idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
01/27/2022 11:28

Neue ITU-Fokusgruppe treibt Digitalisierung der Landwirtschaft weltweit voran

Martina Müller Pressestelle
Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut, HHI

    Die International Telecommunications Union (ITU) hat eine neue Fokusgruppe gegründet, die sich mit der Digitalisierung der Landwirtschaft befasst. Die neue ITU-Fokusgruppe „AI and IoT for Digital Agriculture“ (FG-AI4A) will in enger Zusammenarbeit mit der Food and Agricultural Organization of the United Nations (FAO) neue digitale Technologien nutzen, um den globalen Landwirtschaftssektor zukunftsfähig zu machen. Dr.-Ing. Sebastian Bosse, Leiter der Gruppe „Interaktive & Kognitive Systeme“ der Abteilung „Vision and Imaging Technologies“ am Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI) übernimmt den Vorsitz der Fokusgruppe.

    Im Jahr 2050 werden Berechnungen der Vereinten Nationen zufolge fast 10 Milliarden Menschen auf der Erde leben. Um trotz dieses Bevölkerungsanstiegs eine gerechte und sichere Nahrungsversorgung zu gewährleisten, müssen landwirtschaftliche Methoden und Technologien auf internationaler Ebene umgedacht werden. Zu diesem Zweck hat die ITU zusammen mit der FAO die neue Fokusgruppe FG-AI4A gegründet, die den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und dem Internet der Dinge (IoT) in der Landwirtschaft untersuchen und Standardisierungslücken und Skalierungsmöglichkeiten aufzeigen soll. Dazu schafft die globale Initiative eine Plattform, die allen Stakeholdern im landwirtschaftlichen Bereich aus Wissenschaft, Industrie und Anwendern einen offenen Zugang zu den digitalen Innovationen ermöglicht.

    Die Fokusgruppe wird dafür das Potenzial neuartiger Technologien für die Landwirtschaft in einer Vielzahl von Anwendungsfällen untersuchen. Darunter sind zum Beispiel die Datenerfassung und -verarbeitung, die Modellierung landwirtschaftlicher Daten sowie die KI-gestützte Entscheidungsunterstützung zur Optimierung landwirtschaftlicher Prozesse. KI, IoT, vernetzte Dienste und autonome Systeme ermöglichen es landwirtschaftlichen Akteuren, Entscheidungen, etwa über die Düngemittelausbringung oder medizinische Untersuchungen, gezielt für einzelne Pflanzen oder für einzelne Tiere zu treffen. Diese Präzision ermöglicht effektivere Eingriffe, die die Landwirtschaft nachhaltiger machen, indem sie helfen, mit weniger Ressourcen mehr zu produzieren.

    „Unsere Fokusgruppe geht die großen Herausforderungen der Landwirtschaft der Zukunft lösungsorientiert, intelligent und vor allem global an,“ sagt der Vorsitzende Dr.-Ing. Sebastian Bosse. „Ganz wesentlich ist dabei die weltweite Vernetzung in der Suche nach Anwendungsfällen, Best Practices und relevanten Standardisierungslücken. Das Fraunhofer HHI wird dieses Vorhaben neben seiner technischen Expertise auch durch projektbezogene Erfahrung in der digitalisierten Landwirtschaft unterstützen. Ein gutes Beispiel hierfür ist unser BMWi-gefördertes Projekt NaLamKI. In NaLamKI nehmen wir mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft die Nutzung von KI für den nachhaltigen Pflanzen- und Ackerbau in den Blick und entwickeln intelligente Methoden entlang der kompletten landwirtschaftlichen Prozesskette,“ so Sebastian Bosse weiter. Ein besonderes Augenmerk der Fokusgruppe soll dabei auf Anwendungen in Entwicklungsländern gelegt werden. Dort hängt der Lebensunterhalt der Menschen am stärksten von der Landwirtschaft ab. Dies sind auch die Länder, in denen digitale Lösungen den größten Nutzen für die Nachhaltigkeit und Resilienz der Landwirtschaft bringen können.

    Die praktische Umsetzung der Arbeit der Fokusgruppe wird die Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen unterstützen. Das Potenzial von KI und IoT in der Landwirtschaft kann zur Verringerung von Armut und Hunger beitragen. Gleichzeitig werden so menschenwürdige Arbeit, Wirtschaftswachstum, Infrastruktur, nachhaltiger Konsum und der Klimaschutz gefördert.

    Um sich auf das erste Gruppentreffen im März 2022 vorzubereiten, wird die Fokusgruppe im Rahmen von „AI4Good“-Seminaren der ITU, von den Vorsitzenden moderiert, in den nächsten Wochen Expert*innen rekrutieren, die wertvolle Perspektiven in zukünftige Treffen der Fokusgruppe einbringen können.


    Contact for scientific information:

    Dr.-Ing. Sebastian Bosse
    Tel. +49 30 31002-291
    sebastian.bosse@hhi.fraunhofer.de


    Images

    Neue ITU-Fokusgruppe „AI and IoT for Digital Agriculture“ (FG-AI4A)
    Neue ITU-Fokusgruppe „AI and IoT for Digital Agriculture“ (FG-AI4A)

    iStock/Igor Borisenko


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Electrical engineering, Environment / ecology, Information technology, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).