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06/14/2004 11:32

Große Ehre

S. Nicole Bongard Kommunikation und Medien
Klinikum der Universität München

    Als erster Deutscher und als erster Herzchirurg wird Dr. Bruno Meiser von der Herzchirurgischen Klinik am Klinikum der Universität München Präsident von Eurotransplant im niederländischen Leide

    Um eine in gesundheitspolitisch turbulenten Zeiten erfolgreiche Übernahme der Präsidentschaft zu sichern, wurde der Mediziner bei der letzten Eurotransplant-Vorstandssitzung als "President Elect" gewählt, der sich im kommenden Jahr in die Problematiken einarbeiten kann und dann 2005 die Präsidentschaft von Prof. Vanrenterghem übernimmt.
    Dr. Bruno Meiser (41) hat an der Universität des Saarlandes Medizin studiert und seine Ausbildung unter anderem am Groote Schuur-Hospital in Kapstadt und an der Gefäßchirurgischen Klinik der Standford University komplettiert. Seit 1990 arbeitet Meiser an der Herzchirurgischen Klinik des Klinikums der Universität München (Direktor: Prof. Dr. Bruno Reichart). Dort ist er geschäftsführender Oberarzt und leitet seit 1994 auch das Herztransplantationsprogramm. Seit vier Jahren ist er zudem Mitglied des Vorstandes bei Eurotransplant.

    Eurotransplant wurde 1967 von Prof. Dr. Jon van Rood als zentrales Register für alle Patienten, die in Mitteleuropa auf eine Organspende warten, gegründet. Dies betraf damals zunächst nur die Nierenempfänger. In der Zwischenzeit wurde dieses Verzeichnis auf Patienten, die auf eine Leber-, Herz-, Lungen-, Pankreas- oder Dünndarmtransplantation warten, ausgeweitet. Derzeit warten ungefähr 15 500 bei Eurotransplant gemeldete Patienten auf eine Transplantation. Die Eurotransplant-Region schließt insgesamt 118 Millionen Einwohner in Belgien, Deutschland, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich und Slowenien ein. Die Spender werden von den verschiedenen Ländern in der Eurotransplant-Zentrale in Leiden gemeldet und die Organe entsprechend organ- und länderspezifischer Kriterien (in der Regel nach Blutgruppe, Gewebecharakteristika, Dringlichkeit und Wartezeit) mittels eines computergestützten Systems vergeben.

    Neben den Mitarbeitern und den beiden Direktoren in der Zentrale in Leiden gibt es 9 beratende Komitees (Niere, Leber, Thoraxorgane, Organentnahme, Computerservice, Gewebetypisierung, Ethik, Finanzen), die in der Regel mit gewählten Vertretern aus den einzelnen Ländern paritätisch besetzt sind.

    Diese Komitees beraten den Eurotransplant-Vorstand. Der setzt sich aus gewählten Vertretern der verschiedenen Organgruppen sowie den Vertretern der nationalen Transplantationsgesellschaften (in der Regel deren Vorsitzende) zusammen. Dieser Vorstand wählt aus seiner Mitte einen Präsidenten. Prof. van Rood (Universität Leiden) hatte diesen Vorsitz von 1967 bis Mitte der 90-er Jahre. Dann übernahm Prof. Vanrenterghem (Nephrologe, Universität Leuven, Belgien) diese Position. Seine Amtszeit endet im Oktober 2005.

    Im Jahr 2003 wurden in der Eurotransplant-Region 1800 Organspender gemeldet, bei denen der Hirntod festgestellt worden war. Das ist nach vielen Jahren der Stagnation erstmals wieder eine deutliche Steigerung um ungefähr 9% gegenüber dem Vorjahr. Trotz dieser erfreulichen Entwicklung gibt es in Deutschland nur 13,5 Spender pro Million Einwohner. In Österreich und Belgien sind dies 23 bzw. 24 Spender pro Million Einwohner.

    Man kann im Schnitt davon ausgehen, dass täglich etwa 10-12 Organtransplantationen in Deutschland durchgeführt werden, gleichzeitig sterben täglich etwa 3 Patienten die für eine Transplantation gelistet sind, aber nicht rechtzeitig ein entsprechendes Organ erhalten haben. Auf eine Nierentransplantation warten zum Beispiel etwa 9500 Patienten in Deutschland, transplantiert werden etwa 2100. Insgesamt nimmt in der Eurotransplant-Region die Zahl der gemeldeten, auf eine Transplantation wartenden Patienten kontinuierlich zu, pro Jahr um etwa 5%.


    More information:

    http://www.klinikum.uni-muenchen.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Organisational matters, Personnel announcements
    German


     

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