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Ein Teil der Infektionen, die im Zusammenhang mit medizinischen Eingriffen in Einrichtungen des Gesundheitswesens wie Krankenhäusern, Pflegeheimen und Arztpraxen erworben werden, sogenannte nosokomiale Infektionen, ist durch geeignete Präventionsmaßnahmen vermeidbar. "Dieses Potenzial auszuschöpfen ist die Aufgabe der Krankenhaushygiene". Das betonen Manfred Dierich von der Medizinischen Universität Innsbruck sowie Wolfgang Witte und Martin Mielke vom Robert Koch-Institut im Editorial der Aprilausgabe des Bundesgesundheitsblatts. Leitthema dieser Ausgabe ist die Krankenhaushygiene mit zehn Aufsätzen führender deutscher Hygieneexperten.
Mehrere Beiträge beleuchten das notwendige effiziente Zusammenspiel von Krankenhaushygienikern, klinischen Mikrobiologen und Hygienefachkräften, die Ärzte und Pflegekräfte aktiv beratend unterstützen. Weitere Artikel befassen sich mit der möglichen Senkung von Infektionsraten und der Kontrolle der Antibiotikaresistenz durch Surveillance nosokomialer Infektionen und der Antibiotikanwendung; zwei Beiträge erläutern die Diagnostik der bei nosokomialen Infektionen besonders problematischen resistenten Erreger und deren Erfassung und Bewertung in den einzelnen Kliniken sowie in regionalen Netzwerken gemäß den Vorgaben im Infektionsschutzgesetz. Weitere Themen sind die Übertragungsgefahr von Hepatitis B- und Hepatitis C-Viren auf Patienten durch infiziertes medizinisches Personal, die Prävention sog. opportunistischer Pilzinfektionen bei abwehrgeschwächten Patienten und die Bedeutung der Wasserqualität in Krankenhäusern auf der Grundlage der "Trinkwasserverordnung 2001". Abgerundet wird die Beitragsserie durch einen Artikel zur Tätigkeit der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention anlässlich ihres 30-jährigen Bestehens.
Die Erreger nosokomialer Infektionen stammen zum weitaus überwiegenden Teil aus der körpereigenen mikrobiellen Flora der Patienten. Erreger können jedoch auch über das Personal oder direkt von Patient zu Patient übertragen werden, über kontaminierte Medizinprodukte (zum Beispiel Endoskope) oder Arzneimittel (etwa kontaminierte Infusions- und Inhalationslösungen), über kontaminierte Hautkontaktflächen und (wie in anderen Gemeinschaftseinrichtungen auch) über Lebensmittel sowie Wasser. Hygieneexperten schätzen, dass etwa zwanzig Prozent der circa 600.000 Infektionen pro Jahr vermeidbar sind.
Die effektivsten Maßnahmen zur Reduzierung nosokomialer Infektionen sind eine kontinuierliche, konsequent eingehaltene Standardhygiene, der gezielte und kontrollierte Umgang mit Antibiotika und die systematische Aufzeichnung, Analyse und Bewertung (Surveillance) auftretender Infektionen. "Entscheidend ist ein Bewusstsein für das Problem nosokomialer Infektion. Für eine sachgerechte Umsetzung der vorliegenden Empfehlungen bedarf es allerdings einer ausreichenden Zahl gut ausgebildeter Ärzte, Pflegekräfte, Krankenhaushygieniker, klinischer Mikrobiologen und Hyienefachkräfte" unterstreichen die Autoren des Editorials.
Das Bundesgesundheitsblatt wird herausgegeben von den Bundesinstituten im Geschäftsbereich des Bundesgesundheitsministeriums. Das RKI ist Sitz der Redaktion. Einige wenige Presseexemplare können bei der RKI-Pressestelle angefordert werden.
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Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Research results
German
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