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01/31/2023 15:08

Corona und soziale Ungleichheit

Lisa Dittrich Presse, Kommunikation und Marketing
Justus-Liebig-Universität Gießen

    JLU und HS Gesundheit untersuchen Begleiterscheinungen der Pandemie in Gießener Nordstadt – Internationale Vergleichsstudie in Brasilien, Peru, Kanada und Deutschland

    Welche Spuren hat die Corona-Pandemie gerade in benachteiligten Bevölkerungsgruppen hinterlassen? Vieles deutet daraufhin, dass sich die soziale Ungleichheit im Laufe der Pandemie weltweit verschärft hat. An diesem Punkt setzt das internationale Forschungsprojekt „Social Mobilization as Policymaking Lever“ an, das Fallstudien in Brasilien, Peru, Kanada und Deutschland vergleicht. Das deutsche Teilprojekt wird federführend von Prof. Dr. Michael Knipper, Mediziner an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) geleitet und beschäftigt sich unter anderem mit der Gießener Nordstadt.

    Eines der Ziele des Forschungsprojektes ist es, Strategien für eine bessere Gesundheitsversorgung für marginalisierte Stadtteile und Regionen zu entwickeln. Dabei setzt das Team darauf, die betroffenen Personengruppen direkt in das Forschungsprojekt mit einzubeziehen, um so gemeinsam mit ihnen Wissen zu produzieren statt nur über sie zu sprechen. Vorbild ist dabei die Bochumer Methode der Stadtteilforschenden, die von Prof. Dr. Christiane Falge und Prof. Dr. Silke Betscher von der Hochschule für Gesundheit in Bochum entwickelt wurde und die derzeit auf Gießen übertragen wird.

    Anders als in konventionellen Forschungsprojekten werden hier Mitglieder aus den Communities geschult, um als Stadtteilforschende eigenständig Daten zu erheben und so eine Perspektive der Betroffenen auf die Pandemie einnehmen zu können. Die Stadtteilforschenden erheben Interviews und arbeiten mit Medien (Fotos und Filmen) um selbstbestimmt ihre Geschichten über Corona und soziale Ungleichheit zu erzählen. Das Projekt läuft von 2022 bis 2025 sowohl in der Gießener Nordstadt als auch in der Hustadt in Bochum.

    Ein weiterer Teil des Projekts ist die Durchführung einer gegenwartshistorischen Analyse über Corona und soziale Ungleichheit in Deutschland. Dabei werden die spezifischen Lebenssituationen, Erfahrungen und Probleme marginalisierter Personengruppen während der Pandemie berücksichtigt. Im Projekt wird eng mit Akteurinnen und Akteuren aus dem Gesundheitsbereich, der Politik, Verwaltung sowie lokalen Initiativen zusammengearbeitet. Neben wissenschaftlichen Publikationen werden die Forschungsergebnisse auch in die lokalen Netzwerke, die Communities und die Stadtpolitik zurück gespiegelt und im Anschluss mit den internationalen Forschungsgruppen verglichen.

    Das deutsche Teilprojekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert und findet unter der Leitung der Professur für Global Health, Migration und Kulturwissenschaften in der Medizin (Prof. Dr. Michael Knipper) am Institut für Geschichte der Medizin in Gießen sowie in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Christiane Falge (Professorin für Gesundheit und Diversity an der Hochschule für Gesundheit in Bochum), Prof. Dr. Franziska Satzinger (Professorin für Global Health an der Hochschule Fulda) sowie der Professur für Kritische Stadtgeographie der Universität Münster (Prof. Dr. Iris Dzudzek) statt.


    Contact for scientific information:

    Prof. Dr. Michael Knipper:
    E-Mail: michael.knipper@histor.med.uni-giessen.de
    Theresa Martens M.A.
    E-Mail: Theresa.martens@histor.med.uni-giessen.de
    Institut für Geschichte der Medizin
    Leihgesterner Weg 52, 35392 Gießen
    Tel.: 0641 99-47701

    Prof. Dr. Christiane Falge
    E-Mail: Christiane.Falge@hs-gesundheit.de
    Hochschule für Gesundheit
    Gesundheitscampus 6-8, 44801 Bochum
    Tel.: 0234 77727-727


    Original publication:

    https://www.transatlanticplatform.com/social-mobilization-as-policymaking-lever-... - Projekt SMAPL

    https://www.hs-gesundheit.de/stadtteillabor-hustadt - Stadtteillabor in Bochum


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    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Medicine, Social studies
    transregional, national
    Research projects
    German


     

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