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Wissenschaft
DFG fördert erneut Forschungen zu Transformationsprozessen und zum Ereignis Weimar-Jena
Jena (26.05.04) Ein erneut positives Signal für die geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung der Universität Jena kommt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Sie hat weitere Fördermittel für zwei Sonderforschungsbereiche (SFB) der Universität bewilligt, die damit um mehrere Jahre verlängert werden.
Der 2001 gestartete SFB 580 "Gesellschaftliche Entwicklungen nach dem Systemumbruch" geht "mit deutlicher Verstärkung", so Sprecher Prof. Dr. Heinrich Best, in seine zweite Phase. Ein Projekt ist ausgelaufen und fünf Forschungsvorhaben wurden zusätzlich bewilligt, so dass sich nun in insgesamt 15 Projekten 35 Mitarbeiter der Universitäten Jena und Halle-Wittenberg mit der Grundlagenforschung zu Transformationsprozessen befassen. Für die neue Förderphase stellt die DFG diesem SFB rund 6,4 Millionen Euro bereit.
Das Jena-Hallesche Großprojekt gehört zu den bundesweit nur zwei sozialwissenschaftlichen Sonderforschungsbereichen. In ihm arbeiten Soziologen, Politologen, Historiker, Juristen und Bildungsforscher zusammen, die in der neuen Phase von Psychologen, Wirtschafts- und Gesundheitswissenschaftlern unterstützt werden. Im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen zum einen die gesellschaftlichen Eliten, deren Zusammensetzung, Herkunft und Veränderung erforscht werden. Außerdem werden Strukturen und Entwicklungen im Beschäftigungssystem und auf dem Arbeitsmarkt analysiert. Nicht zuletzt stehen die handelnden Personen und Organisationen aus dem sozialen Sektor im Forschungsblickfeld. Über diesen Komplexen steht als zentrale Frage: Unter welchen Bedingungen und in welchen gesellschaftlichen Bereichen ist eine weitere Angleichung der Verhältnisse in Ost und West zu erwarten und wo wird es eher zu einer Verfestigung der Unterschiede kommen? Der Beantwortung werden sich "die Forscher aus Jena und Halle nun mit neuem Schwung widmen", versichert Prof. Best.
SFB "Ereignis Weimar-Jena" geht in dritte Phase
Bereits in seine dritte Phase kann sich nun der SFB 482 "Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800" aufmachen. Die nun insgesamt 19 Projekte werden in den nächsten drei Jahren mit rund 5,8 Millionen Euro von der DFG gefördert. Damit sind die Stellen von rund 35 Mitarbeitern, die von 27 Teilprojektleitern betreut werden, gesichert. Der 1998 gegründete SFB wird "in der neuen Phase die Schwerpunkte in Historie, Ästhetik und Wissenschaftsgeschichte verstärken", sagt Sprecher Prof. Dr. Klaus Manger.
Der SFB 482 erforscht transdisziplinär die Kulturverdichtung an der Schwelle zum 19. Jahrhundert, die im Raum Weimar-Jena ein Zentrum hatte. Dort kulminierte die Aufklärung, trafen sich die federführenden Denker der Epoche und es wurde der "Umbruch von weltordnenden zu weltentwerfenden Vorstellungen greifbar", fasst es Manger zusammen. Außerdem liegt in Jena-Weimar eine der Nahtstellen in der Entwicklung von der Naturgeschichte zu den Naturwissenschaften. All diese Prozesse können nun die Jenaer Forscher, die durch Kollegen der Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen, der Weimarer Hochschule für Musik sowie der Bauhaus-Universität Weimar unterstützt werden, mit dreijähriger finanzieller Sicherheit vertiefend erforschen.
Kontakt:
SFB 580 der Universität Jena
Sprecher: Prof. Dr. Heinrich Best
Carl-Zeiß-Str. 2, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 945050, Fax: 03641 / 945052
E-Mail: michael.hofman@uni-jena.de
SFB 482 der Universität Jena
Sprecher: Prof. Dr. Klaus Manger
Humboldtstr. 34, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 944050, Fax: 03641 / 944052
E-Mail: elke.mueller@uni-jena.de
http://www.sfb580.uni-jena.de/
http://www2.uni-jena.de/ereignis/index.htm
Criteria of this press release:
Economics / business administration, History / archaeology, Language / literature, Law, Politics, Social studies
transregional, national
Research projects
German
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