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Wissenschaft
Dr. David Schwappach referiert am 17. Mai an der Wittener Bürgeruniversität
"Der Fehler nach dem Fehler - Vom Ausmaß und Umgang mit medizinischen Fehlern". So lautet das nächste Thema im Rahmen der Bürgeruniversität, einem Gemeinschaftsprojekt der Universität Witten/Herdecke (UWH) und der Volkshochschule Witten. Referent des Vortragsabends am Montag, 17. Mai, um 20 Uhr in Haus Witten an der Ruhrstraße ist Dr. David Schwappach vom Lehrstuhl für Gesundheitspolitik der UWH.
"Die allermeisten medizinischen Fehler sind keine Fehler von Einzelnen", sagt David Schwappach. Fehler entstünden meist durch eine komplexe Verkettung von Ursachen. Beispiele hierfür sind Überlastung und mangelnde Abstimmung auf Seiten der medizinisch Handelnden sowie unzureichende Kommunikation mit den Patienten. Die Folgen können gleichwohl dramatisch sein. Allein in den USA sterben schätzungsweise bis zu 100.000 Menschen pro Jahr an den Folgen von medizinischen Fehlern. Etwa drei bis vier Prozent der Kosten des US-Gesundheitssystems resultieren aus Behandlungsfehlern, etwa wenn ein Patient mehrmals operiert werden muss. Für die Bundesrepublik liegen keine entsprechenden Untersuchungen vor. David Schwappach: "Es ist aber nicht anzunehmen, dass die Fehlerquote hier niedriger ist."
Basierend auf einer Befragung über die Internetplattform "GesundheitsPanel.de" hat Dr. Schwappach u.a. erforscht, welches Verhalten von Ärzten nach einem Fehler erwartet wird. Viele Befragte bewerteten eine ehrliche Offenlegung als vertrauensbildend und zeigten sich für diesen Fall bereit, die Beziehung zum Arzt zu festigen und auf Konsequenzen zu verzichten. Wenn deutsche Mediziner Fehler nicht eingestünden, so David Schwappach, liege das nicht unbedingt an ihrer mangelnden Bereitschaft zur Offenheit, sondern am deutschen Recht und seinem polarisierenden "Schuldsystem". Zu einem Prozess muss es aber vielleicht gar nicht erst kommen. Laut US-amerikanischen Untersuchungen führt ein offenerer Umgang mit Fehlern zu signifikant weniger Klagen. Um die Quellen falscher Behandlungen besser zu identifizieren, plädiert Schwappach für ein umfangreiches Fehlererfassungssystem.
Weitere Infos: Dr. David Schwappach, 02302/926-793, davids@uni-wh.de
http://www.gesundheitspanel.de
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
regional
Miscellaneous scientific news/publications, Research results
German
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