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Dr. Eberle Zentrum der Universität Tübingen zeichnet unter anderem Lernspiel für Sozialwissenschaften, Mathematik-Podcast und einen Leitfaden zur Beobachtung von Säugetieren aus
Das Dr. Eberle Zentrum für digitale Kompetenzen an der Universität Tübingen zeichnet fünf Projekte mit dem Förderformat „Open Educational Resources (OER)“ aus. Bereits zum zweiten Mal werden damit innovative Ideen von Tübinger Forschenden gefördert, die digitale und frei verfügbare Lehr- und Lernmaterialien entwickeln. Jedes Team erhält bis zu 10.000 Euro für die Projektentwicklung und wird die Ergebnisse über das von der Universitätsbibliothek betriebene OER-Repositorium Baden-Württemberg frei im Netz zugänglich machen. Möglich wurde die Ausschreibung des Zentrums durch die großzügige Unterstützung der Dr. K. H. Eberle Stiftung. Die OER-Preise gehen an folgende Projektideen:
• Das Projekt „InterSim – Ein Educational-Game zur Simulation sozialwissenschaftlicher Interviewführung“ will Kompetenzen für die Durchführung sozialwissenschaftlicher Interviews vermitteln. In sozialwissenschaftlichen Fächern gelten diese als eine der wichtigsten Erhebungsformen für Studiendaten. Das Methodenzentrum und die Digital Humanities haben dazu unter Leitung von Juniorprofessorin Ursula Offenberger und Dipl.-Inf. Kevin Körner ein Lernspiel entworfen, das aktuell in einem Kurs zu qualitativen Interviews erprobt und gemeinsam mit Studierenden weiterentwickelt wird. Kontakt: ursula.offenberger@uni-tuebingen.de; 'kevin.koerner@uni-tuebingen.de'
• Im Projekt „Philosophie im Globalen Süden: Multimediale Lernmaterialien zur interkulturellen Philosophie in Lateinamerika“ entwickeln und erproben Studierende am Center for Interdisciplinary and Intercultural Studies ein offenes Lehrbuch. Inhalte sind unter anderem indigene Denktraditionen Kolumbiens, der mexikanische Existenzialismus oder der Feminismus und politisches Denken im Globalen Süden. Das Lehrbuch wird mit Lernvideos ergänzt und kann in den Fächern Philosophie, Soziologie sowie Literatur- und Politikwissenschaften genutzt werden. Leitung: Dr. Fernando Wirtz, Federica González Luna Ortiz, Philosophisches Seminar; Dr. Adrian Razvan Sandru, Champalimaud Stiftung Portugal. Kontakt: fernando.wirtz@uni-tuebingen.de
• Der Podcast "abgerechnet" will mathematische Konzepte verständlich vermitteln und macht Dinge hörbar, die man sonst eher aus Gleichungen kennt. Studiengänge von Wirtschaft bis Hirnforschung vermitteln zunehmend auch mathematische Techniken, doch gerade Nebenfach-Studierende bringen hier sehr unterschiedliche Voraussetzungen mit, die den Einstieg erschweren. Solche Lücken will "abgerechnet" mit kurzen Erzählungen auf Deutsch und Englisch füllen, die man jederzeit mobil und unterwegs hören kann. In natürlicher Sprache und ohne Formeln vermittelt der Podcast Kerngedanken der Höheren Mathematik und ergänzt so die Vorlesungen der Universität. Leitung: Florian Dehmelt; Professor Aristides B. Arrenberg. Kontakt: florian.dehmelt@uni-tuebingen.de; aristides.arrenberg@uni-tuebingen.de
• Das Projekt „Informatik Interaktiv Erfahrbar Machen“ erstellt Skripte, Foliensätze und Übungsblätter zu den Vorlesungen Informatik I und Programmiersprachen I + II. Diese Vorlesungen vermitteln wichtiges Grundlagenwissen: In „Informatik I“ kommen Studierende im Haupt- wie im Nebenfach erstmals in Kontakt mit der Programmierung und den Grundideen der Informatik. Die Lernmaterialien dafür sollen nun zu digitalen und interaktiven Lehrbüchern erweitert werden, beispielsweise durch Visualisierungen, ausführbare Programme zur Übung oder interaktive Quizze zur Überprüfung von Wissen. Sie werden online öffentlich zugänglich gemacht und zu einer Plattform verknüpft, die auch Austausch unter Studierenden ermöglicht. Leitung: David Binder; Jun.-Prof. Jonathan Brachthäuser; Prof. Klaus Ostermann.
Kontakt: david.binder@uni-tuebingen.de
• Das Projekt „Säugetiere im Freiland“ plant ein neues OER-Modul, das angehende Biologielehrkräfte bei der Planung und Leitung von Schulexkursionen unterstützt: Online-Vorträge vermitteln hier unter anderem Wissen zu Säugetieren und ihren Vorkommen sowie zu Aspekten der Mensch-Wildtier-Interaktion. Studierende können zudem Methoden erlernen, um die heimischen großen Säugetiere für Forschungsarbeiten oder bei Schülerexkursionen sicher aufzuspüren, zu beobachten und auch deren Spuren zu erkennen. Leitung: Professorin Katharina Foerster. Kontakt: katharina.foerster@uni-tuebingen.de
Das Dr. Eberle Zentrum für digitale Kompetenzen bildet Tübinger Studierende sowie Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler für den Einsatz digitaler Medien in Forschung, Studium und Berufsleben aus. Mit der Ausschreibung „Digitale Lehr- und Lernmaterialien“ unterstützt die Universität die Entwicklung sogenannter „Open Educational Resources (OER)“. Diese digitalen Lehr- und Lernressourcen sind vielseitig in der Lehre einsetzbar, von Einzeldokumenten bis hin zu multimedial aufbereiteten Kursen. Ihre Erstellung erfordert jedoch neben Kompetenzen zur Nutzung digitaler multimedialer Werkzeuge auch geeignete didaktische Konzepte. Die neuen digitalen Module werden zur kostenfreien Nutzung im Onlinedienst „Zentrales Repositorium für Open Educational Resources der Hochschulen in Baden-Württemberg“ (ZOERR) veröffentlicht. Diesen stellt die Universitätsbibliothek im Rahmen des „Hochschulnetzwerks Digitalisierung der Lehre Baden-Württemberg“ zur Verfügung.
Die Dr. K. H. Eberle Stiftung mit Sitz im baden-württembergischen Lörrach hat das Zentrum bereits mit mehr als 600 000 Euro gefördert und auch die Ausschreibung des Förderformats „Digitale Lehr- und Lernmaterialien“ ermöglicht. Sie wurde aus dem Vermögen des Unternehmers Dr. Karl Helmut Eberle gegründet und engagiert sich in der Forschungs- und Innovationsförderung in Tübingen und anderen Hochschulen. Eberle, der im November 2015 im Alter von 88 Jahren starb, hatte an der Universität Tübingen Medizin studiert und war danach erfolgreich in der Immobilienbranche tätig.
Dr. Michael Derntl
Universität Tübingen
Dr. Eberle Zentrum für digitale Kompetenzen
Telefon +49 (7071) 29-73628
michael.derntl@uni-tuebingen.de
Criteria of this press release:
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German
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