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Es ist so weit, kleine Kinder von Studenten oder von Angehörigen der Hochschule Wismar können ab sofort in Ruhe schlafen oder energiegeladen spielen, während ihre Eltern nebenan arbeiten. Nicht ohne berechtigten Stolz eröffnete Dörte Joost am Dienstag, dem 6. April 2004, die Zwergenstube in Haus 21, Raum 301, direkt im Gebäude der Studienberatung.
Drei kleine bunte Scheren wurden von drei aufgeregten Kindern eingesetzt, um das symbolische Band zu zerschneiden, was den Flur mit der Kinderschar von den neuen liebevoll eingerichteten Räumen trennte. Durch ein Spalier von Hochschulmitarbeitern und Gästen, sowie an Computern vorbei flitzten die Zwerge anschließend durch den Arbeits- in den Spielraum. Egal, ob Würfelpuzzle, Kindertelefon, Schaukelsack oder Bobycar, alles wurde sofort getestet. Auch die drei Jüngsten, Nico Maximilian, 4 Monate, Tom Phillip, 8 Monate, und Emma, 18 Monate alt, fühlten sich unter den größeren, drei und vier Jahre alten Kindern sichtlich wohl. Emma hielt es nur kurz auf Mamas oder Papas Arm, dann tippelte sie gezielt den Erstlings-LEGO-Steinen entgegen. Tagsüber besucht sie eine Kindertagesstätte. Aber nach 16:00 Uhr möchte Mutti Ulrike Gornig, die im vierten Semester Schmuckdesign studiert, gern von dem neuen Angebot Gebrauch machen. Sie sieht so gute Chancen, ihr Studium hier in Wismar erfolgreich zu beenden. Während diese junge Mutti von einer Freundin erfuhr, dass es an der Hochschule in Zukunft möglich ist, in familienfreundlicher Atmosphäre, sowohl als Kind wie auch als Student mit vollem Eifer zu werkeln, waren die beiden studentischen Mütter von Tom Phillip Kranz und Nico Maximilian Dähne direkt von Frau Joost angeschrieben worden. Beide nutzten nach der Geburt ihrer Kinder die Möglichkeit, eine einjährige Babypause einzulegen. Mit Beginn des Wintersemesters werden sie erneut auf dem Campus durchstarten. Ulrike Kranz wird Betriebswirtschaft studieren und Ricarda Dähne Wirtschaftsrecht.
Nicht nur ihnen, auch allen Interessenten, die zur Eröffnung nicht anwesend sein konnten, stehen in der Zwergenstube rund 30 m2 Spiel- und 15 m2 Arbeitsfläche täglich von 8:00 bis 16:00 Uhr zur Verfügung, nach Absprache sogar bis 20:00 Uhr. Die beiden, lediglich durch ein kindgerechtes Sperrgitter getrennten Räume, wurden von der Hochschule bereitgestellt. Der Arbeitsraum verfügt über Internetanschluss und einen ersten Computer. Auch die Renovierung und Einrichtung haben Hochschulmitarbeiter übernommen. Die Ausstattung vom Platzdecken über Flaschenwärmer bis zum Kinderbett wurde aus dem Sachmittelbudget des Kompetenzzentrums "Frauen für Naturwissenschaft und Technik" angeschafft. Die Verantwortliche für dieses Zentrum an der Hochschule Wismar, Dörte Joost, hat selbst einen kleinen Sohn, Janick. Der hatte die noch leeren Räumlichkeiten bereits im Vorfeld getestet und befand sich nun mitsamt seinen Freunden aus der Kindertagesstätte des Heimverbundes "Brummkreisel" unter den ersten Besuchern. Die Erwachsenen übten indes schon mal den Blick über den Computerbildschirmrand in Richtung spielende Kinder. Auf Zetteln an der Wand werden Tipps gegeben und zur abwechselnden selbst organisierten Betreuung aufgerufen. Eine Kontaktliste soll den Aufbau eines Elternnetzwerkes anschieben helfen. Aus einer Idee von Frau Josst ist so durch deren ganz persönlichen Einsatz in weniger als einem Jahr lebendige Wirklichkeit geworden. Dass die Hochschule hinter diesem Projekt steht, zeigte auch eine kleine Szene am Rande. Die Studienberaterinnen hatten ein großes Geschenk für die Kinder mitgebracht. Deren Augen leuchteten, als sie das Paket ausgepackt hatten und eine knuddelige Plüschmaus in den Armen halten durften.
Die neue Zwergenstube ist nur ein erster Schritt auf dem Weg zur familiengerechten Hochschule. Hinter diesem Begriff verbirgt sich ein dreijähriger Prozess, in dem unterstützende Maßnahmen für Eltern, die an der Hochschule Wismar studieren oder arbeiten, schrittweise eingeführt werden. Noch Ende dieses Monats werden während eines Orientierungsgespräches Inhaltsschwerpunkte des Auditierunsprozesses "Familiengerechte Hochschule" diskutiert.
Bei Rückfragen zum Projekt "Familiengerechte Hochschule" oder der Zwergenstube wenden Sie sich bitte direkt an Dörte Joost, Tel.: (03841) 753 460 bzw. E-Mail: d.joost@so.hs-wismar.de
Die Bilddateien stehen im Internet (www.hs-wismar.de/pressemedien.php3) bereit.
Criteria of this press release:
interdisciplinary
regional
Studies and teaching
German
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