idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
09/27/2023 09:59

IAB-Arbeitsmarktbarometer fällt unter 100

Marie-Christine Nedoma, Laura Deckbar, Inna Felde, Christine Vigeant Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)

    Das IAB-Arbeitsmarktbarometer sinkt im September im Vergleich zum Vormonat um 0,7 Punkte. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) steht nun mit 99,8 Punkten unter der neutralen Marke von 100 und erreicht damit den niedrigsten Wert seit dem Corona-Jahr 2020. Das European Labour Market Barometer sinkt zum vierten Mal in Folge. Mit einem Minus von 0,4 Punkten entfernt es sich im September mit 99,3 Punkten noch stärker von der Marke von 100.

    Seit April ist das IAB-Arbeitsmarktbarometer im stetigen Abwärtstrend: „Die Arbeitsmarktaussichten sind etwas schwächer als Ende 2012 in der Eurokrise, der letzten Rezession vor Corona“, erklärt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“.

    Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit sinkt im September zum fünften Mal in Folge und steht nach einem Minus von 0,4 Punkten inzwischen bei 97,0 Punkten. Sie liegt damit klar unter der neutralen Marke von 100,0 Punkten, was eine weitere Zunahme der Arbeitslosigkeit erwarten lässt. Die Beschäftigungskomponente fällt im September um 1,0 Punkte auf 102,6 Punkte. „Die Arbeitsagenturen erwarten, dass die Beschäftigungszuwächse deutlich geringer werden. Von einem Einknicken gehen sie aber weiterhin nicht aus. Und trotz allem: Die Beschäftigung in Deutschland liegt noch immer auf Rekordstand“, berichtet Weber.

    Das European Labour Market Barometer fällt im September weiter unter die Marke von 100 Punkten. Es verzeichnet einen Rückgang um 0,4 Punkte gegenüber dem August und liegt im September bei 99,3 Punkten. Das europäische Barometer steht damit etwas unter dem deutschen Barometer, es ist aber auch von einem weniger hohem Niveau gefallen. Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit fällt um 0,4 Punkte auf aktuell 97,4 Punkte, was eine weiter steigende Arbeitslosigkeit signalisiert. Die Komponente zur Vorhersage der Beschäftigung liegt im September bei 101,1 Punkten, 0,5 Punkte niedriger als im Vormonat. Die Beschäftigungsaussichten liegen damit noch im grünen Bereich, die Einschätzungen werden aber verhaltener. In den meisten teilnehmenden Ländern Europas trüben sich die Aussichten im September ein. „Quer durch Europa schwächen sich die Arbeitsmarktaussichten ab. Die öffentlichen Arbeitsmarktservices sehen die Folgen der schwierigen wirtschaftlichen Situation“, so Weber.

    Datengrundlage

    Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert.

    Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den 17 Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der teilnehmenden Länder basiert. Dazu zählen: Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft, Wallonien), Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, die Schweiz, Tschechien und Zypern.

    Während Komponente A des IAB-Arbeitsmarktbarometers und des European Labor Market Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert der beiden Barometer. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

    Zum Download stehen bereit:

    - eine Zeitreihe des IAB-Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Einzelkomponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ unter https://www.iab.de/presse/abzeitreihe (xlsx).

    - eine Grafik mit den aktuellen Werten des IAB-Arbeitsmarktbarometers und seiner Komponenten sowie eine Zeitreihengrafik unter https://iab.de/daten/iab-arbeitsmarktbarometer/.

    Eine Zeitreihe des European Labour Market Barometer einschließlich seiner Einzelkomponenten für alle 18 beteiligten Arbeitsverwaltungen ist unter https://www.iab.de/Presse/elmb-components (xlsx) abrufbar.

    Mehr zum Europäischen Arbeitsmarktbarometer findet sich unter https://iab.de/en/daten/european-labour-market-barometer/.

    Weitere Information zum Arbeitskräfteknappheits-Index des IAB finden Sie unter https://iab.de/daten/arbeitskraefteknappheits-index/


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Economics / business administration, Politics, Social studies
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).