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04/08/2004 12:35

RUB-Publikation: Über Europas antike Wurzeln

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Den Ursprüngen des Begriffs Europa und dem antiken Erbe geht das Buch "Die Wurzeln Europas in der Antike. Bildungsballast oder Orientierungswissen" nach, das Prof. Dr. Linda-Marie Günther (Alte Geschichte. Fakultät für Geschichtswissenschaft der RUB) soeben herausgegeben hat. Das Buch will insbesondere Lehrern helfen, dieses Erbe in der Schule zu vermitteln.

    Bochum, 08.04.2004
    Nr. 112

    Zeus-Geliebte als Leitidee
    Über Europas antike Wurzeln
    RUB-Publikation auf den Spuren des antiken Erbes

    Der Sage nach hat Zeus in Gestalt eines Stieres die schöne Europa nach Kreta entführt und dort geschwängert - doch war die griechische Sagengestalt wirklich allein Namensgeberin für unseren Kontinent? Den Ursprüngen des Begriffs Europa und dem antiken Erbe geht das Buch "Die Wurzeln Europas in der Antike. Bildungsballast oder Orientierungswissen" nach, das Prof. Dr. Linda-Marie Günther (Alte Geschichte. Fakultät für Geschichtswissenschaft der RUB) soeben herausgegeben hat. Das Buch will insbesondere Lehrern helfen, dieses Erbe in der Schule zu vermitteln. Der Sammelband enthält Vorträge der Tagung über "Das Römische Reich und die historischen Wurzeln des heutigen Europa", des Vereins Alte Geschichte für Europa e.V. und des Karls-Gymnasiums in Stuttgart vom November 2003.

    Europa - zwischen Verführung und Abgrenzung

    Während Eckhardt Olshausen (Stuttgart) den Mythos von "Europe", der Geliebten von Zeus, in seinen historischen Wurzeln im geographischen und politischen Verständnis der Griechen verfolgt, fragt Elisabeth Erdmann (Erlangen-Nürnberg) nach, ob es im Altertum bereits eine politisch-kulturelle Vorstellung von Europa gab, und wie diese ausgesehen haben mag. Im alten Griechenland verwendete man den Begriff in einem anderen Kontext. Er ist erst durch Abgrenzung von den arabischen Vorstößen im Mittelmeerraum entstanden. Außerdem stellt die Autorin eine Analyse von Geschichtsschulbüchern vor, und wie diese sich mit "Europa" auseinander setzen.

    Die römische Expansion und der Europa-Begriff

    Zentrales Element bei der Entstehung von "Europa" war die Abgrenzung von persischen Feinden. Linda-Marie Günther (Bochum) beschreibt die Entwicklung von Europa als geopolitischen Begriff im zweiten Jahrhundert v. Chr. Jedoch wurden die Bezeichnungen Europa und Asien im geographischen Sinne nicht wie heute verstanden, sondern als die griechisch und persisch beherrschte Welt. Die Autorin präsentiert eine sehr detaillierte Darstellung von geschichtlichen Ereignissen und Quellen, die mit dem Begriff Europa umgehen.

    Europa als Leitidee im lateinischen Lektüreunterricht

    Doch wie kann man die Idee "Europa" für den Lateinunterricht im modernen Gymnasium wieder interessant zu machen? Für Rainer Klimek-Winter (Stuttgart) ist Europa als Leitbegriff in vielen alten lateinischen Schriften oder zumindest als Idee schon vorhanden. Er plädiert dafür, dass Lehrer im Unterricht den Zusammenhang zwischen antikem Erbe und modernem Europa deutlich machen sollen. Dafür stellt er in einer tabellarischen Übersicht Latein-Lektüre mit Bezug auf Europa vor, die im Unterricht eingesetzt werden können.

    Vorbild Rom und die karolingische Reform

    Antike begegnet uns immer wieder. An der Geschichte der neuen Euro-Banknoten zeigt Eckhard Wirbelauer (Freiburg/Strasbourg) wie ihre Hersteller griechische und römische Denkmäler einfach verwechselten. Dabei geht er der Frage nach, ob Rom überhaupt noch Vorbild sein kann im modernen Europa. Christoph Blönnigen (Stuttgart) untersucht in "Spätantike und karolingische Reform in der Schule" die Übernahme antiker Bildungstraditionen durch Karl den Großen in die Kultur des Deutschen Reiches und gibt Beispiele, wie dieses Thema in der Schule aufbereitet werden kann.

    Titelaufnahme

    Linda-Marie Günther (Hg.): Die Wurzeln Europas in der Antike. Bildungsballast oder Orientierungswissen? (Reihe "Sources of Europe 1", Europäischer Universitätsverlag) Bochum, 2004, 119 Seiten, 13,90 Euro, ISBN: 3-86515-226-0

    Weitere Informationen

    Professor Dr. Linda-Marie Günther, Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Geschichtswissenschaft, Alte Geschichte - Griechisch, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-28689, E-Mail: linda-marie.guenther@rub.de


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    Criteria of this press release:
    History / archaeology, Law, Politics
    transregional, national
    Scientific Publications
    German


     

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