idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/21/2022 14:19

Nach Corona-Berichterstattung: Glaubwürdigkeit des Journalismus hat in der Pandemie abgenommen

Adriane Koller Referat Hochschulkommunikation
Technische Universität Dortmund

    Welchen Einfluss hat die Corona-Berichterstattung auf die Glaubwürdigkeit des Journalismus? Das hat das Institut für Journalistik der TU Dortmund zusammen mit dem Meinungsforschungsinstitut forsa untersucht.

    Nicht nur in Medienhäusern ist das Interesse groß, welches Zeugnis Journalist*innen nach zwei Jahren Pandemie ausgestellt wird. Eine aktuelle, repräsentative Publikumsbefragung des Instituts für Journalistik, durchgeführt von forsa, zeigt: 41 Prozent der Bevölkerung sind der Meinung, die Glaubwürdigkeit des Journalismus habe durch die Corona-Berichterstattung abgenommen. Demgegenüber geben nur 8 Prozent an, die Glaubwürdigkeit habe sich erhöht.

    „Ein alarmierender Wert“, sagt der Leiter der Studie „Journalismus und Demokratie“, Prof. Michael Steinbrecher von der TU Dortmund, „zumal sich in der Befragung auch zeigt, dass mehr als ein Drittel der Menschen glaubt, der Journalismus sei meist abhängig vom Einfluss der Mächtigen aus Politik und Wirtschaft. Wenn sich diese Positionen verfestigen, kann dies auf Dauer die Akzeptanz des Journalismus in seiner demokratischen Funktion beschädigen.“

    Die Befragten übten, auch unabhängig von der Corona-Berichterstattung, grundlegend Kritik am Journalismus: So stimmten 43 Prozent der pauschalen Aussage zu, der Journalismus sei in den vergangenen Jahren schlechter geworden. 62 Prozent befanden, im Journalismus werde zu sehr auf Übertreibung und Skandalisierung gesetzt, und 28 Prozent stimmten zu, der Journalismus habe den Kontakt zu Menschen wie ihnen verloren.

    Doch so groß die Kritik an der journalistischen Berichterstattung aktuell auch ist: Noch wird der Journalismus in seiner Bedeutung von der großen Mehrheit der Bevölkerung nicht in Frage gestellt. 87 Prozent der Befragten sehen den Journalismus als wichtig für das Funktionieren einer Demokratie an.

    Die Langzeit-Studie „Journalismus und Demokratie“ erhebt regelmäßig, welche Erwartungen unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen an den Journalismus haben. In diesem Fall wurden 1.002 repräsentativ ausgewählte Bürger*innen ab 18 Jahren im Rahmen einer Online-Befragung im Zeitraum vom 21. Januar bis 2. Februar 2022 befragt. Zuvor gab es bereits Erhebungen in der Politik und im Journalismus. Felix Flemming, zuständiger Projektleiter bei forsa: „Von der Zusammenarbeit mit der TU Dortmund versprechen wir uns regelmäßig weiterführende Erkenntnisse über die Position des Journalismus in der Gesellschaft und damit über einen wichtigen Baustein einer funktionierenden Demokratie“.


    Contact for scientific information:

    Institut für Journalistik
    Büro von Prof. Michael Steinbrecher
    Susanne Barbknecht
    E-Mail: susanne.barbknecht@tu-dortmund.de


    More information:

    http://Weitere Ergebnisse der Befragung werden in Kürze auf der Projektwebsite veröffentlicht. http://www.journalismusstudie.fb15.tu-dortmund.de/


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Media and communication sciences
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).