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Wissenschaft
Im Februar 2004 endete die zweijährige Weiterbildung "Konfliktmanagement im Landkreis Uckermark". Das Modellprojekt ist in seiner berufsübergreifenden Qualifizierung mit Teilnehmern aus einer Region bundesweit einmalig. Insgesamt 37 Lehrer/innen, Sozialarbeiter/innen und Polizisten/innen absolvierten in zwei jeweils einjährigen Kursen die Weiterbildung.
In dem Pilotprojekt lernten die Absolventen/innen, Methoden der Konfliktbearbeitung und der Deeskalation von Gewalt anzuwenden. Sie erwarben die Kompetenz, eine eigenverantwortliche Konfliktregelung der Jugendlichen selbst und der anderen Betroffenen mit vielfältigen Techniken zu unterstützen (Mediation). Dazu gehörte neben Interventionsmethoden besonders die Kenntnis und Sensibilisierung für die Probleme Jugendlicher sowie die Entwicklung berufsübergreifender Handlungsansätze, um in eskalierten Situationen eine gewaltfreie Lösung zu finden.
Ein weiteres Ergebnis der fachübergreifenden Weiterbildung ist die Steigerung der gegenseitigen Akzeptanz und die Zusammenarbeit der drei teilnehmenden Berufsgruppen, die sich in unterschiedlicher Weise mit den Konflikten Jugendlicher auseinandersetzen. Damit wurde die Basis für eine nachhaltige Zusammenarbeit der Absolvent/innen gelegt.
Absolvent/innen des ersten Kurses gründeten bereits vor einem Jahr das Netzwerk "Mediation in der Uckermark" (MUM) mit dem Ziel, sich gegenseitig zu unterstützen und Mediation als eine vielfach einsetzbare Methode der gewaltfreien Konflikttransformation in der Region zu etablieren. Absolventen/innen des zweiten Kurses nutzen, erweitern und unterstützen dieses Netzwerk.
Die externe Evaluation stuft das Pilotprojekt als sehr erfolgreich ein. Bei den Absolventen/innen wurde ein Kompetenzzuwachs in der Deeskalation von gewalttätigen Situationen und in der Mediation deutlich. Die Übertragbarkeit des Modellprojektes auf andere Bundesländer ist gegeben, verschiedene Umsetzungsmodelle werden zurzeit geprüft. Im Mai 2004 finden in Brandenburg und Bayern Transferworkshops mit Vertretern der Kommunen statt, in denen kommunale Interessen und Ressourcen für die Durchführung ähnlicher Projekte abgestimmt werden.
Das Modellprojekt wird vom Xenos-Programm des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds mit 200.000 Euro gefördert. Der Landespräventionsrat sowie das bundesweite Bündnis für Demokratie und Toleranz stellten jeweils 45.000 Euro zur Verfügung.
Weitere Informationen:
Kerstin Lück, Projekt- und Seminarleiterin
Tel. 0331/580-1132 oder 030/216 45 03, email: lueck@fh-potsdam.de
http://forge.fh-potsdam.de/~konfliktmanagement/
Criteria of this press release:
History / archaeology, Law, Politics, Psychology, Social studies, Teaching / education
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research results
German
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