idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Am 17. Juni spricht um 20.15 Uhr im Audimax der TU Clausthal, Adolph-Roemer-Straße 2A, Professor Dr. Ernst Pernicka, Institut für Archäometrie der TU Bergakademie Freiberg, zum Thema " Der geschmiedete Himmel - Archäometallurgische Untersuchungen an der Himmelsscheibe von Nebra."
Seit dem 11. März 2002 ist das Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Saale) im Besitz eines der bedeutsamsten Schlüsselfunde zur alteuropäischen Kultur- und Geistesgeschichte. Es handelt sich um eine ca. 31 Zentimeter große und 2,1 kg schwere Bronzescheibe mit einem Bild aus Goldblechen. Dargestellt sind Himmelskörper und Gestirne bzw. Sternbilder sowie vielleicht ein Boot, das über das Firmament zieht. Zweifelsohne verknüpft das Bild mythische Vorstellungen - Himmelsboot - und komplexe Himmelsphänomene. Die konkreten Sternkonstellationen basieren auf exakten astronomischen Beobachtungen. Es ist die erste bekannte Darstellung exakt beobachteter Gestirne überhaupt. Zusammen mit dieser Scheibe wurden zwei Schwerter, zwei Äxte, zwei Armspiralen und ein Meißel gefunden, die ebenfalls für die Zeitstellung ungewöhnliche Bearbeitungsmerkmale aufweisen. Sie datieren den Hortfund auf ca. 1600 v. Chr.
Die naturwissenschaftlichen Untersuchungen beschäftigen sich zunächst mit der Echtheit des Fundmaterials. Es wurden die herstellungstechnischen Merkmale, die chemische Zusammensetzung, die Phasenzusammensetzung der Korrosionsschicht und die Radioaktivität des Metalls für die Beurteilung herangezogen. In Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Archäologie, dem Landeskriminalamt von Sachsen-Anhalt, der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung sowie dem Forschungszentrum Rossendorf wurden eine Reihe von Analysemethoden angewandt, um die Herstellungstechnik und mögliche Herkunft der Metalle zu ermitteln. Hiervon wird Herr Professor Pernicka berichten; zu dem Vortrag wird herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Die Himmelsscheibe von Nebra. Copyright: J. Liptak, Landesamt für Archäologie Sachsen-Anhalt. Abdruc ...
None
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, History / archaeology
regional
Miscellaneous scientific news/publications
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).