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Wissenschaft
EU bewilligt europäischem Hochschulnetzwerk 14 Millionen Euro für den Aufbau eines gemeinsamen Campus
Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg hat sich als Partner im Hochschulnetzwerk EU GREEN als erste Hochschule des Landes Sachsen-Anhalt erfolgreich um den Titel „Europäische Hochschule“ beworben.
Das vor wenigen Monaten gegründete „grüne“ Netzwerk aus neun europäischen Universitäten erhält von der Europäischen Union über 14 Millionen Euro für den Aufbau gemeinsamer nachhaltiger Hochschulstrukturen und Programme, die eine enge Zusammenarbeit in Forschung, Lehre und Verwaltung ermöglichen. Unter dem Titel „Europäische Hochschule“ wird die Universität Magdeburg dann Teil eines gemeinsam europäischen Campus werden.
„Europäische Hochschulen“ sind von der EU geförderte Allianzen, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Hochschulen zu stärken. Eine neue Generation von Europäerinnen und Europäern soll künftig über Länder- und Fachgebietsgrenzen hinweg zusammenarbeiten, um die gesellschaftlichen Herausforderungen wie den Fachkräftemangel, mit denen Europa konfrontiert ist, zu bewältigen.
Die Universität Magdeburg erhält in den kommenden vier Jahren 2 Millionen Euro für den Aufbau länderübergreifender Studienprogramme und Forschungsvorhaben sowie transparenter, digitaler Verwaltungsprozesse. So können Studierende, Forschende und Beschäftigte ohne Hürden künftig zwischen den europäischen Einrichtungen wechseln und gemeinsam die Erfahrung, Stärken und Potenziale aller nutzen und interkulturelle Kompetenzen entwickeln. Der Nachhaltigkeitsgedanke in Lehre und Forschung ist profilgebend für den Hochschulverbund EU GREEN.
Insgesamt gab es bei der aktuellen Ausschreibung um den Titel „Europäische Hochschule“ 31 Bewerbungen von Hochschulallianzen, nur vier davon waren erfolgreich. Der Antrag der Hochschulallianz EU GREEN wurde von mehr als 70 internationalen Partnern unterstützt, darunter Nichtregierungsorganisationen, regionale Behörden sowie Partner aus der Wirtschaft. Dazu gehören das Land Sachsen-Anhalt und die Stadt Magdeburg.
„Dieser große Erfolg des Hochschulnetzwerkes birgt ein enormes Potential für die Uni, die Stadt und die Region“, so der Rektor der Universität Magdeburg, Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan. „Unser Campus wird sich verändern, weil der europäische Gedanke viel stärker präsent sein wird. Es ist die Zielstellung der Uni, dass zukünftig 15 Prozent unserer fast 4000 Internationalen aus der EU kommen. Mit EU Green wird uns dies auch gelingen.“ Die Aufgabe sei auch eine große Herausforderung. Zwar ginge es auf den ersten Blick nur darum, gemeinsame Infrastrukturen zu gestalten, universitäre Abläufe und akademische Prozesse zu synchronisieren. „Aber, wenn es uns gelingt, diese neuen Strukturen auch aktiv zu nutzen, dann eröffnet sich der Universität Magdeburg ein großes Entwicklungspotenzial und unseren Universitätsangehörigen unglaubliche Möglichkeiten. Es entsteht ein europäischer Campus und Studierende der Uni Magdeburg werden dann Studierende einer ‚Europäischen Hochschule.“
Als Mitglied der Hochschulallianz EU GREEN könne sich die Universität Magdeburg künftig auch um verschiedene nationale und internationale Förderprogramme und Fördermittel bewerben, so Strackeljan weiter. „EU GREEN öffnet viele Türen für uns, wenn wir uns auf den Weg machen. Passend zu unserem Motto ‚Zusammen die Welt neu denken‘ werden wir in den kommenden Monaten und Jahren unsere Kräfte bündeln und uns aktiv an der Entstehung neuer Hochschulmodelle in Europa beteiligen. Denn durch gemeinsame europäische Abschlüsse und Forschungskooperationen stärken wir die Attraktivität von Forschung und Lehre auch in Magdeburg. Und ich bin mir sicher, dass nicht wenige, die darum kommen werden auch hier bleiben, wenn sie die Attraktivität, die Chancen und die Aufbruchstimmung der Region persönlich erleben.“
"Die Chance, uns als Teil von EU GREEN in Europa zu positionieren, ist einmalig“, unterstreicht die Prorektorin für Studium und Lehre der Universität Magdeburg, Prof. Susanne Schmidt. „Es ermöglicht uns, unsere Vision von Bildungsmobilität für Lehrende und Studierende, für Forscherinnen und Forscher sowie für Beschäftigte in der Verwaltung zu verwirklichen. Gleichzeitig stellt uns das Projekt vor einen umfangreichen Change-Prozess in allen Bereichen der Universität, um die Voraussetzungen für eine uneingeschränkte Mobilität zu schaffen. Ich bin zuversichtlich, dass wir diese Herausforderung gemeinsam meistern werden."
Hintergrund
Die Initiative „Europäische Hochschulen“ ist eine Initiative der EU zum Aufbau eines Europäischen Bildungsraums. Bis 2024 sollen etwa zwanzig „Europäische Hochschulen“ geschaffen werden, bestehend aus Hochschulnetzwerken, die es Studierenden ermöglichen, durch eine Kombination von Studienmöglichkeiten in mehreren EU-Ländern einen Studienabschluss zu erwerben und somit zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Hochschulen beitragen.
Die Hochschulallianz EU GREEN besteht aus neun Universitäten aus Spanien, Italien, Frankreich, Portugal, Schweden, Polen, Irland, Rumänien sowie der Universität Magdeburg in Deutschland. Die Hochschulen verpflichten sich auf gemeinsame europäische Werte und Ziele für eine nachhaltige Entwicklung, fördern Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und wollen mit dem europäischen Campus ein hochleistungsfähiges digitales Bildungssystem entwickeln.
Toni Müller, Referent im Prorektorat für Studium und Lehre, Universität Magdeburg, Tel.: +49 391 67-58551, E-Mail: toni.mueller@ovgu.de
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