idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
02/22/2023 14:54

DMP Depression: IQWiG sieht großen Aktualisierungsbedarf

Jens Flintrop Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

    Vorläufige Ergebnisse der Leitlinien-Recherche zeigen: Fast alle Aspekte des DMP Depression sollten oder könnten überarbeitet werden. Zwei neue Aspekte werden identifiziert. Stellungnahmen zum Vorbericht bitte bis zum 22.03.2023.

    Im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) aktuelle evidenzbasierte Leitlinien zur Behandlung der unipolaren Depression identifiziert, um deren Empfehlungen mit der Disease-Management-Programm-Anforderungen-Richtlinie (DMP-A-RL) abzugleichen und Diskrepanzen festzustellen.

    Für den nun vorliegenden Vorbericht wertete das Wissenschaftlerteam des IQWiG insgesamt 608 Empfehlungen aus 15 evidenzbasierten Leitlinien aus. Zu diesen Leitlinien zählen unter anderem die aktuelle Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL) 2022 und die Leitlinie NICE (National Institute for Health and Care Excellence) 2022.

    Fast alle Aspekte des DMP zeigen Überarbeitungsbedarf

    Das vorläufige Fazit des IQWiG: Fast alle Versorgungsaspekte der DMP-A-RL Depression weichen von den aktuellen Leitlinienempfehlungen ab. Ganz besonders trifft das auf die Therapiegrundsätze in Abhängigkeit vom Schweregrad und vom Erkrankungsverlauf und vom Alter sowie auf die Verlaufskontrolle bei medikamentöser Behandlung zu.

    Zudem konnten die Wissenschaftlerinnen zwei zusätzliche Versorgungsaspekte identifizieren, die bisher nicht in der DMP-A-RL Depressionen thematisiert werden: die „neurostimulatorischen Verfahren“ und die „digitalen medizinischen Gesundheitsanwendungen (DiGA)“.

    Unipolare Depression und DMP

    Depressionen sind psychische Störungen, die durch die Hauptsymptome gedrückte Stimmung, Interessenverlust und Antriebsminderung über einen längeren Zeitraum gekennzeichnet sind. Zusatzsymptome können u. a. Selbstwertverlust, unangemessene Schuldgefühle, Schlaf- und Appetitstörungen oder auch wiederkehrende Gedanken an den Tod bzw. Suizid sein.

    Depressionen sind mit einer hohen individuellen Krankheitslast und erheblichen Einschränkungen von Lebensqualität und Leistungsfähigkeit verbunden. Die World Health Organization (WHO) zählt die Depression zu den 20 führenden Ursachen, die zu verlorenen gesunden Lebensjahren führen.

    In einer Analyse der NAKO Gesundheitsstudie (ehemals Nationale Kohorte), einer deutschen Langzeit-Bevölkerungsstudie, berichteten 15 Prozent der Studienteilneh­merinnen und Studienteilnehmer davon, im Laufe ihres Lebens bereits eine ärztliche Depressionsdiagnose erhalten zu haben.

    DMPs sollen dazu beitragen, die Versorgung zu optimieren, die Zusammenarbeit der Leistungserbringer zu fördern und somit diagnostische und therapeutische Abläufe besser miteinander zu verzahnen. Die inhaltlichen Anforderungen an ein DMP hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) in der DMP-A-RL geregelt.

    Das DMP Depression ist auf die häufigste depressive Erkrankung, die sogenannte unipolare Depression, begrenzt.

    Zum Ablauf der Berichterstellung

    Der G-BA hat das IQWiG am 21.04.2022 mit einer Leitliniensynopse zur Aktualisierung des DMP Depression beauftragt. In die Bearbeitung des Projekts wurde ein externer Sachverständiger eingebunden. Bei dem vorliegenden Vorbericht handelt es sich um eine vorläufige Bewertung. Stellungnahmen zu dem jetzt veröffentlichten Vorbericht sind bis zum 22.03.2023 möglich und werden nach Ablauf der Frist gesichtet. Sofern sie Fragen offenlassen, werden die Stellungnehmenden zu einer mündlichen Erörterung eingeladen. Im Anschluss erstellt das IQWiG den Abschlussbericht.


    Original publication:

    https://www.iqwig.de/projekte/v22-01.html


    More information:

    https://www.iqwig.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen-detailseite_88...; https://www.gesundheitsinformation.de/depression.html


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Medicine
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).