idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
08/03/2022 12:05

MDS im Alter: Resistenzen gegen Standardtherapie überwinden

Stefan Weller Stabsstelle Unternehmenskommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsmedizin Göttingen - Georg-August-Universität

    Hector Stiftungen fördern Projekt an der Universitätsmedizin Göttingen zur Untersuchung von Therapieresistenzen bei Myelodysplastischen Syndromen.

    (umg) Zu den häufigsten Bluterkrankungen des Alters gehören Myelodysplastische Syndrome (MDS). Sie umfassen eine Reihe von Erkrankungen des Knochenmarks, bei denen zu wenig funktionstüchtige Blutzellen gebildet werden. Außerdem weisen sie ein bis zu 30 prozentiges Risiko auf, in eine sekundäre akute myeloische Leukämie (sAML) überzugehen.

    Der einzige Therapieansatz zur Heilung der Erkrankung ist nach wie vor der Austausch der erkrankten Blutzellen durch möglichst identische Blutstammzellen eines Spenders oder einer Spenderin über eine sogenannte allogene Stammzelltransplantation. Dieser Ansatz kommt jedoch aufgrund des hohen Durchschnittsalters der Patient*innen (65 bis70 Jahre) und der Intensität der Therapie nur wenigen zu Gute. Die Standardtherapie für diese Patient*innen besteht in einer Langzeitbehandlung mit Medikamenten, die Vorgänge der Erkrankung blockieren können, die sogenannten hypomethylierenden Substanzen (hmS). Hiermit kann bei vielen Patient*innen die Blutbildung verbessert und auch die Überlebenszeit deutlich verlängert werden. Jedoch wirkt die Therapie nach sechs bis 24 Monaten bei fast allen Patient*innen nicht mehr, weil sich resistente Zellklone entwickeln.

    Forscher*innen der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) wollen nun Therapiestrategien entwickeln, mit denen sich Resistenzen bei der Standardtherapie für nicht transplantierbare Patient*innen mit myelodysplastischen Syndrom (MDS) überwinden lassen. Die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Detlef Haase, Ärztlicher Leiter der INDIGHO-Speziallabore der Klinik für Hämatologie und Medizinische Onkologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), Dr. Christina Ganster, Laborbereichsleiterin, und Priv.-Doz. Dr. Raphael Koch, Oberarzt der Klinik für Hämatologie und Medizinische Onkologie der UMG, haben dafür eine Förderung der Hector Stiftungen erhalten. Ihr Pro-jekt „Integrative genetic and functional characterization of treatment-associated clonal Evolution In MDS and AML“ wird mit über 320.000 Euro für drei Jahre gefördert.

    „Ein vielversprechender Ansatz könnte in dieser Situation in einer Kombination aus hypomethylierenden Substanzen und Apoptose-induzierenden Substanzen, wie z.B. Venetoclax (VEN), einem BCL2-Inhibitor, bestehen“, sagt Prof. Haase. „Allerdings ist noch unklar, welche molekularen und biologischen Mechanismen bei dieser neuen kombinierten Therapieoption auftreten und bei einem Ansprechen, aber auch einer Resistenzentwicklung eine Rolle spielen“. Mit Hilfe der Untersuchung von asservierten und neu gewonnenen Blut- und/oder Knochenmarkproben von Patient*innen mit MDS oder sekundärer AML erhoffen sich die Wissenschaftler*innen neue Erkenntnisse. Sie wollen die Mechanismen besser verstehen, die zur Resistenz führen, sowie entscheidende Hinweise entdecken, um neue Resistenz-überwindende Therapieoptionen zu entwickeln.

    An der UMG besteht eine besondere Expertise in der genomischen Charakterisierung und Behandlung myelodysplastischer Syndrome (MDS). So gibt es eine MDS-Spezialsprechstunde und ein Speziallabor (INDIGHO), in dem alle modernen diagnostischen Verfahren zur Untersuchung von Genomveränderungen bei hämatologischen Systemerkrankungen etabliert sind.

    Weitere Informationen unter: https://indigho.umg.eu/

    Bildunterschrift zu Bild 2:
    Wollen Therapiestrategien entwickeln, mit denen sich Resistenzen bei der Standardtherapie für nicht transplantierbare Patient*innen mit myelodysplastischen Syndrom (MDS) überwinden lassen: (v.l.) Dr. Christina Ganster, Laborbereichsleiterin; Prof. Dr. Detlef Haase, Ärztlicher Leiter der INDIGHO-Speziallabore der Klinik für Hämatologie und Medizinische Onkologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), und Priv.-Doz. Dr. Raphael Koch, Oberarzt der Klinik für Hämatologie und Medizinische Onkologie der UMG. Alle Fotos: umg/fskimmel


    Contact for scientific information:

    Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
    Klinik für Hämatologie und Medizinische Onkologie
    INDIGHO-Speziallabor
    Prof. Dr. Detlef Haase
    Telefon 0551 / 39-66313
    E-Mail: detlef.haase@med.uni-goettingen.de


    Images

    Speziallabor
    Speziallabor
    umg/fskimmel

    Wollen Therapiestrategien entwickeln, mit denen sich Resistenzen bei der Standardtherapie für nicht transplantierbare Patient*innen mit myelodysplastischen Syndrom (MDS) überwinden lassen.
    Wollen Therapiestrategien entwickeln, mit denen sich Resistenzen bei der Standardtherapie für nicht ...
    umg/fskimmel


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).