idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Die drei Deutschen Zentralen Fachbibliotheken finanzieren bis Ende 2024 die Teilnahme an der OA-Switchboard-Initiative für Hochschulen und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland
HANNOVER, KÖLN, KIEL, 17. Januar 2023 – Open Access macht Forschungsergebnisse für alle frei zugänglich und die Open-Access-Transformation schreitet stetig voran. Dabei sind viele Akteur:innen involviert: Forschende, wissenschaftliche Einrichtungen, zu denen auch Bibliotheken gehören, Forschungsförderer und Verlage.
Das OA Switchboard bietet eine zentrale Schnittstelle für den schnellen standardisierten Austausch von Informationen und Nachrichten zwischen Universitäten, Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen sowie deren Bibliotheken und Verlagen sowie Forschungsförderern. Es wurde entwickelt, um die Kommunikation zwischen den Akteur:innen über eingereichte Artikel und erfolgte Veröffentlichungen zu verbessern, indem es relevante Metadaten zum jeweiligen Artikel zeitnah und in einem einheitlichen Datenformat übermittelt. So kann das Tool Einrichtungen wie Bibliotheken oder Universitäten etwa bei der notwendigen Dokumentation von Open-Access-Publikationen der eigenen Forschenden unterstützen.
Die drei Deutschen Zentralen Fachbibliotheken, TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften, ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften und ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft finanzieren 2023 und 2024 für eine zweijährige Pilotphase gemeinsam den Zugriff auf das OA Switchboard für Hochschulen und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland.
„Die Idee für das OA Switchboard entstand 2018 durch eine Gruppe verschiedener Interessenvertreter:innen als Reaktion auf gemeinsame Herausforderungen, wie etwa den Anforderungen zur Umsetzung von Open-Access-Richtlinien von Institutionen und Forschungsförderern oder den immer komplexer werdenden (transformativen) Vereinbarungen zwischen Verlagen und Einrichtungen“, so Yvonne Campfens, Direktorin von OA Switchboard. „Wir freuen uns sehr, dass deutsche Institutionen durch diese nationale Vereinbarung nun die Möglichkeit haben, dieses ‚Metadaten-Kommunikationssystem‘ zu nutzen und Teil der OA-Switchboard-Initiative zu sein“, fährt sie fort.
„In einem auf Open Access basierenden Wissenschaftssystem ist die Sammlung und Analyse vertrauenswürdiger Publikationsinformationen für wissenschaftliche Institutionen und Bibliotheken von entscheidender Bedeutung. Als Einrichtung verhandeln wir seit vielen Jahren Verträge für Konsortien – und zwar immer häufiger mit Open-Access-Komponente – und wir schätzen die Dienste von OA Switchboard, die einen reibungslosen Datenaustausch zwischen Verlagen und Institutionen ermöglichen“, erklärt Dr. Irina Sens, stellvertretende Direktorin der TIB.
Prof. Dr. Dietrich Rebholz-Schuhmann, Wissenschaftlicher Direktor von ZB MED, freut sich, das Tool den publikationsstarken lebenswissenschaftlichen Communitys kostenfrei zur Verfügung stellen zu können: „OA Switchboard ist eine sehr hilfreiche und zukunftsweisende Open-Source-Entwicklung, die den Nutzen von Open Access für alle Beteiligten deutlich erhöht – seien es Forschungseinrichtungen oder Bibliotheken, Autor:innen oder Verlage. Damit erweitern wir auch unsere eigenen Angebote rund um Open Access, beispielsweise unsere Publikationsplattform PUBLISSO.“
Olaf Siegert, Open-Access-Beauftragter der ZBW, ist von dem Nutzen des Tools für die wissenschaftlichen Einrichtungen überzeugt: „Im Rahmen der Open-Access-Transformation müssen die Prozesse zwischen allen Beteiligten neu organisiert und, wo möglich, automatisiert und vereinfacht werden. OA Switchboard mit seinem Non-Profit-Ansatz sehen wir als einen Fortschritt, insbesondere für den Informationsaustausch zwischen Verlagen und Forschungseinrichtungen. Daher unterstützen wir das Bestreben, dieses Tool den deutschen Forschungseinrichtungen und ihren Bibliotheken ohne finanzielle Barrieren zur Verfügung zu stellen“.
Deutsche Hochschulen und Forschungseinrichtungen, die an einem kostenlosen Zugang zu OA Switchboard interessiert sind, können sich an support@oaswitchboard.org (englischsprachig) wenden.
---
Über die TIB
Die TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und Universitätsbibliothek versorgt Wissenschaft, Forschung, Industrie und Wirtschaft mit Literatur und Informationen – sowohl in gedruckter als auch in elektronischer Form. Die Bibliothek setzt sich für Offenheit und den freien Zugang – Open Access – zu Informationen, Publikationen und wissenschaftlichen Daten ein: Sie will Informationen und Wissen leichter zugänglich, transparenter und besser nachnutzbar machen. Die TIB baut ihre Rolle als deutsches Informationszentrum für die Digitalisierung von Wissenschaft und Technik stetig aus. Für Fach- und Forschungscommunities stellt sie unter www.tib.eu wissenschaftliche Inhalte, digitale Dienste und Methodenkompetenz bereit, um die verschiedenen Phasen des wissenschaftlichen Arbeitens zu unterstützen. Über ihr Recherche- und Bestellportal bietet die Bibliothek Zugriff auf mehr als 95 Millionen von der TIB indexierte technisch-naturwissenschaftliche Datensätze. Zu dem exzellenten qualitätsgeprüften Bestand zählen auch Wissensobjekte wie audiovisuelle Medien, 3D-Modelle und Forschungsdaten. Mit eigens entwickelten Suchtechnologien können im AV-Portal der TIB (https://av.tib.eu/) die Inhalte wissenschaftlicher Videos aus Technik und Naturwissenschaften zielgenau durchsucht werden. TIB betreibt angewandte Forschung und Entwicklung, um neue Dienstleistungen zu generieren und bestehende zu optimieren. Die Schwerpunkte liegen auf Data Science, nicht-textuellen Materialien, Open Science und Visual Analytics. Die TIB ist eine Stiftung öffentlichen Rechts des Landes Niedersachsen und Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. www.tib.eu
Über ZB MED
ZB MED ist das nationale Infrastruktur- und Forschungszentrum für lebenswissenschaftliche Daten und Informationen. Unsere Dienstleistungen unterstützen die Forschung für Mensch und Umwelt: von Medizin über Biodiversität bis hin zu Umweltschutz.
Information Hub for Life Sciences
Wir stellen die Infrastrukturen für die Literatur- und Informationsversorgung, das Datenmanagement und die Handhabung großer Datenmengen bereit.
Data Sciences for Life Sciences
Wir forschen angewandt und transdisziplinär. Wir ermöglichen Datenanalysen und generieren Datenpotenziale. Als Partner der Forschung schaffen wir neues Wissen, das sich an den Bedürfnissen der Community orientiert.
Weitere Informationen unter www.zbmed.de
Über die ZBW
Die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (ZBW) ist die weltweit größte Informationsinfrastruktur für die Wirtschaftswissenschaften. Die Einrichtung beherbergt rund 4 Millionen Medieneinheiten und ermöglicht den Zugang zu Millionen wirtschaftswissenschaftlicher Online-Dokumente. Allein 2021 wurden mehr als 17 Millionen digitale Volltexte heruntergeladen. Daneben stellt die ZBW eine rasant wachsende Sammlung von Open-Access-Dokumenten zur Verfügung. EconStor, der digitale Publikationsserver, verfügt aktuell über 240.000 frei zugängliche Aufsätze und Working Papers. Mit EconBiz, dem Fachportal für wirtschaftswissenschaftliche Fachinformationen, können Studierende oder Forschende in über 10 Millionen Datensätzen recherchieren. Zudem gibt die ZBW die beiden wirtschaftspolitischen Zeitschriften Wirtschaftsdienst und Intereconomics im Gold Open Access heraus. Die ZBW ist eine forschungsbasierte wissenschaftliche Bibliothek. Mit Professuren in der Informatik, Wirtschaftswissenschaft und Medienwissenschaft und deren international besetzter Doktorandengruppe beschäftigt sich die ZBW transdisziplinär mit dem Thema Open Science. Die ZBW ist in ihrer Forschung international vernetzt. Hauptsächliche Kooperationspartner kommen aus DFG- bzw. BMBF-Projekten sowie aus dem Leibniz-Strategieforum Open Science. Die ZBW ist Teil der Leibniz-Gemeinschaft und Stiftung des öffentlichen Rechts.
Über OA Switchboard
Das Open-Access-Switchboard ist eine von der Community getragene Initiative, die den Austausch von Informationen über Open-Access-Publikationen zwischen den Beteiligten während des gesamten Publikationsprozesses vereinfachen soll. Sie bietet ein standardisiertes Nachrichtenprotokoll und eine gemeinsame Infrastruktur, die für den Betrieb und die Integration mit allen Systemen der Beteiligten ausgelegt ist. Es wurde von und für die Menschen entwickelt, die es nutzen, und wird mit bestehenden PIDs genutzt.
https://www.tib.eu – Mehr Informationen zur TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften
https://www.zbmed.de – Mehr Informationen zu ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften
https://www.zbw.eu/de/ – Mehr Informationen zur ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
https://www.oaswitchboard.org/ – Mehr Informationen zu OA Swichboard
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
interdisciplinary
transregional, national
Cooperation agreements, Scientific Publications
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).