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Wissenschaft
Für die nachhaltige Transformation von Städten und Regionen braucht es spezifische Wissensbestände sowie Daten, Analysen und digitale Werkzeuge. Wissenschaft und Praxis können dabei künftig auf das neue Forschungsdatenzentrum IÖR-FDZ zurückgreifen, welches das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) in den nächsten Jahren aufbaut. Die Leitung übernimmt die Datenexpertin Dr. Ramona Voshage. Eine neue Internetseite informiert zum Angebot des IÖR-FDZ.
Sollen sich Städte und Regionen nachhaltig entwickeln, braucht es einen tiefgreifenden Wandel, der untrennbar mit räumlichen Strukturen und Prozessen verknüpft ist. Wichtige Voraussetzung, um diesen Wandel gestalten zu können, sind daher raumbezogene Daten, Analysen und Modellierungen. Das neue Forschungsdatenzentrum IÖR-FDZ wird diese Grundlagen künftig zur Verfügung stellen. Es zielt darauf ab, komplexe räumliche Zusammenhänge und Dynamiken verständlich zu machen, indem es schnell wachsende und heterogene Datenbestände erschließt, kombiniert analysiert, interpretiert und visualisiert sowie den Zugang zu diesen Daten und Informationen ermöglicht.
Ausgangspunkt des IÖR-FDZ ist der „Monitor der Siedlungs- und Freiraumentwicklung (IÖR-Monitor)“ (https://www.ioer-monitor.de/), den das Institut seit 2009 betreibt. Der IÖR-Monitor stellt vielfältige Informationen zur Flächennutzung und Landschaftsentwicklung für ganz Deutschland kostenfrei im Internet zur Verfügung. Auf Empfehlung des Senats der Leibniz-Gemeinschaft wird das Informationsangebot nun deutlich erweitert, indem ein integriertes Forschungsdatenzentrum ausgebaut wird, welches alle vier Forschungsbereiche des IÖR verknüpft.
Informationen zu Flächennutzung, Gebäudebeständen, Ökosystemen und mehr
Das IÖR-FDZ wird unter anderem für Forschung, Politik und Planungspraxis relevante Informationen zu Landnutzung und Siedlungsstrukturen, zu Gebäudebeständen und zu Ökosystemen in Form hochauflösender Indikatorkarten erarbeiten und bereitstellen. Ebenso werden maßstabs- und fachübergreifende räumliche Analysen, Modellierungen und Simulationen zum Angebot des Forschungsdatenzentrums gehören. Dafür nutzt das interdisziplinäre Team des IÖR-FDZ heterogene Datenquellen wie Flächennutzungs-, 3D-Gebäude-, Fernerkundungs- und Sensordaten. Bei der Verarbeitung der Datenbestände kommen raumwissenschaftliche Ansätze (Spatial Data Science) ebenso zum Einsatz wie künstliche Intelligenz (KI).
Dabei geht es nicht allein um die Rekonstruktion historischer Entwicklungen und die Beschreibung des Status quo mittels aktueller, hochauflösender Daten. Vielmehr sollen die Grundlagen auch dazu dienen, alternative räumliche Szenarien zu entwickeln, anhand derer sich mögliche zukünftige Entwicklungspfade bewerten lassen. Darüber hinaus wird das IÖR-FDZ auch digitale Werkzeuge entwickeln und bereitstellen, die Entscheidungen für nachhaltige Transformationen unterstützen. Das IÖR-Forschungsdatenzentrum wird zudem national und international vernetzt sein. So arbeitet es am Aufbau der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) mit und ist Teil der Konsortien NFDI4Biodiversity, NFDI4Earth, KonsortSWD sowie BERD@NFDI.
Datenexpertin leitet das IÖR-FDZ
Die Leitung des IÖR-FDZ hat im März mit Dr. Ramona Voshage eine ausgewiesene Expertin für Dateninfrastrukturen übernommen. Ramona Voshage hat bereits das Forschungsdatenzentrum der Statistischen Ämter der Länder maßgeblich mit aufgebaut und über viele Jahre den FDZ-Standort Berlin geleitet. Schon während ihrer Promotion spielten amtliche Wirtschaftsdaten eine wichtige Rolle. Ramona Voshage promovierte zu strukturellen Wandlungsprozessen der Berliner Industrie im Vergleich zu anderen deutschen Ballungsgebieten. Zuletzt war sie Abteilungsleiterin im Amt für Statistik Berlin-Brandenburg und dort unter anderem für die Umweltstatistiken, Umweltökonomischen Gesamtrechnungen und Nachhaltigkeit zuständig. Sie beteiligte sich federführend an der Erstellung des Indikatorenberichts für nachhaltige Entwicklung Berlin.
„Meine Herzensangelegenheit ist es, Daten miteinander zu verknüpfen, um so das Analysepotenzial zu erhöhen. Der Aufbau des Forschungsdatenzentrums am IÖR ist eine willkommene Herausforderung. Auch hier wird es darum gehen, schon vorhandene Datenbestände weiter zu qualifizieren, neue Daten zu generieren und die Bestände so zu integrieren, dass sich ein Mehrwert an Informationen ergibt. Ich freue mich auch auf die Arbeit im interdisziplinären Team des IÖR und auf die vielfältigen Schnittstellen, die wir mit dem IÖR-FDZ zu Wissenschaft, Politik und Planungspraxis, aber auch zur breiten Gesellschaft aufbauen werden“, sagt Dr. Ramona Voshage zu ihrem Amtsantritt.
Internetseite des IÖR-FDZ online
Das IÖR-Forschungsdatenzentrum wird als sogenannter spezifischer Sondertatbestand (B1) durch die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) finanziert. Die Mittel ermöglichen nicht nur den Aufbau, sondern auch den dauerhaften Betrieb. Damit stellt das IÖR-FDZ eine langfristige strategische Erweiterung des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung dar. Ab sofort präsentiert sich das IÖR-FDZ auf einer eigenen Internetseite. Dort können sich Interessierte zur Arbeit des Forschungsdatenzentrums informieren. Die Seite wird nach und nach erweitert und bietet den Zugang zu allen Datenbeständen, Analysen, Simulationen und Werkzeugen, die das IÖR-FDZ erarbeitet und entwickelt.
Das IÖR-Forschungsdatenzentrum (IÖR-FDZ) im Internet: https://www.ioer-fdz.de/
Dr. Ramona Voshage (Leitung IÖR-FDZ), E-Mail: R.Voshage@ioer.de
https://www.ioer-fdz.de/ - Internetseite des IÖR-Forschungsdatenzentrums
https://www.ioer-monitor.de/ - Ausgangspunkt des IÖR-FDZ: der „Monitor der Siedlungs- und Freiraumentwicklung (IÖR-Monitor)“
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Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students
interdisciplinary
transregional, national
Organisational matters, Personnel announcements
German
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