idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
02/09/2022 12:39

Hochschule Bonn-Rhein-Sieg entwickelt ressourcenschonendere Verfahren für Kunststoffverpackungen

Daniela Greulich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

    Das Shampoo bei der morgendlichen Dusche, die Wasserflasche beim Städtetrip oder das Fleisch aus dem Supermarkt - so unterschiedlich die Produkte auch sind, eint sie doch eines: die Verpackung aus Kunststoff. Die ist zwar praktisch, belastet aber die Umwelt. In dem Projekt „ROForm“ („Resource Optimized Forming“) entwickelt die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg mit Partnern aus der Industrie Verfahren, um den Energieverbrauch und das Material bei der Herstellung zu minimieren. Dadurch verringert sich die Umweltbelastung und außerdem werden die Kosten gesenkt. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung drei Jahre lang mit insgesamt 891.000 Euro gefördert.

    Viele Lebensmittel und Hygieneprodukte werden in Kunststoff verpackt. Diese Verpackungen lassen sich in großen Stückzahlen leicht und kostengünstig herstellen, sind einfach zu transportieren und verlängern die Haltbarkeit von Lebensmitteln. Allerdings ist das Recycling des Materials verbesserungswürdig. Mikroplastik verschmutzt Meere und Böden, und das Verbrennen von Kunststoffabfällen ist mit dem Ausstoß von Millionen Tonnen Kohlendioxid verbunden. Auch die Herstellung des Materials belastet die Umwelt. In der EU trägt der Verpackungssektor laut Angaben des Europäischen Parlaments derzeit etwa 40 Prozent zum Kunststoffverbrauch bei.

    Ein Problem bei der Herstellung von Kunststoffverpackungen im „Extrusionsblasformverfahren“ (etwa bei Flaschen oder Kanistern) oder im Tiefziehprozess (etwa bei Schalen für Fleisch oder Blister) ist, dass sich die Produkte während der Herstellung verziehen. Konkret bedeutet das: Die Shampooflasche schrumpft beim Abkühlen von der Schmelz- auf die Raumtemperatur. Doch welche Herstellungs- und Materialfaktoren dabei welchen Einfluss auf die Kunststoffverpackung haben, ist nicht gut untersucht. Hier setzt das Projekt „ROForm“ an. Die Forscherinnen und Forscher wollen die Einflussfaktoren bei den beiden Kunststoffen HDPE (High Density Polyethylen) und PP (Polypropylen) experimentell und in Computersimulationen genauer untersuchen und beschreiben. „Wir wollen Verfahren zur Minimierung des Energie- und Materialeinsatzes bei dünnwandigen Kunststoffverpackungen entwickeln“, sagt Professor Dr. Christian Dresbach, der das Projekt leitet.

    Durch die bessere Vorhersage von Schwindung und Verzug während der Produktion könne der Einsatz des Materials besser geplant werden, so Dresbach weiter. Dadurch sei eine nennenswerte Reduktion des Kohlendioxidausstoßes zu erwarten. „Durch leichtere Artikel und verkürzte Produktionszeiten werden außerdem die Produktionskosten gesenkt und die Wettbewerbsfähigkeit der beteiligten Unternehmen gesichert.“ Davon würden auch die Konsumenten profitieren – durch niedrigere Preise und geringere Kosten für die Entsorgung des Abfalls, hofft der Professor für Materialwissenschaften.


    Contact for scientific information:

    Prof. Dr. Christian Dresbach
    Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften
    Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
    Tel. 02241/865-9829
    E-Mail: christian.dresbach@h-brs.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars
    Chemistry, Economics / business administration, Energy, Environment / ecology, Materials sciences
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).