idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
07/01/2022 12:33

Lebenswerte Innenstädte mit Zukunft – Verbändeallianz legt Positionspapier vor

Sybille Wenke-Thiem Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Institut für Urbanistik

    Innenstädte müssen für alle Menschen und Generationen ein lebenswertes Zuhause bieten. Dieses Ziel verfolgt eine außergewöhnliche Verbändeallianz unterschiedlicher Interessen und legt gemeinsame Positionen vor. Sie wollen den Wandel zusammen anpacken.

    Berlin. Der Deutsche Städtetag (DST), der Handelsverband Deutschland (HDE), die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) und der Deutsche Kulturrat machen sich stark für Innenstädte mit Zukunft. Ihr Appell richtet sich an Bund und Länder sowie alle Akteure in den Städten.

    Zentrale Positionen sind:

    • Der öffentliche Raum muss neu ausgerichtet werden für Begegnung und Erlebnis, für mehr Grün, für Handel und Gastronomie, Kultur, für emissionsfreie Mobilität, für Spiel- und Sportplätze.

    •Der Mix aus Wohnen, Arbeiten, Handel, Wirtschaften und Erleben machen die Innenstadt attraktiv und lebenswert. Die Lebensqualität der Menschen hängt entscheidend von guten Wohn-, Arbeits- und Entlohnungsbedingungen ab.

    •Kunst und Kultur locken die Menschen in die Innenstädte. Sie bieten Raum für Begegnung, Miteinander und Diskurs der Stadtgesellschaft.

    •Der Handel wird zunehmend digitaler, ist und bleibt aber zentraler Anziehungspunkt. Das neue Einkaufsverhalten führt zu Strukturverschiebungen, Strategien und Konzepte sind gefordert. Der stark mittelständisch geprägte Innenstadthandel kann die notwendigen Zukunftsinvestitionen nicht aus eigener Kraft stemmen.

    •Den Wandel zu gestalten, erfordert einen langen Atem und neue Formen des Zusammenwirkens von Bund, Ländern und Kommunen, von Zivilgesellschaft und Wirtschaft.

    •Transformationen müssen finanzierbar sein. Dafür ist ein Sonderprogramm Innenstadt des Bundes mit 500 Millionen Euro jährlich über fünf Jahre nötig.

    Dazu sagten:

    Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages (DST):
    „Die Städte wandeln sich unablässig. Die gesellschaftlichen Veränderungen spiegeln sich in den Interessen und Bedürfnissen der Menschen. Das neue Miteinander wollen die Städte gestalten, gemeinsam mit Vermietern, Unternehmen, der Kultur und allen anderen Akteuren vor Ort. Wo heute noch Autos wertvollen öffentlichen Raum zuparken, werden wir in Zukunft mehr Vielfalt haben: Plätze zum Verweilen und für Begegnung, mehr Grünflächen, Gastronomie, Spiel, Sport. Zum Wohnen und Arbeiten mit klugen Mobilitätsstationen sowie Radschnellwege, die das Umland mit dem Stadtzentrum verbinden. Städte für Menschen, das ist unser Ziel. Städte brauchen dafür die Beinfreiheit und finanziellen Spielraum für Investitionen. Das gelingt mit Kommunikation und Kreativität sowie mit einer besseren Finanzausstattung der Kommunen.“

    Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer Handelsverband Deutschland, HDE:
    „Eine vitale und gesunde Innenstadt ohne Einzelhandel gibt es nicht und wird es nicht geben. Die Städte brauchen auch künftig attraktive Handelsunternehmen, alles andere würde zu einem massiven Bedeutungsverlust der Stadtzentren führen. Deshalb muss bei allen Plänen und Förderprogrammen der Handel mitgedacht werden. Wir brauchen ein eng verzahntes Miteinander aller Akteure, attraktive Stadtzentren sind ein Gesamtkunstwerk. Der Mix muss stimmen. Die Kommunen müssen finanziell und von den gesetzlichen Rahmenbedingungen her in die Lage versetzt werden, Konzepte mit allen Beteiligten zu erarbeiten und diese schnell umsetzen zu können. Vielerorts ist es da schon fünf nach zwölf. Der Handelsstandort Innenstadt braucht tatkräftige Unterstützung und vielerorts einen Neustart. Da muss es jetzt schnell gehen, der Handel steht bereit, den Dialog weiter fortzusetzen und konkrete Maßnahmen vor Ort zu erarbeiten.“

    Frank Werneke, Vorsitzender der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di):
    „Lebenswerte Innenstädte brauchen gute Arbeit. Die Lebensqualität von Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hängt unmittelbar von ihrem Einkommen und ihren Arbeitsbedingungen ab. Die Beschäftigten des Handels, der Gastronomie, der Hotellerie, der Reisebranche, der Kurier- und Paketdienstbranche sowie der Kultur- und Kreativwirtschaft benötigen tariflich entlohnte, sozial versicherte und mitbestimmte Arbeit. Lebenswerte Innenstädte brauchen bezahlbaren Wohn-, Gewerbe- und Kulturraum und sie brauchen einen leistungsfähigen und bezahlbaren öffentlichen Nahverkehr, der zukünftig erheblich mehr Personen als bisher befördern muss. Dafür benötigt der öffentliche Nahverkehr ein dichteres Netz, erweiterte Betriebs- und kürzere Taktzeiten, saubere Antriebssysteme sowie mehr gut bezahltes und qualifiziertes Personal. Um all das zu verwirklichen, brauchen wir finanziell handlungsfähige Kommunen.“

    Prof. Dr. Carsten Kühl, Leiter des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu):„Innenstädte sind Orte der kulturellen Identität, der Wertschöpfung und des sozialen Miteinanders. Veränderungsprozesse müssen intelligent, kreativ und partizipativ gestaltet werden. Dieses Positionspapier steht exemplarisch für einen Prozess, der Synergien aufzeigt und einen Interessenausgleich organisiert.“

    Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates:
    „Kultur und Stadt sind eigentlich Synonyme. Gerade die Innenstädte atmen Kultur: Buchhandlungen, Galerien oder Musikgeschäfte, Dritte Orte wie Museen und Bibliotheken, Kultur- und Kunstvereine, Musikschulen, Geschichtswerkstätten, Theater und Opernhäuser, Konzertsäle und besonders Künstlerinnen und Künstler gestalten unsere Innenstädte maßgeblich. Zusammen geben sie ihr ein individuelles Gesicht. Kultur ist in der Innenstadt unersetzbar, denn sie bietet Raum für Begegnung, Miteinander und Diskurs. Aber nur gemeinsam mit der Gastronomie und dem Einzelhandel werden wir die Innenstädte fit für die Zukunft machen können. Wir brauchen in den Innenstädten noch mehr gemeinsame Orte, in denen wir einander begegnen können und die für alle da sind.“

    Download des gemeinsamen Positionspapiers: https://difu.de/sites/default/files/media_files/220701_Innenstadtpapier.pdf (PDF, ca. 143 KB)

    Eine virtuelle Pressemappe mit weiteren Informationen steht auf der Difu-Website bereit http://difu.de/17408

    Kontakte:
    Deutscher Städtetag, Daniela Schönwälder, Pressesprecherin+49 30 37 71 11 35

    HDE Handelsverband Deutschland, Stefan Hertel, Pressesprecher +49 30 72 62 50 61

    ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, Jan Jurczyk, Pressesprecher +49 30 69 56 10 10

    Difu, Deutsches Institut für Urbanistik, Sybille Wenke-Thiem, Pressesprecherin +49 30 39 00 12 09

    Deutscher Kulturrat, Theresa Brüheim, Referentin für Kommunikation +49 30 22 60 52 81 5

    _____________________________

    Der Text ist selbstverständlich frei zur Weiternutzung. Über ein Belegexemplar/Beleglink an presse@difu.de würden wir uns sehr freuen.

    Pressekontakt:
    Sybille Wenke-Thiem
    Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Tel: +493039001209
    wenke-thiem@difu.de

    http://www.difu.de
    https://www.facebook.com/difu.de
    https://twitter.com/difu_d

    Kurzinfo: Deutsches Institut für Urbanistik
    Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) ist als größtes Stadtforschungsinstitut im deutschsprachigen Raum die Forschungs-, Fortbildungs- und Informationseinrichtung für Städte, Kommunalverbände und Planungsgemeinschaften. Ob Stadt- und Regionalentwicklung, kommunale Wirtschaft, Städtebau, soziale Themen, Umwelt, Verkehr, Kultur, Recht, Verwaltungsthemen oder Kommunalfinanzen: Das 1973 gegründete unabhängige Berliner Institut – mit weiterem Standort in Köln (Bereich Umwelt) – beschäftigt sich auf wissenschaftlicher Ebene praxisnah mit allen Herausforderungen, die Kommunen heute und in Zukunft zu bewältigen haben. Der Verein für Kommunalwissenschaften e.V. ist alleiniger Gesellschafter des in der Form einer gemeinnützigen GmbH geführten Forschungsinstituts.


    More information:

    http://difu.de/sites/default/files/media_files/220701_Innenstadtpapier.pdf (Download des gemeinsamen Positionspapiers (PDF, ca. 143 KB))
    http://difu.de/17408 (Virtuelle Pressemappe mit weiteren Informationen)


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Environment / ecology, Politics, Social studies, Traffic / transport
    transregional, national
    Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).