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Die digitale Transformation und die damit verbundenen Veränderungen in betrieblichen Abläufen können Ängste bei Beschäftigten auslösen, die sich negativ auf deren Engagement am Arbeitsplatz auswirken. Unternehmen müssen diesen Ängsten aktiv entgegenwirken, um zu vermeiden, dass die Transformationsprozesse scheitern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universitäten Göttingen und Groningen zu mehr als 1.000 Beschäftigten der Finanzorganisation eines multinationalen Unternehmens in Deutschland. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Journal of Management Accounting Research erschienen.
Neue technische Möglichkeiten und effizientere Prozesse – der Druck, sich digital zu verändern, ist in den Finanzbereichen von Unternehmen groß. Die Automatisierung von Routineaufgaben oder die Nutzung neuer Ansätze zur Datenanalyse ermöglichen effizientere und effektivere Arbeitsabläufe. Bei den Beschäftigten können durch die digitale Transformation aber gleichzeitig Ängste entstehen. „Bei Ängsten vor der digitalen Transformation geht es nicht nur um potenziellen Arbeitsplatzverlust, sondern auch um eine mögliche schleichende Bedeutung der eigenen Kompetenzen oder die Abkehr von eingespielten Routinen“, erläutern Prof. Dr. Michael Wolff und Dr. Yannik Gehrke von der Universität Göttingen. „Wenn solche Ängste entstehen, droht die digitale Transformation aufgrund nachlassender Motivation der Beschäftigten zu scheitern.“
Das Forschungsteam findet in der Studie aber auch konkrete Ansatzpunkte, um Ängsten zu begegnen: einen transformativen Führungsstil, Weiterbildungsangebote für Beschäftigte und die Unterstützung des Austauschs unter Beschäftigten. Insbesondere den Führungskräften kommt hier eine entscheidende Rolle zu. „Führungskräfte sollten ihrer Vorbildfunktion nachkommen, die Digitalisierung als eine positive Chance kommunizieren und ihre Beschäftigten inspirieren“, so das Forschungsteam. Gleichzeitig sollten Unternehmen ein möglichstes breites Angebot für Weiterbildungen im Bereich der Digitalisierung anbieten, so dass Beschäftigte diese nicht als Bedrohung, sondern als Chance für die persönliche Weiterentwicklung wahrnehmen. Zudem sollten Unternehmen den intensiven Austausch zu digitalen Themen zwischen den Beschäftigten fördern, da solche Peer-Effekte nicht nur Wissen durch die Organisation diffundieren lassen, sondern auch Ängste reduzieren.
Prof. Dr. Michael Wolff
Georg-August-Universität Göttingen
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Professur für Management und Controlling
Platz der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-27273
E-Mail: michael.wolff@uni-goettingen.de
Internet: http://www.controlling.uni-goettingen.de
Sebastian Firk, Yannik Gehrke, Michael Wolff. Digital Anxiety in the Finance Function: Consequences and Mitigating Factors. Journal of Management Accounting Research 2023. https://doi.org/10.2308/JMAR-2021-056.
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Economics / business administration, Psychology
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
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