idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/20/1998 15:19

Automatische Montage von Glasfaser-Lichtwellenleiterkabeln in Steckverbinder

Dipl.-Theol. Jörg Walz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA

    Bei der Konfektionierung von Glasfaserkabeln verursacht die manuelle Montage der Steckverbinder bislang anteilig die höchsten Kosten. Mit der Anlage von Claus Scholpp und Jochen Krieger können Lichtwellenleiter erstmals automatisch vorkonfektioniert und prozeßüberwacht in Steckverbinder gefügt werden.

    In der Informations- und Kommunikationstechnik werden zunehmend Lichtwellenleiter (LWL) zur Signal- und Datenübertragung eingesetzt. Die Verlegung der Glasfaser bis hin zum Arbeitsplatz läßt für die Zukunft einen enormen Umsatz- und Stückzahlanstieg bei der Konfektionierung von Lichtwellenleiter-Steckverbindern erwarten. Höhere Kosten bei der Implementierung von Glasfasern dämpfen diese Entwicklung jedoch bislang. Hauptkostenblock eines konfektionierten Kabels (Patchcoard) ist die Montage der Steckverbinder.

    Bei der Konfektionierung von Lichtwellenleiterkabeln werden an eine bruchempfindliche Glasfaser - Außendurchmesser: 125 µm - Steckverbinder angebracht. Die Faser muß dabei in eine Keramikferrule mit einem Durchmesser von 126 - 130 µm gefügt werden.Diese Montage erfolgt bislang noch immer ausschließlich manuell, da es am Markt keine automatisierten Betriebsmittel und keine Verfahren gibt. Claus Scholpp und Jochen Krieger haben am Fraunhofer IPA eine Anlage entwickelt und realisiert, mit der automatisch Lichtwellenleiterkabel vorkonfektioniert und anschließend prozeßüberwacht in die Steckverbinder gefügt werden können.

    Bei ihrer Entwicklung wird die Glasfaser nach dem Abmanteln und Entcoaten auf der Hauptachse vor dem Steckverbinder positioniert. Hierzu greift ein Handhabungsgerät das Kabel, führt die Faser zur Vermessung zwischen zwei Laserlichtschranken (x- und y-Ebene) und unter eine CCD-Kamera (x- und z-Ebene) und justiert sie anschließend exakt auf der Steckverbinderhauptachse. Beim folgenden Fügen der Faser dürfen die Fügekräfte die vorher theoretisch ermittelten, maximal zulässigen Kräfte nicht überschreiten.

    Der Fügebereich wurde in vier Phasen eingeteilt, wobei vor Prozeßbeginn für jede einzelne Phase die entsprechenden Knick- und Biegekräfte der Faser bestimmt werden. Die Erfassung der Fügekräfte erfolgt parallel zum Fügeprozeß. Die Robotersteuerung vergleicht diese Daten dann laufend mit den maximal zulässigen Werten. Werden die Fügekräfte durch Störungen zu groß, wird der Prozeß gestoppt, die Faser zurückgezogen und der Fügeprozeß beginnt von vorne. Läßt sich die Faser - z. B. wegen zu geringer Toleranzen - auch beim nächsten Mal nicht fügen, muß ein neuer Steckverbinder bereitgestellt werden.

    Mit der Versuchsanlage konnte am Beispiel typischer Komponenten die technische Machbarkeit der automatischen Montage von Glasfaser-Lichtwellenleitern in Steckverbinder aufgezeigt werden. Durch die Weiterentwicklung der Teilsysteme und die Integration weiterer Montageprozesse in die Anlage kann man künftig mit dem industriellen Einsatz von automatischen Systemen bei der Montage von Glasfaser-Lichtwellenleiter rechnen. Insbesondere bei der Serienfertigung läßt sich das entwickelte Verfahren wirtschaftlich einsetzten und trägt zur Qualitätssteigerung sowie zur Reduzierung von Ausschuß bei.

    Ihre Ansprechpartner für weitere Informationen:
    Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
    Nobelstraße 12, 70569 Stuttgart

    Dipl.-Ing. Claus Scholpp, Telefon 0711/970-1216, Telefax 0711/970-1006, e-mail css@ipa.fhg.de

    Dipl.-Ing. Jochen Krieger, Telefon 0711/970-1294, Telefax 0711/970-1006, e-mail jnk@ipa.fhg.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Information technology, Mechanical engineering
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).