idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
06/12/2023 09:21

Wie viel mehr Kinder bei Hitze trinken müssen

Meike Drießen Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Mit dem Klimawandel erleben wir immer mehr Hitzewellen, die den Körper belasten. Besonders für Kinder ist es wichtig, dann ausreichend zu trinken, denn der Flüssigkeitshaushalt von Kindern ist besonders empfindlich. Dafür zu sensibilisieren ist eines der Ziele des Projekts „Trinkwasser für Kinder in Zeiten des Klimawandels – Water for Children in Climate Change: WATCH“. Das Forschungsdepartment Kinderernährung (FKE) der Universitätskinderklinik Bochum will am Beispiel von Kindergärten klimasensitive Empfehlungen entwickeln, aus denen hervorgeht, wie viel mehr Kinder verschiedenen Alters bei verschiedenen Wetterbedingungen trinken sollten.

    Das Projekt wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert. In der Startphase treffen sich alle beteiligten Forschenden und Institutionen am 19. Juni 2023 zu einem Kick-Off im FKE.

    Wie viel Wasser der Körper über Haut und Atem verliert

    Das Team des Forschungsdepartments Kinderernährung kann auf neueste wissenschaftliche Daten zurückgreifen, aus denen hervorgeht, wie viel Wasser der Körper eines Kindes bei verschiedenen Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten beispielsweise über die Haut und den Atem verliert. Auf der Basis dieser Erkenntnisse werden erstmals Empfehlungen erarbeitet, die eine Orientierung bieten, wie viel mehr Wasser Kinder bei welchem Wetter trinken sollten. Die Sensibilisierung von Erziehungspersonal in Bochumer Kindertagesstätten für diese neuen Erkenntnisse ist eine weitere praktisch relevante Forschungsfrage im WATCH-Projekt.

    „Wir wissen aus älteren Studien, dass Kinder in Deutschland ohnehin tendenziell zu wenig trinken“, erklärt Prof. Dr. Thomas Lücke, Direktor der Universitätskinderklinik. „Das kann ganz unterschiedliche Gründe haben“, ergänzt Prof. Dr. Mathilde Kersting, Leiterin des FKE. „Manche Eltern glauben, Kinder würden sich satt trinken und weniger essen, manche wollen durch weniger zu trinken das Trockenwerden der Kleinkinder fördern. Manche Kinder trinken bewusst wenig, um die Schultoilette nicht aufsuchen zu müssen.“ Wassermangel setzt jedoch die Leistungsfähigkeit herab. Der Organismus leidet; schlimmstenfalls kann es zu Kreislaufproblemen kommen. „Deswegen ist es uns ein wichtiges Anliegen, das Trinken vor dem Hintergrund der Klimaerwärmung ins Bewusstsein zu rücken“, unterstreicht die Forscherin.

    Um zu fundierten Empfehlungen zu gelangen, wird das Team um Prof. Dr. Benjamin Bechtel aus der Geografie der Ruhr-Universität Bochum Klimamessungen und Szenarien in Bochum sammeln und auswerten. „Mit dem Klimawandel ändert sich auch der Flüssigkeitsbedarf, in Städten gibt es zudem räumlich große Unterschiede durch das Stadtklima“, verdeutlicht der Forscher den Einfluss der differenzierten Umweltbedingungen auf den Organismus.

    Fest steht schon jetzt, dass die Empfehlung zum Trinken von Leitungswasser gehen wird. Im Gegensatz zu abgepackten, außerdem oftmals gesüßten Getränken ist es nicht nur gesünder, sondern auch umweltfreundlicher.

    Förderung

    Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt fördert das Projekt zwischen Mai 2023 und Oktober 2025.


    Contact for scientific information:

    Prof. Dr. Mathilde Kersting
    Forschungsdepartment Kinderernährung
    Universitätskinderklinik
    Ruhr-Universität Bochum
    Tel.: +49 234 509 2615
    E-Mail: mathilde.kersting@ruhr-uni-bochum.de

    Prof. Dr. Benjamin Bechtel
    Bochum Urban Climate Lab
    Geographisches Institut
    Ruhr-Universität Bochum
    Tel.: +49 234 32 28383
    E-Mail: climate@ruhr-uni-bochum.de


    Images

    Bei großer Hitze ist es besonders für Kinder wichtig, mehr zu trinken, um ihren Flüssigkeitsbedarf zu decken.
    Bei großer Hitze ist es besonders für Kinder wichtig, mehr zu trinken, um ihren Flüssigkeitsbedarf ...

    © RUB, Marquard


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Geosciences, Medicine, Oceanology / climate
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).