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Wissenschaft
Vorstellung des neuen Zentrums für Evolutionsforschung e. V. am 11.6. in der Universität Jena
Sperrfrist: Freitag, 11.06., 17.00 Uhr
Jena (11.06.04) Unter Evolution versteht man die stammesgeschichtliche Entwicklung der Lebewesen, von urtümlichen zu hochentwickelten Formen. Der Begriff Evolution steht für den Wandel im Kleinen, der zu Veränderungen in großen Systemen bis hin zum Universum führt. "Sie ist eines der komplexesten Phänomene, die wir kennen", sagt Prof. Dr. Frank Hellwig. "Wer auf diesem Gebiet substanzielle Erkenntnisse erzielen will, muss interdisziplinäre Forschungsansätze wählen", führt der Botaniker von der Universität Jena aus. Um in Jena bestehende Forschungen auf diesem Gebiet zu bündeln, ist jetzt von Wissenschaftlern der Friedrich-Schiller-Universität das "Jenaer Zentrum für Evolutionsforschung e. V." gegründet worden. Es wird heute (11.06.) im Rahmen eines Festakts erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Zur Eröffnung spricht der international bekannte Evolutionsforscher Prof. Michael T. Ghiselin zum Thema "The Darwinian Revolution". Ghiselin ist Mitglied der Kalifornischen Akademie der Wissenschaften und Autor mehrerer Bücher zum Thema Evolution. Die Veranstaltung findet ab 17 Uhr im großen Hörsaal der Botanik (Am Planetarium 1) statt.
"Mit dieser ersten öffentlichen Veranstaltung möchten wir auf die Ziele des Zentrums aufmerksam machen und für Unterstützung werben", sagt Prof. Hellwig, der auch Vorsitzender des Zentrums ist. Der Verein steht allen interessierten Wissenschaftlern offen. "Wir wollen einen Verbund wissenschaftlicher Forschungsinitiativen aufbauen, der in der Lage ist, die internationale Forschungslandschaft mitzugestalten", ergänzt Prof. Dr. Dr. Olaf Breidbach. Der Wissenschaftshistoriker und Leiter des Ernst-Haeckel-Hauses zählt ebenfalls zu den Gründungsmitgliedern des Zentrums.
Jena ist, wie keine andere Stadt in Deutschland, mit dem Evolutionsgedanken verbunden. "Greifbar wird dies in der Person Ernst Haeckels als dem ,Präzeptor' der Darwinschen Abstammungslehre in Deutschland", so Breidbach. Weitere Jenaer Vordenker des modernen Evolutionsgedankens sind Matthias Jacob Schleiden, Carl Gegenbaur, Eduard Strasburger und Otto Renner. An diese Tradition knüpfen die Zentrumsgründer bewusst an. Die reichhaltigen naturwissenschaftlichen Sammlungen, darunter das größte Herbarium Deutschlands, bilden die Grundlage organismischer Forschung. Mit der vorhandenen modernen Technologie lassen sich zelluläre und subzelluläre Strukturen erschließen und die Tore zur molekularen Welt öffnen. Eine moderne Ökologie ermöglicht die Ausweitung der Evolutionsforschung auf die Ebene der Ökosysteme. Der zielgerichtete Auf- und Ausbau der Evolutionsbiologie hat bereits zur Etablierung der Genetik und der Bioinformatik geführt. Schließlich existiert im Haeckelhaus die bedeutendste Sammlung zu evolutionstheoretischer Forschung in Europa.
Um die Universität gruppieren sich gegenwärtig drei Max-Planck-Institute und zwei Institute der Leibniz-Gemeinschaft. Beste Voraussetzungen also für das neue Jenaer Zentrum für Evolutionsforschung. Der Verein hat sich auf seine Fahnen geschrieben, die wissenschaftliche Kommunikation zu intensivieren sowie die interdisziplinäre Forschung zu fördern. Die Forschungsleistungen sollen öffentlich präsentiert werden und der Verein will Impulse geben, um die Lehre weiterzuentwickeln.
Hinweis für die Medien:
Die Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen an der heutigen öffentlichen Präsentation des neuen Jenaer Zentrums für Evolutionsforschung teilzunehmen.
Kontakt:
Prof. Dr. Frank Hellwig
Institut für Spezielle Botanik der Universität Jena
Tel.: 03641/949251
Fax: 03641/949252
E-Mail: frank.hellwig@uni-jena.de
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Environment / ecology, Geosciences, Information technology, Oceanology / climate, Philosophy / ethics, Religion
regional
Miscellaneous scientific news/publications, Organisational matters
German
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