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Wissenschaft
Was hat die Stadt Berlin mit afrikanischer und asiatischer Geschichte zu tun? Weshalb sind islamische Schulen in Nordindien und Pakistan Anziehungspunkte für gläubige Muslime aus aller Welt? Antworten auf Fragen dieser Art wird das Zentrum Moderner Orient in seinem Beitrag zur diesjährigen "Langen Nacht der Wissenschaften" geben.
Unter dem Motto "Von Nouakchott bis Islamabad" wird den Besucherinnen und Besuchern der Langen Nacht der Wissenschaften 2004 in Berlin ein Einblick in die Forschungsprojekte des Instituts gewährt.
Höhepunkte sind eine virtuelle Führung zum Thema "Orient in Berlin" sowie ein illustrierter Vortrag über "Islamische Schulen in Indien und Pakistan". Daneben bieten wir Forschung zum Ansehen: Dia-Show, Poster-Ausstellung und Video.
TERMIN
Samstag, 12. Juni 2004, 17 Uhr bis 1 Uhr
VERANSTALTUNGSORT
Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin e.V., Jägerstraße 10-11, Berlin Mitte
DIE VORTRÄGE
Orient in Berlin - Eine virtuelle Führung durch asiatische und afrikanische Geschichte vor unserer Haustür (19 Uhr, Wdh. 22 Uhr)
Asiatische und afrikanische Geschichte wird in Berlin nicht nur erforscht, sondern findet auch hier statt. Diese These wird Dr. Achim von Oppen in einem halbstündigen Vortrag erläutern. Anhand historischer und aktueller Bilder wird er einen virtuellen Ausflug zu verschiedenen Stätten des "Orients" und der "Orientforschung" in Berlin und Umgebung unternehmen.
So hat beispielsweise die "Berliner Konferenz" 1884/85 in der Wilhelmstraße wesentliche Weichen für die koloniale Aufteilung Afrikas gestellt. Berliner Großbanken haben den Bau der "Bagdad-Bahn" finanziert, ein frühes deutsches Nahost-Projekt, das mit seiner Fertigstellung im Jahre 1914 das Reich mit der "heimlichen Königin des Orients" verband. Andere Stationen des Ausflugs werden orientalisierende Bauwerke sein, wie das als Moschee verkleidete Maschinenhaus von Sanssouci, oder "lebende Völkerschauen", wie die von 1896 im Treptower Park. Sie verdeutlichen die mannigfaltigen Versuche, von hier aus exotische Gegenbilder zur europäischen Moderne zu konstruieren. Achim von Oppen wird darüber hinaus an die Lebensstationen von Menschen aus Asien und Afrika erinnern, die seit langem als Diplomaten oder Intellektuelle, Gefangene oder Migranten nach Berlin kommen. Mit ihrem Handeln und ihren Erfahrungen haben sie sowohl ihre Herkunftsländer als auch die von uns gemeinsam bewohnte Stadt geprägt.
Islamische Schulen in Indien und Pakistan - Von Deoband und Islamabad aus erreicht religiöse Bildung die ganze islamische Welt (21 Uhr)
Anhand von zwei Beispielen wird Dr. Dietrich Reetz in einem illustrierten Vortrag zeigen, welch unterschiedliche Bandbreite islamische Bildung haben kann. Während im nordindischen Deoband ein eher traditionelles Religionsseminar aus dem 19. Jahrhundert zu Hause ist, wurde die moderne Internationale Islamische Universität im pakistanischen Islamabad erst vor 20 Jahren eröffnet. Beide unterhalten weitgehende Verbindungen zu anderen Schulen ähnlicher Art im eigenen Land und darüber hinaus. Sie geben sehr verschiedene Antworten auf die umstrittene Frage, wie religiöse Bildung im Islam heute aussehen soll und welchen Anforderungen sie sich stellen muss.
DAS PROGRAMM IM EINZELNEN
Internet-Café "Arabica" - Allgemeine Einführung in das world wide web und virtuelle Reisen durch den modernen Orient (ab 17 Uhr, 1. Stock)
"Von Nouakchott bis Islamabad" - Forschung zum Ansehen in einer Dia-Show und Poster-Ausstellung (ab 17 Uhr, Erdgeschoss)
"Religion zwischen Gewalt und Versöhnung" - Video der Podiumsdiskussion mit
Prof. Dr. Hans Kippenberg, Prof. Dr. Angelika Neuwirth und Dr. Thomas Scheffler, Moderation: Prof. Dr. Ulrike Freitag (18 Uhr, Wdh. 23 Uhr, Erdgeschoss)
"Orient in Berlin - Eine virtuelle Führung durch asiatische und afrikanische Geschichte vor unserer Haustür"
Vortrag von Dr. Achim von Oppen (19 Uhr, Wdh. 22 Uhr, Erdgeschoss)
"Islamische Schulen in Indien und Pakistan - Von Deoband und Islamabad aus erreicht religiöse Bildung die ganze islamische Welt"
Vortrag von Dr. Dietrich Reetz (21 Uhr, Erdgeschoss)
DAS ZENTRUM MODERNER ORIENT (ZMO)
Das Zentrum Moderner Orient ist das einzige Forschungsinstitut Deutschlands, das sich multidisziplinär und in historisch-vergleichender Perspektive mit dem Nahen Osten, Afrika und Südasien befasst. Im Mittelpunkt der Forschung stehen die Interaktionen islamischer Gesellschaften und deren Beziehungen mit nicht-islamischen Akteuren, die längerfristigen historischen Entwicklungen, die vielfältigen Verbindungslinien zwischen den Kulturen Asiens und Afrikas sowie die Brüche und Krisen im Zeitalter der Moderne.
PRESSE-KONTAKT
Claudia Schulz
Zentrum Moderner Orient
Kirchweg 33 - 14129 Berlin
Telefon 030 / 80 30 72 21
Telefax 030 / 80 30 72 10
eMail zmo-pr@rz.hu-berlin.de
URL www.zmo.de
Criteria of this press release:
History / archaeology, Law, Philosophy / ethics, Politics, Religion, Social studies, Traffic / transport
regional
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