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Frankfurt UAS als einzige hessische Hochschule in Netzwerkinitiative des Stifterverbandes für eine bessere Vermittlung von Nachhaltigkeitskompetenzen aufgenommen
Die Vermittlung von transformativen Skills für Nachhaltigkeit soll curricular in der Hochschullehre verankert werden und somit möglichst viele Studierende erreicht werden. Das ist das Ziel der „Netzwerkinitiative Transformative Skills für Nachhaltigkeit“, die Studierende befähigen möchte, die großen Herausforderungen in einer transformativen Welt mitgestalten zu können. Eine Jury hat insgesamt 20 Hochschulen ausgewählt, die in die Community of Practice aufgenommen werden, als einzige hessische Hochschule mit dabei ist die Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS). Die Netzwerkinitiative unterstützt Hochschulen, die konkrete Herausforderungen bei der Entwicklung neuer Lern- und Lehrkonzepte für die Vermittlung von Nachhaltigkeitskompetenzen definiert haben. Die Initiatoren sind der Stifterverband, die Carl-Zeiss-Stiftung und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt. Sie stellen einen Projektförderfonds in Höhe von 200.000 Euro bereit. In der Umsetzung orientiert sich die Netzwerkinitiative an Methoden aus dem Bereich der agilen Organisations- und Produktentwicklung, z. B. Design Thinking. Sie bietet den Hochschulen in vier Curriculums-Werkstätten die Möglichkeit, sich selbst vertieft mit Skills für Nachhaltigkeit zu befassen.
„Ich freue mich sehr über die erfolgreiche Bewerbung unseres Projektteams und bin stolz darauf, dass wir Teil dieser wichtigen Netzwerkinitiative sind“, so Prof. Dr. Susanne Rägle, Vizepräsidentin für Forschung, Weiterbildung und Transfer der Frankfurt UAS. „Die Teilnahme an der Netzwerkinitiative stellt für uns einen großartigen Beitrag zur Umsetzung unserer bereits 2021 verabschiedeten Nachhaltigkeitsstrategie dar, insbesondere für das Handlungsfeld Studium und Lehre. Nachhaltigkeit wird bei uns als Querschnittsthema über alle Fachbereiche hinweg gedacht, daher arbeiten hier auch unsere School of Personal Development and Education (ScoPE), einer unserer Nachhaltigkeitsprofessoren und eine unserer Innovationsprofessorinnen eng zusammen.“
„Mit unserem Fächerspektrum von Architektur und Bauingenieurwesen über Informatik und Ingenieurwissenschaften bis hin zu Wirtschaft und Recht sowie Sozialer Arbeit und Gesundheit weisen wir eine große wissenschaftliche Bandbreite auf, die uns eine konsequent interdisziplinäre Herangehensweise ermöglicht. Fragestellungen in Lehre und Forschung werden aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und schließlich konkrete Lösungen entwickelt. Unserer Überzeugung nach erreichen wir auf diese Weise unser übergeordnetes Ziel, die Nachhaltigkeit als Priorität fest in der Gesellschaft zu verankern, indem wir sichtbare und wirksame Beiträge zur Bewältigung der großen Zukunftsfragen leisten“, so Rägle.
Prof. Dr.-Ing. René Thiele, Vizepräsident für Studium und Lehre an der Frankfurt UAS ergänzt für seinen Bereich: „Wir sehen im Erwerb von Future Skills der Studierenden eine Kernaufgabe. Benötigt werden zusätzlich zu den klassischen Fähigkeiten transformative, digitale und ethisch kommunikative Kompetenzen, die unsere Absolventinnen und Absolventen für den lösungsorientierten Umgang mit den zentralen gesellschaftlich drängenden Herausforderungen wie der Klimawandelanpassung, dem Verlust von Biodiversität oder der fortschreitenden Digitalisierung ausbilden. Diese Erkenntnisse haben sich in den Curricula der Studiengänge an der Frankfurt UAS bereits in sichtbarer Weise niedergeschlagen.“
„Als Hochschule stehen wir nun vor der besonderen Herausforderung, die bereits an unserer Hochschule vorhandenen Methoden, Kompetenzen, Erkenntnisse zu bündeln und insbesondere die nachhaltigkeitsfokussierten, transformativen Kompetenzen weiter zu entwickeln sowie curricular in der Breite zu verankern. Wir zielen darauf ab, den Erwerb von ,Skills für nachhaltige Zukünfte‘ in der Hochschule als zentrales Thema zu etablieren“, so Prof. Dr. Timo von Wirth, Nachhaltigkeitsprofessor am Fachbereich Wirtschaft und Recht. Die Hochschule möchte in Zukunft ein Modul in das integrierte Studium Generale zum Thema Transformative Skills zur Nachhaltigkeit/Skills für nachhaltige Zukünfte etablieren, das Eingang in den Katalog der Wahlpflicht-Module findet. In diesem Rahmen sollen sich Studierende aus Überzeugung für den Erwerb transformativer Skills zur Nachhaltigkeit entscheiden, da hier klar beschreibbare Fähigkeiten vermittelt werden, die nicht nur auf das jeweilige Studienfach transferierbar sind, sondern auch auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind. Lehrende sollen in interdisziplinären und fachbereichsübergreifenden Workshops für die Integration von nachhaltigkeitsorientierten transformativen Skills in die Lehre befähigt werden. Qualitäts- und Evaluationskriterien sollen sicherstellen, dass diese Module auf höchstem Niveau betrieben und stetig weiterentwickelt werden können.
Auch die Vernetzung von Wissenschaft und Praxis soll eine große Rolle spielen, um die vielfältigen Themen zur Nachhaltigkeit bestmöglich zu bearbeiten. Dazu zählt auch die Entwicklung von Weiterbildungsangeboten zu transformativen Skills in enger Abstimmung mit Arbeitgebenden und Unternehmen der Region vor dem Hintergrund der Frage, welche transformativen Skills dort jeweils benötigt werden und wie deren Vermittlung im Zuge der Weiterqualifikation erreicht wird.
Die Frankfurt UAS hat bereits ein Kernteam zur Gestaltung der Mitarbeit in der geplanten Community of Practice zusammengestellt: Drei Personen bilden die Einheit, die die Hochschule vertreten wird und unter anderem eine internationale Perspektive mit einbeziehen und spannende Good-Practice-Beispiele aus dem Ausland als Anregung einbringen möchte. Prof. Dr. Timo von Wirth, Nachhaltigkeitsprofessor am Fachbereich Wirtschaft und Recht sowie Adjunct Professor am Niederländischen Forschungsinstitut für Transformationsforschung, lehrt und forscht zur Governance von Nachhaltigkeitstransformation. In seinen Lehrveranstaltungen werden bereits explizit transformative Kompetenzen angesprochen (antizipatorische Fähigkeiten, systemisches Erkennen von Zielkonflikten und Wechselwirkungen, Identifizieren von Sektorkopplungen z.B. zwischen Mobilitäts- und Energiewende). Prof. Dr. Susanne Koch ist Professorin für allgemeine Betriebswirtschaftslehre mit besonderen Kenntnissen der Logistik in der Luftfracht und darüber hinaus geschäftsführende Direktorin des ScoPE und Vorstandsmitglied des Hochschulnetzwerks Bildung durch Verantwortung. Bereits 2012 veröffentlichte sie das Lehrbuch „Logistik: Eine Einführung in Ökonomie und Nachhaltigkeit“ in dem aus verschiedenen Perspektiven Nachhaltigkeitsfragen in der Logistik diskutiert werden, um Studierenden Methoden und Kompetenzen zur Lösung komplexer interdisziplinärer Fragestellungen zu vermitteln. Diese Fragestellungen thematisiert Koch in ihren Vorlesungen und Forschungsprojekten zum Thema Nachhaltigkeit. Insbesondere die sog. Praxisfallprojekte in den Studiengängen des Fachbereichs Wirtschaft und Recht dienen der transdisziplinären Vermittlung von Kompetenzen. Prof. Dr. Barbara Lämmlein ist Professorin für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Schlüsselkompetenzen, Data Literacy und empirische Methoden. Zudem ist sie stellvertretende geschäftsführende Direktorin des ScoPE und widmet sich im Rahmen ihrer Innovationsprofessur intensiv Lehr- und Forschungsprojekten in den Bereichen Future Skills (z.B. Data Literacy) und HAW-Didaktik. In ihrer vorherigen Rolle als Studiendekanin war sie für die (Re-)Akkreditierung von neuen und bereits etablierten Studiengängen verantwortlich und hat dabei eine kompetenzorientierte Curriculumentwicklung vorangetrieben. Zudem hat sie als Mitglied der Fachgruppe Schlüsselkompetenzen bereits die Future Skill-Themen Data Literacy und Critical Thinking in verschiedenen Modulen verankern können; ein Wahlpflichtmodul eigens für „Future Skills“ ist gerade im Re-Akkreditierungsprozess. Neben den klassischen Schlüsselkompetenzen und Future Skills, erforscht und lehrt sie zudem nachhaltige Kommunikation insbesondere von Führungskräften und beschäftigt sich mit nachhaltigen Bildungskonzepten.
Weiteres zum Thema Nachhaltigkeit an der Frankfurt UAS unter: http://www.frankfurt-university.de/nachhaltigkeit.
Detaillierte Informationen zur Netzwerkinitiative Transformative Skills für Nachhaltigkeit unter: https://www.stifterverband.org/transformative-skills-fuer-nachhaltigkeit.
Frankfurt University of Applied Sciences, Fachbereich 3: Wirtschaft und Recht, Prof. Dr. Timo von Wirth, Telefon: +49 69 1533-2992, E-Mail: vonwirth@fb3.fra-uas.de
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, Students
interdisciplinary
transregional, national
Cooperation agreements, Science policy
German
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