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07/20/2023 17:54

Internationale Zusammenarbeit im Tollensetal

Christian Moeller Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten Mecklenburg-Vorpommern

    Im Rahmen ihrer Sommerreise hat Mecklenburg-Vorpommerns Wissenschaftsministerin Bettina Martin die bedeutende archäologische Fundstätte im Tollensetal besucht. Dort findet in diesem Juli eine archäologische Fieldschool des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege in Zusammenarbeit mit Studierenden und Wissenschaftlern der Universitäten Rostock, Greifswald, Göttingen und Leiden sowie mit den ehrenamtlichen Bodendenkmalpflegern statt.

    Im Rahmen ihrer Sommerreise hat Wissenschaftsministerin Bettina Martin die bedeutende archäologische Fundstätte im Tollensetal besucht. Dort findet in diesem Juli eine archäologische Fieldschool des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege in Zusammenarbeit mit Studierenden und Wissenschaftlern der Universitäten Rostock, Greifswald, Göttingen und Leiden sowie mit den ehrenamtlichen Bodendenkmalpflegern. Ziel dieser Fieldschool ist es, Holzstrukturen, die am Westufer der Tollense entdeckt wurden und die der Periode 3 der Bronzezeit zugeordnet werden, zu erfassen und zu dokumentieren.
    Diese Holzstrukturen sind in dieselbe Zeit datiert wie die international bekannt gewordenen Funde aus dem Tollensetal. Bereits 1996 entdeckten ehrenamtliche Helferinnen und Helfer des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege im Tollensetal eine Vielzahl von Knochen. Untersuchungen hatten ergeben, dass die Knochen rund 3.000 Jahre alt sind und die Menschen Opfer einer gewalttätigen Auseinandersetzung waren. Weitere Funde traten in den vergangenen Jahren zu Tage. So auch die im Jahr 2015 entdeckten hölzernen Strukturen.
    2022 wurde festgestellt, dass die Struktur der Holzfunde im Fluss stark erodiert ist. Aus diesem Grund ist eine detaillierte Dokumentation und Beprobung der Hölzer im Fluss vorgesehen. Bohrkerne und extensive magnetische Untersuchungen sollen helfen, den landschaftlichen Kontext der Holzstruktur zu erfassen. Zusätzlich erfolgt derzeit die Anlage eines begrenzten Sondageschnittes am Westufer. Als Ergebnis der Arbeiten im Rahmen der Fieldschool soll neben einem besseren Verständnis der Anlage in ihrem landschaftlichen Kontext auch die Erhaltung erfolgen.
    Die Arbeiten werden durch das Dezernat Praktische Archäologie der Abteilung Landesarchäologie des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege geleitet und koordiniert.
    „Das Tollensetal birgt einen archäologischen Schatz von absolutem Weltrang. Es ist eine der 50 weltweit wichtigsten archäologischen Fundstellen“, sagte Wissenschaftsministerin Bettina Martin bei ihrem Besuch. Wir haben in Mecklenburg-Vorpommern mit dem Tollensetal eine spektakuläre Fundstelle, die weltweit für Aufsehen gesorgt hat. Einzelne Exponate wurden bereits im British Museum in London gezeigt. Wir wollen diesen Schatz in Mecklenburg-Vorpommern besser der Öffentlichkeit präsentieren. Dabei wird das geplante Archäologische Landesmuseum in Rostock eine bedeutende Rolle spielen. Wichtig ist mir aber auch, dass diese bedeutende archäologische Fundstelle im Tollensetal besser zur Geltung kommen. Das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege arbeitet derzeit auch unter Einbeziehung der Beteiligten vor Ort an einem Konzept, wie wir diesen Schatz in der Region besser touristisch erschließen können. Das wäre auch eine wichtige Stärkung für die Region insgesamt.“
    Die zentrale Aufgabe besteht nach wie vor darin, die Fundstellen zu sichern und damit für die Funde und Erkenntnisse für die nachfolgenden Generationen zu bewahren. So muss das Moor, in dem sich noch viele nicht gehobene Fundstücke befinden, nass bleiben, da sonst der Zerfall der Artefakte droht. Das ist nur eine der vielen Problemstellungen an denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland mit internationalen Partnern unter anderem von den Universitäten Leiden und Groningen arbeiten.
    „Die Erforschung und Erschließung wird verantwortlich, sensibel und von denkmalpflegerischen Notwendigkeiten geleitet“, so Martin. „Wir erarbeiten federführend eine Konzeption, wie die Erschließung der Fundstellen im Tollensetal erfolgen kann - bei gleichzeitigem Schutz und Erhalt der Fundstellen.“


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    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars, Students
    Cultural sciences, History / archaeology
    transregional, national
    Research projects
    German


     

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