idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
09/29/2022 16:01

Mehr als „Superfood“: Forschende der Jacobs University untersuchen Anwendungsspektrum von Wasserlinsen

Jacobs University Press Office Corporate Communications & Public Relations
Jacobs University Bremen gGmbH

    In Asien wird die Wasserlinse, ebenfalls bekannt als „Entengrütze“, seit langem auch als Nahrungsmittel genutzt. Die Arbeitsgruppe „CritMET: Critical Metals for Enabling Technologies“ der Jacobs University Bremen fand nun heraus: Wasserlinsen sind nicht nur nährstoffreich, sie speichern außerdem in besonders hohem Maße Seltene Erden.

    Anna-Lena Zocher und die Arbeitsgruppe CritMET um Professor Michael Bau veröffentlichten ihre Ergebnisse kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift „Science of the Total Environment“. „Wenn Wasserlinsen Seltene Erden aus dem Wasser aufnehmen, folgen diese Spurenelemente dem Element Mangan und nicht, wie sie es sonst tun, dem Element Kalzium. Das deutet auf einen ganz anderen Aufnahmemechanismus in der Pflanze hin”, sagt Zocher, die das Thema im Rahmen ihrer Doktorarbeit bearbeitet.

    Von einigen Landpflanzen und Pilzen ist bekannt, dass sie bestimmte Spurenstoffe anreichern können, in extremen Fällen wird dies als „Hyperakkumulation“ bezeichnet. „Unser überraschendes Forschungsergebnis hat damit nicht nur einen rein wissenschaftlichen Wert für die Grundlagenforschung sondern eröffnet auch Anwendungsmöglichkeiten. Als Hyperakkumulatoren von Seltenen Erden könnten Wasserlinsen zum Beispiel im Umfeld von Bergbauhalden zur Reinigung kontaminierter Bergbauwässer eingesetzt werden“, sagt Bau.

    Wasserlinsen gelten nicht nur als wichtiges Futtermittel, sondern werden von einigen Expert:innen auch als künftiges „Superfood“ für die menschliche Ernährung diskutiert. Sie enthalten etwa siebenmal so viel Eiweiß wie Soja und sind reich an Omega-3 Fettsäuren – in Thailand werden sie daher auch „Eier des Wassers“ genannt. Ein weiterer positiver Aspekt: als Wasserpflanzen verbrauchen sie kein wertvolles Ackerland.

    Das Risiko, dass mit den Seltenen Erden Schadstoffe in die Nahrungskette gelangen – etwa das Element Gadolinium, das auch in MRT-Kontrastmitteln verwendet wird – besteht übrigens nicht. Obwohl die Kontrastmittel mittlerweile weltweit als Mikroverunreinigung in Flüssen, im Grundwasser und im Leitungswasser auftreten, gelangen sie nicht in die Wasserlinsen. Die Wasserpflanzen, so stellte die CritMET-Gruppe fest, sind offenbar wählerisch – sie nehmen die natürlichen Seltenen Erden auf, aber lassen das Kontrastmittel-Gadolinium im Wasser.

    Über die Jacobs University Bremen:
    In einer internationalen Gemeinschaft studieren. Sich für verantwortungsvolle Aufgaben in einer digitalisierten und globalisierten Gesellschaft qualifizieren. Über Fächer- und Ländergrenzen hinweg lernen, forschen und lehren. Mit innovativen Lösungen und Weiterbildungsprogrammen Menschen und Märkte stärken. Für all das steht die Jacobs University Bremen. 2001 als private, englischsprachige Campus-Universität gegründet, erzielt sie immer wieder Spitzenergebnisse in nationalen und internationalen Hochschulrankings. Ihre mehr als 1.600 Studierenden stammen aus über 110 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium nach Deutschland gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union ebenso gefördert wie von global führenden Unternehmen.

    Für weitere Informationen: www.jacobs-university.de
    Facebook | Youtube | Twitter | Instagram | LinkedIn

    Kontakt:
    Maike Lempka | Corporate Communications
    pesse@jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-4504


    Contact for scientific information:

    Dr. Michael Bau | Professor für Geowissenschaften
    Tel: +49 421 200-3564 | m.bau@jacobs-university.de


    More information:

    https://doi.org/10.1016/j.scitotenv.2022.155909
    https://doi.org/10.1016/j.apgeochem.2021.105025


    Images

    Ein Forschungsteam der Jacobs University untersuchte kürzlich die Wasserlinse, auch bekannt als „Entengrütze“. Ihre Erkenntnisse veröffentlichten sie in renommierten Fachzeitschriften.
    Ein Forschungsteam der Jacobs University untersuchte kürzlich die Wasserlinse, auch bekannt als „Ent ...

    Jacobs University Bremen


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Biology, Environment / ecology, Geosciences, Oceanology / climate
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).