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Wissenschaft
Wirtschaftsrechtliche Tagung zur Unternehmenssanierung am 18. Juni an der Universität Jena
Jena (10.06.04) Wenn der Insolvenzverwalter den Betrieb übernommen hat, ist das Ende des Unternehmens sicher - so lautete bisher die gängige Meinung. Doch seit 1999 das Insolvenzrecht erneuert worden ist, bietet selbst der drohende Konkurs viel mehr Chancen, als in der Öffentlichkeit bekannt sind. "Das neue Recht sieht die Weiterführung des Unternehmens vor", sagt Prof. Dr. Walter Bayer. "Nicht mehr Zerschlagung ist das Ziel", weiß der Rechtswissenschaftler von der Universität Jena. "Ein Insolvenzverfahren kann heute sogar strategisch eingesetzt werden, um aus der Situation gestärkt hervorzugehen", ist sich der Jurist sicher.
Um die vielfältigen Möglichkeiten, Chancen, aber auch Fallstricke des neuen Rechts zu klären, veranstaltet die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Uni Jena gemeinsam mit dem Thüringer Arbeitskreis für Unternehmens- und Insolvenzrecht e. V. am 18. Juni das 5. Wirtschaftsrechtliche Forum. Zum Thema "Rechtsfragen der Unternehmenssanierung" versammeln sich Rechtswissenschaftler und -praktiker sowie Unternehmensberater, Wirtschaftsvertreter und Studierende an der Friedrich-Schiller-Universität, um in einen übergreifenden Dialog zu treten. Dafür ist es Prof. Bayer u. a. gelungen, mit Prof. Dr. Wilhelm Uhlenbruck (Köln) "den Papst des Insolvenzrechts" nach Jena zu holen.
"Wir wollen ausloten, welche Strategien passen, um aus einer Krise herauszukommen oder sie zu vermeiden", fasst der Jenaer Jurist zusammen. Für beide Situationen gilt es, unterschiedliche Strategien zu entwickeln - ökonomische wie juristische. Um zu verhindern, dass die Krise zur Pleite wird, gibt es viele Möglichkeiten und neue Instrumente wie das Insolvenzplanverfahren. "Das Verfahren hat lange Zeit in der Praxis keine Bedeutung gehabt, obwohl es große Chancen bietet", weiß Bayer. Erst seit der Berliner Büroausstatter Herlitz mit Hilfe des Verfahrens gerettet wurde, tritt es stärker ins Bewusstsein. Seine Chancen werden während der Jenaer Tagung ebenso vorgestellt, wie Verfahren, die helfen können, bevor die Insolvenz eingesetzt hat. So präsentiert z. B. die IHK Ostthüringen ihr Mediationsverfahren des "runden Tischs", bei dem kleine und mittlere Unternehmen, ihre Gläubiger und neutrale Berater der IHK gemeinsam nach passenden Lösungen suchen.
Informationen und Anmeldung über: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Prof. Dr. Walter Bayer, Carl-Zeiß-Str. 3, 07743 Jena, Tel.: 03641 / 942140, Fax: 03641 / 942142, E-Mail: w.bayer@recht.uni-jena.de oder im Internet unter: www.wirtschaftsrecht.uni-jena.de.
http://www.wirtschaftsrecht.uni-jena.de
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Law, Politics
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
German
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