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Als erster Sozialwissenschaftler der Universität Stuttgart wurde Prof. André Bächtiger, Inhaber des Lehrstuhls für Politische Theorie und Empirische Demokratieforschung, mit einem ERC Advanced Grant des europäischen Forschungsrats ausgezeichnet. In seinem Projekt "Designing Democracy on ´Mars´ and ´Earth´: Exploring Citizens´ Democratic Preferences in a Deliberative and Co-Creative Design" (DDME) fragt Bächtiger nach der Zukunft der Demokratie im 21. Jahrhundert und schielt dabei auch auf den Mars.
Mit seinem ERC Advanced Grant „Designing Democracy on Mars and Earth (DDME)“ fragt Prof. André Bächtiger nach der Zukunft der Demokratie, ihrer Werte und insbesondere ihrer institutionellen Architekturen. Dabei setzt er auf ein experimentelles, ko-kreatives und dialogisches Design: Repräsentativ ausgewählte Bürger*innen aus Deutschland, den USA und Indien diskutieren in einer Mars- und einer Erde-Gruppe online mit Demokratie-Expert*innen über demokratische Werte wie Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit oder auch Effizienz sowie die wünschbare Ausgestaltung demokratischer Institutionen. Der Clou dabei: Die „Mars“-Gruppe wird die Aufgabe haben, Demokratie auf dem roten Planeten zu designen; die „Erde“-Gruppe dagegen wird das Gleiche im Kontext des eigenen Landes tun.
„Wir erwarten von der Herangehensweise in DDME, dass die beteiligten Bürger*innen kreative Designkonzeptionen vorlegen, ohne sich auf ein einziges institutionelles Design wie repräsentative oder direkte Demokratie festzulegen“, erwartet Prof. André Bächtiger, Inhaber des Lehrstuhls für Politische Theorie und Empirische Demokratieforschung am Institut für Sozialwissenschaften der Universität Stuttgart. „Darüber hinaus gehen wir davon aus, dass die ‚Mars‘-Gruppen in den drei Ländern radikalere Vorschläge für die Zukunft der Demokratie machen als die ‚Erde‘-Gruppen.“
Beide Sichtweisen - die von Systemzwängen losgelöste auf dem Mars wie auch die im Rahmen des bestehenden Systems auf der Erde - seien gleichermaßen wichtig für die Diskussion über die zukünftige Gestaltung von Demokratie-Architekturen, so Bächtiger weiter. „Gerade auch für politische Entscheidungsträger*innen ist es entscheidend, zu wissen, was sich Bürger*innen in ihren Ländern von Demokratie im 21. Jahrhundert wünschen.“ Denn die Forschung zeigt, dass die künftige Ausgestaltung der Demokratie nur noch „bottom up“ (von unten nach oben) und im engen Austausch mit den Bürger*innen erfolgreich realisiert werden kann.
Dies zeigen auch aktuelle Beispiele für die direkte Beteiligung der Bürger*innen an Verfassungsprojekten wie die Conference on the Future of Europe (CoFoE) oder die Verfassungsversammlung in Chile. Das Ziel von DDME ist es, solche Prozeduren zu systematisieren und gleichzeitig fundiertes Wissen über demokratische Architekturen und demokratische Werte bereitzustellen.
Prof. Dr. André Bächtiger, Universität Stuttgart, Institut für Sozialwissenschaften, Abteilung für Politische Theorie und Empirische Demokratieforschung, Tel. +49 711 685 81450, E-Mail andre.baechtiger@sowi.uni-stuttgart.de
Europäisches Bürgerforum im Europakolleg in Natolin.
Copyright: flickr/College of Europe
Prof. André Bächtiger, Universität Stuttgart
Copyright: Universität Stuttgart
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Politics, Social studies
transregional, national
Contests / awards, Research projects
German
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