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Wissenschaft
Das Ende könnte nahe sein. Hoffentlich hilft ein Vertrag, den der Alternative Nobelpreisträger Prof. Michael Succow und der kirgisische Staat zum Schutz der letzten Schneeleoparden vor Wilderei abschlossen.
Michael Succow und Tschingis Aitmatov haben dasselbe Ziel
Schneeleopardenschutz in Kirgistan
Artenschutzprojekte und Gebietsschutz sind eng verzahnt, so auch beim Schutzprogramm für den Schneeleoparden in den Bergen zwischen Kasachstan und Kirgistan, das jetzt von der Universität Greifswald initiiert wurde. Der Schneeleopard zählt zu den am stärksten vom Aussterben bedrohten Großkatzen der Welt. Noch vor wenigen Jahren gab es 800 bis 1400 Tiere allein in Kirgistan. Nach jüngsten Schätzungen sind es nur noch 260 bis 700. Ein Rückgang in den weiträumigen, weitestgehend unzugänglichen Bergregionen des Tien-Shan um 50 bis 80%!
Der Abschuß eines Schneeleoparden wird zwar hart bestraft, aber das kümmert die Wilderer nicht. Sie verdienen gut am Fell und an den Knochen, die in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet werden: ein Schneeleopardenfell bringt mehr als 60 durchschnittliche Monatsgehälter; werden auch noch die Knochen verkauft, ist der Gewinn wesentlich höher. Hinzu kommt die zunehmende Zersiedlung der Lebensräume des Schneeleoparden. Die letzten Bestände werden getrennt und zersplittert. Nur große naturnahe Räume wie das Ende September 1998 mit Planungshilfen der Universität Greifswald eingerichtete Biosphärenreservates »Issyk Kul« in Kirgistan (43000 Quadratkilometer!) bieten langfristig die besten Lebensbedingungen für den Schneeleoparden Es ist aber auch gezielte kurzfristige Hilfe nötig. Mit finanzieller Unterstützung einer Liechtensteiner Stiftung wird derzeit versucht, das kirgisische Umweltministerium und lokale Naturschützer beim Schutz des Schneeleoparden zu unterstützen. Der Schriftsteller und EU Botschafter Kirgistans, Tschingis Aitmatov, hat sich nach seiner jüngsten Lesung im Theater Greifswald bereit erklärt, die Schirmherrschaft über das Schneeleopardenprojekt zu übernehmen!
Die Aufstellung und Ausrüstung einer speziellen Wildhütertruppe bildet das Kernstück des Projektes, damit kann zumindest das Biosphärenreservat Issyk Kul im Grenzgebiet zu China und Kasachstan überwacht werden. Auch die Aufklärung der Bevölkerung über die Situation des Schneeleoparden und die Verschärfung der Gesetze zu seinem Schutz sollen in Zukunft die Wilderei eindämmen. Gleichzeitig werden finanzielle Anreize geschaffen, damit Behörden besser über Wilderer informiert werden. Eine Kampagne zur Eindämmung des illegalen internationalen Handels
Erste Erfolge können vermeldet werden: eine Frau, die zwei Schneeleopardenfelle für 800$ verkaufen wollte, konnte durch die gerade gebildete Rangergruppe bei einem fingierten Handel festgenommen werden.
Wer mehr über den Schutz der schönen Tiere wissen möchte, frage bitte
Dipl.-Ing. Thomas Tennhardt, wiss. Mitarbeiter an der Stiftungsprofessur für Internationalen Naturschutz im Botanischen Institut, Tel. 03834-86-4131, Fax 03834-86-4114, e-mail: tennhard@home.ipn.org
Fax-Nr: 03834-86-4143
Criteria of this press release:
Biology, Environment / ecology, Information technology, Law, Oceanology / climate, Politics, Social studies, Zoology / agricultural and forest sciences
transregional, national
Research projects
German
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