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Wer kennt es nicht – Nimm2, eines der Kernprodukte des Süßwarenherstellers August Storck KG. Den Studierenden der Ernst-Abbe-Hochschule Jena ist das markante Bonbon aus Kindertagen sicherlich bekannt gewesen, als sie nun ganz neue Erfahrungen mit dem Produktionswerk in Ohrdruf machen konnten. Zwei Teams aus BWL-Studierenden wurden beauftragt, sich intensiv mit aktuellen personalwirtschaftlichen Fragestellungen zu beschäftigen. Die Projektprämie von 1.500 € wurde von den Studierenden im Anschluss an das Jenaer Hospiz gespendet.
Über eine Projektlaufzeit von neun Monaten konnten sich die jungen Leute mit dem Studienschwerpunkt „Personalwirtschaft“ sehr unternehmensnah und praxisorientiert für das Unternehmen Analysen durchführen und Vorschläge zur weiteren Optimierung der Personalarbeit erarbeiten. Schon seit über 20 Jahren hat sich dieses Ausbildungsmodul am Fachbereich Betriebswirtschaft bewährt. Die Hochschule ist dabei natürlich auf die Kooperation mit engagierten Praxispartnern angewiesen, die bereit sind, den Studierenden wichtige Praxisfragestellungen anzuvertrauen und sie bei der Bearbeitung auch intensiv zu begleiten. Der betreuende Hochschullehrer, Prof. Dr. Klaus Watzka, hob hervor, dass man mit den Personalverantwortlichen der August Storck KG in Ohrdruf in dieser Hinsicht einen Idealpartner gefunden hatte.
Eine Projektgruppe widmete sich unter Begleitung der Storck-Teamleiterin Julia Kummer intensiv dem Handlungsfeld „Familie und Beruf“. Vor dem Hintergrund der allseits bekannten Arbeitskräfteknappheit möchte die August Storck KG ihre langjährig erprobten Angebote speziell für Mitarbeiter im Mehrschichtbetrieb weiter ausbauen, die Verantwortung für zu betreuende Kinder oder zu pflegende Angehörige tragen. Dazu hatten die Studierenden zunächst über eine Mitarbeiterbefragung zu analysieren, wie die derzeitigen Unterstützungsangebote von Storck bei den Mitarbeitern ankommen und welche weiteren Angebote sie sich wünschen. Da der Blick nach außen mit der Frage „Was machen Andere?“ immer sinnvoll ist, führte das Projektteam viele telefonische Interviews mit Personalexperten anderer Unternehmen mit vergleichbarer Struktur. Im Ergebnis konnten sie mit diesen Informationen, mit intensiven Literaturrecherchen und eigenen Überlegungen für das Unternehmen eine Reihe von interessanten und neuen Handlungsvorschlägen erarbeiten.
Das zweite studentische Projektteam befasste sich mit der Einarbeitung von Zeitarbeitern mit Sprachbarrieren in der Produktion. Als expandierendes Unternehmen hat die August Storck KG einen stetigen Bedarf an Mitarbeitern im Produktionsbereich. Aufgrund der anhaltenden Arbeitskräfteknappheit ist der regelmäßige Einsatz von Zeitarbeitern ein unverzichtbarer Baustein in der Personalplanung. Oftmals haben diese Mitarbeiter aber stark limitierte deutsche Sprachkenntnisse, da ein Migrationshintergrund besteht. Damit werden die gerade bei einem Nahrungsmittelhersteller überaus wichtigen Hygiene- und Sicherheitsschulungen zu einer Herausforderung. Das Unternehmen hatte daher die Idee, die Schulungsmaterialien von einem eher textlastigen auf einen bilddominierten Ansatz umzustellen. Mit der konkreten Umsetzung wurde die Studierendengruppe aus Jena beauftragt. Unter der unternehmensinternen Begleitung von Antje Siegel, Teamleiterin im Personalbereich, erarbeitete das Team ein neues Schulungskonzept für die Hygiene- und Sicherheitsschulungen. Es besteht aus einer Reihe von selbst gedrehten Videosequenzen und einer Fülle von prägnantem Bildmaterial, das unabhängig von Herkunft und deutschen Sprachkenntnissen der neuen Mitarbeiter leicht und intuitiv verständlich ist.
Beide Projektgruppen stellten einem Teil der Führungskräfte des Personalbereichs von Storck am Standort Ohrdruf im Rahmen eines großen Präsentationstags in Ohrdruf ihre erarbeiteten Konzepte vor und überreichten jeweils einen ausführlichen schriftlichen Projektbericht. Personalleiter Enrico Sachse bedankte sich für die engagierte Unterstützung und die kreativen Anregungen durch die Studierenden. „Jetzt müssen wir unsere Hausaufgaben machen und die Vorschläge detailliert auf ihre unternehmensinterne Umsetzbarkeit hin prüfen.“ Die beiden studentischen Projektleiterinnen, Nadine Köber und Anna Wiese betonten stellvertretend für ihre Teams, wie wichtig und lehrreich solche gut betreuten Praxisprojekte für die Ausbildung im Betriebswirtschaftsstudium sind. „Obwohl der Zeiteinsatz durchaus beträchtlich war, so hat uns die intensive Arbeit an den beiden Themen viel Spaß gemacht. Und sie war eine gute Abwechslung zum klassischen Lehrbetrieb an der Hochschule“.
Zum Abschluss gab es noch einen weiteren Profiteur der erfolgreichen Projektzusammenarbeit. In einer mittlerweile jahrzehntelang gepflegten Tradition im Schwerpunktbereich „Personalwirtschaft“ spendeten die Studierenden ihre Projektprämie in Höhe von insgesamt 1.500 € für einen sozialen Zweck ihrer Wahl. Begünstigt hiervon war das Hospiz in Jena, das mit einem engagierten Team Menschen und ihre nahen Angehörigen auf ihrem letzten Lebensabschnitt unterstützt. Bei der persönlichen Spendenübergabe betonte die Geschäftsführerin Christiane Klimsch, wie wichtig solche Spenden für die Arbeitsfähigkeit des Hospizes sind, da die Einrichtung in jedem Jahr ca. 100.000 € an Eigenanteil aufzubringen hat. Sie zeigte sich beeindruckt, dass junge Studierende am Beginn ihrer Berufskarriere trotz völlig berechtigter vielfältiger anderer Interessen und Ziele auch einen Blick für die Wichtigkeit eines Lebensendes in Würde haben.
Prof. Dr. Klaus Watzka, EAH Jena
Spendenübergabe durch Studierende an das Jenaer Hospiz
Diana Wippich
EAH Jena
Criteria of this press release:
Journalists, Teachers and pupils, all interested persons
Economics / business administration, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
transregional, national
Cooperation agreements, Studies and teaching
German
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