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Das Leben von Organismen beruht auf dem unentwegten Informationsaustausch ihrer Zellen. Wesentlich beteiligt sind extrazelluläre Vesikel. Von den richtigen Zellen abgegeben, lassen sie sich therapeutisch nutzen. Wie groß das Potenzial dieser kleinen Informationsträger ist, untersucht etwa Dr. Bernd Giebel, neuer Professor für Translationale extrazelluläre Vesikel-Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE).
Extrazelluläre Vesikel (EV) sind bläschenartige Membranpartikel die von Zellen an ihre Umgebung abgegeben werden. „Extrazelluläre Vesikel sind erst vor kurzem entdeckt worden, weil sie sehr klein sind“, sagt Professor Giebel. Ähnlich groß wie Viren sind sie wichtig beim Informationsaustausch zwischen Zellen. Dadurch steuern sie vielfältige Prozesse im Körper, sowohl im gesunden Organismus als auch bei Krankheiten. Als bedeutende Vermittler bei Krankheiten werden sie als eine neue Klasse an Biomarkern angesehen. Damit lassen sich künftig voraussichtlich viele Krankheiten besser diagnostizieren und Therapieverläufe besser beurteilen. Abhängig von ihrem Ursprung können sie aber auch Krankheiten entgegenwirken. So könnten sie Grundlage neuer sehr vielversprechender Therapeutika für bislang nur schlecht behandelbarer Krankheiten werden.
Giebels Forschung setzt hier an. Sein Team beschäftigt sich vor allem mit Extrazellulären Vesikeln sogenannter mesenchymaler Stamm- bzw. Stromazellen (MSZ), die sich besonders aus Knochenmark gewinnen lassen. „Extrazelluläre Vesikel von MSZ wirken krankheitsfördernden Entzündungsprozessen entgegen und aktivieren die Regeneration betroffener Gewebe“, so der UDE-Wissenschaftler.
Professor Giebel, Leiter der EV-Forschung am Institut für Transfusionsmedizin des UK Essen, ist international anerkannter Pionier in diesem noch jungen Feld der translationalen Forschung. In Kooperation konnte er das therapeutische Potenzial von MSZ-EVs in Krankheitsmodellen nachweisen und optimiert nun die Produktion von EV für den klinischen Einsatz bei Schlaganfällen, Gehirnschädigungen von Neugeborenen oder der Graft-versus-host-Erkrankung. „Extrazelluläre Vesikel aus mesenchymalen Stromazellen als neuartiges Therapeutikum geordnet in die Klinik zu bringen, ist mir ein sehr großes Anliegen“, sagt Giebel, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Extrazelluläre Vesikel (GSEV).
Nach dem Biologiestudium wurde Bernd Giebel 1996 an der Universität zu Köln promoviert. 1999 wechselte er an die Universität Düsseldorf. Dort begann er an menschlichen hämatopoetischen Stamm- und Vorläuferzellen zu forschen. Am UK Essen setzt er seit 2008 seine Studien an humanen Stammzellen fort. Hierbei rückten 2009 immer weiter zunehmend die von Stammzellen abgegebenen EVs in sein wissenschaftliches Interesse.
Hinweis für die Redaktion:
Ein Foto von Prof. Dr. Bernd Giebel (© UDE / Bettina Engel-Albustin) stellen wir Ihnen für die Berichterstattung als Download zur Verfügung:
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Weitere Informationen:
Prof. Dr. rer. nat. Bernd Giebel, Institut für Transfusionsmedizin, Tel. 0201/723-4204, bernd.giebel@uk-essen.de
Redaktion: Dr. Alexandra Nießen, Tel. 0203/37 91487, alexandra.niessen@uni-due.de
Institut für Transfusionsmedizin: Prof. Dr. rer. nat. Bernd Giebel, Tel. 0201/723-4204, bernd.giebel@uk-essen.de
Professor Bernd Giebel erforscht Zell-Kommunikation.
UDE/Bettina Engel-Albustin
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils, all interested persons
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German
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