idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/14/2023 14:35

Weltrekord für IHP-Schaltung - Daten mit 200 Gigabit pro Sekunde übertragen

Franziska Wegner Presse
IHP - Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik

    Einen neuen Geschwindigkeitsweltrekord haben Forschende am IHP – Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik aufgestellt. Die von den Wissenschaftlern in Frankfurt (Oder) entworfene Schaltung kann drahtlos Daten mit bis zu 200 Gigabit pro Sekunde übertragen.

    Einen neuen Geschwindigkeitsweltrekord haben Forschende am IHP – Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik aufgestellt. Die von den Wissenschaftlern in Frankfurt (Oder) entworfene Schaltung kann drahtlos Daten mit bis zu 200 Gigabit pro Sekunde übertragen. Damit übertrifft sie den bisherigen Rekord, zuletzt im Jahr 2019 veröffentlich, der bei rund 120 Gigabit pro Sekunde lag. Die Ergebnisse der Entwicklung wurden, nach der Prüfung durch Fachleute im Peer-Review-Verfahren, im renommierten „IEEE Journal of Solid-State Circuits“-Magazin veröffentlicht. Ein Forschungsteam am IHP hat damit weltweit zum ersten Mal die generelle Machbarkeit von extrem hohen Datenübertragungen im sogenannten D-Band (Frequenzen zwischen 110 und 170 GHz) bewiesen und eine Grundvoraussetzung geschaffen, um Anwendungen für die nächste Generation der Mobilkommunikation (6G) zu realisieren.

    Ein Durchbruch ist IHP-Wissenschaftler Alper Karakuzulu und seiner Arbeitsgruppe unter Leitung von Dr. Andrea Malignaggi gelungen. Die Experten für Kommunikationsschaltungen mit hoher Datenrate Kommunikationsschaltungen höchster Datenraten haben innerhalb der 130-nm-SiGe-BiCMOS-Technologie einen neuen Chip entwickelt, der Sender, Empfänger und On-Chip-Antennen enthält und eine Datenübertragung von 200 Gigabit pro Sekunde ermöglicht. „Unser Entwurf wurde bis ins letzte Detail simuliert, bevor die Schaltung in die Fertigung ging“, erläutert Dr. Andrea Malignaggi. Die im IHP-Reinraum gefertigten Mikrochips wurden anschließend ausgiebig getestet, und die Leistungsfähigkeit in der Antennenmesskammer des IHP gemessen, in der es keine ablenkende Strahlung gibt. Das Ergebnis, die Übertragung über eine Reichweite von zunächst 15 Zentimetern, ist Basis für die Weiterentwicklung der Technologie. „Um für den Mobilfunkbereich 6G realisieren zu können, brauchen wir eine ganz neue Architektur. Pikozellen sind ein Beispiel dafür. Diese Funkzellen sollen sehr hohe Datenraten auf kurzer Entfernung ermöglichen, beispielsweise in Konferenzräumen oder im privaten Bereich, wenn Mobiltelefone, Fernseher und andere Geräte miteinander vernetzt sind“, erklärt Dr. Andrea Malignaggi. Durch die Weiterentwicklung der integrierten Bauelemente und Schaltungsblöcke des einzelnen Chips, die Integration weiterer Antennen sowie die Kombination mehrerer Mikrochips zu komplexen Systemen wird es künftig möglich sein, Daten ultraschnell auch über eine größere Entfernung zu übertragen.

    Das IHP bringt seine Expertise aktuell in zwei bedeutenden Forschungsprojekten im Bereich der 6G-Entwicklung ein. Das EU-Projekt „Open6GHub - 6G für Mensch, Umwelt & Gesellschaft“ soll im europäischen Kontext Beiträge zu einem globalen 6G-Harmonisierungsprozess und -Standard liefern. Das 6G Research and Innovation Cluster, kurz 6G-RIC ist ein Forschungszentrum, das die wissenschaftlichen und technischen Grundlagen für 6G auf allen Technologieebenen schaffen soll, vom Funkzugang über Kernnetze bis hin zu Glasfasertransportnetzen. Das IHP liefert mit seiner Forschung somit einen wichtigen Beitrag, um die technologische Souveränität sowie die Position Deutschlands und Europas im internationalen Wettbewerb um 6G zu stärken.


    Original publication:

    http://ieeexplore.ieee.org/document/10005812


    Images

    Unter dem Mikroskop: Der vierkanalige Transceiver.
    Unter dem Mikroskop: Der vierkanalige Transceiver.

    IHP

    Die Testumgebung: In der Antennenmess-kammer konnte die ultraschnelle Daten-übertragung nachgewiesen werden
    Die Testumgebung: In der Antennenmess-kammer konnte die ultraschnelle Daten-übertragung nachgewiesen ...

    IHP


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Electrical engineering, Information technology, Media and communication sciences, Physics / astronomy
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).