverarbeitung

Ingrid Hildebrand Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Kassel

    Kassel. Wissensverarbeitung - die Erforschung der Organisation und Anwendung von Wissen - gilt als eines der zukunftsträchtigsten Fachgebiete der Informatik. Diesem hochaktuellen Thema widmet sich auch die neue Stiftungsprofessur am Fachbereich Mathematik / Informatik der Universität Kassel, auf die der Mathematiker Dr. Gerd Stumme zum Sommersemester berufen wurde. Dank des Engagements der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, die die C4-Professur mit einer Summe von rund einer Million Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren finanziert, konnte dieses Fachgebiet nun in den Lehr- und Forschungsbetrieb der Kasseler Hochschule aufgenommen werden.

    Uni-Präsident Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep dankte im Rahmen eines Pressegesprächs der Hertie-Stiftung für ihr Engagement. "Die Integration der Wissensverarbeitung in Forschung und Lehre ist ein weiterer Meilenstein bei der Entwicklung der Informatik an der Universität Kassel", sagte Postlep. Die fachliche Ausrichtung der Hertie-Professur habe sich bereits als Treffer erwiesen, denn für die Zeit zwischen 2005 und 2008 wird Wissensverarbeitung einer von drei Förderungsschwerpunkten des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) sein. Das hatte ein Vertreter des BMBF bereits im Herbst auf dem Fakultätentag Informatik angekündigt.

    "Wir unterstützen die Stiftungsprofessur, weil sie mit ihrem Schwerpunkt - der Anwendung neuer Technologien im Bildungswesen - an der Schnittstelle von Technik und Bildung angesiedelt ist", sagte Dr. Roland Kaehlbrandt, Geschäftsführer der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, der größten privaten Stiftung in Hessen. "Die Professur soll dazu beitragen, die angehenden Informatiker auch für die spezifischen Bedürfnisse der Schulen, Bibliotheken, Universitäten und berufsbezogenen Bildungsträger zu sensibilisieren", betonte Kaehlbrandt.

    Der Dekan des Fachbereichs Mathematik / Informatik an der Universität Kassel, Prof. Dr. Hans-Georg Rück, sagte: "Wir freuen uns, dass diese Stiftungsprofessur in unserem Fachbereich verankert werden konnte. Schlägt sie doch eine Brücke zwischen der Informatik, speziell den Gebieten Datenbanken und Internet, und den Bereichen Bildung und Erziehung, die beide bei uns prominent vertreten werden." Rück dankte auch seinem Fachkollegen Prof. Dr. Lutz Wegner für sein Engagement bei der Einwerbung von Sponsorenmitteln für den Studiengang Informatik und der Besetzung der Professur. Wegner habe sich der Sache vom ersten Kontakt zur Hertie-Stiftung bis zu den Berufungsverhandlungen mit ganzem Herzen angenommen.

    Im Mittelpunkt der Forschungsaufgaben der Stiftungsprofessur für Wissensverarbeitung steht die Entwicklung von Methoden und Techniken, die die Verwaltung großer, teils weit verstreuter Datenmengen erleichtern. So liefert die Wissensverarbeitung das Know-how für die Suchmaschinen im Internet. Vor dem Hintergrund stetig wachsender Informationsmengen gewinnt das Problem der Datenverwaltung aber auch für Handel, Banken und Versicherungen immer mehr an Relevanz - nicht nur in technischer, sondern auch in personeller Hinsicht. Deshalb ist es eine weitere Aufgabe des Hertie-Professors, dringend benötigte Fachleute für die Wirtschaft auszubilden. Ferner widmet sich die Professur der Frage, wie Technologien wie Computer und Internet im Bildungswesen eingesetzt werden können.

    Gerd Stumme, Jahrgang 1967, studierte Mathematik in Darmstadt und Bordeaux. Nach seiner Promotion 1997 lehrte er als Privatdozent, Gast- bzw. Vertretungsprofessor an den Hochschulen in Karlsruhe, Clermont-Ferrand und Magdeburg.

    Der Studiengang Informatik - ein gemeinsames Projekt der Fachbereiche Elektrotechnik / Informatik und Mathematik / Informatik an der Universität Kassel - wurde 2001, nach nur einjähriger Planungszeit, eröffnet. Neben den acht dafür vorhandenen bzw. umgewidmeten Professuren konnten insgesamt drei Stiftungsprofessuren, darunter die Professur für Wissensverarbeitung, neu eingerichtet werden. Die privaten Geldgeber fördern die Professuren für jeweils fünf Jahre, danach übernehmen das Land Hessen und die Universität Kassel die Finanzierung. Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung ist größter Einzelgeber unter den privaten Sponsoren. Förderer der Kasseler Informatik sind außerdem die Heinz-Nixdorf-Stiftung, der Verband der Metall- und Elektrounternehmen Nordhessen, der Sparkassen-Verband Nordhessen und der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft. Gemeinsam finanzieren sie die Professur für Praktische Informatik / Software-Engineering, die Prof. Dr. Albert Zündorf seit dem Sommersemester 2003 innehat. Die Firma B. Braun Melsungen und der Stiftungsfond der Deutschen Bank fördern die Professur "Betriebssysteme", für die zurzeit das Besetzungsverfahren läuft. Darüber hinaus unterstützt die nordhessische Gesellschaft zur Förderung des technischen und kaufmännischen Führungsnachwuchses die Kasseler Informatik mit jährlichen Zuwendungen.
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    Infos
    Universität Kassel
    Annette Ulbricht
    Abteilung Kommunikation und Internationales
    tel (0561) 804 2474
    fax (0561) 804 7216
    e-mail ulbricht@uni-kassel.de

    Pressemitteilungen der Uni Kassel im Internet: http://www.uni-kassel.de/presse/pm/
    Kostenloses PM-Abonnement unter: http://www.uni-kassel.de/presse/formulare/pm-abo.ghk


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    Criteria of this press release:
    Information technology, Mathematics, Physics / astronomy, Teaching / education
    transregional, national
    Personnel announcements
    German


     

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