idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
09/28/2023 10:47

Gemeinschaftsdiagnose 2/2023: Kaufkraft kehrt zurück – Politische Unsicherheit hoch

Guido Warlimont Kommunikation
Kiel Institut für Weltwirtschaft

    Die Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose prognostiziert für das Jahr 2023 einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland um 0,6 %. Damit wird die Prognose vom Frühjahr 2023 kräftig um 0,9 Pro­zentpunkte nach unten revidiert. „Der wichtigste Grund dafür ist, dass sich die Industrie und der private Konsum langsamer erholen, als wir im Frühjahr erwartet haben“, sagt Oliver Holtemöller, stellvertretender Präsident und Leiter der Abteilung Makroökonomik am Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH).

    Deutschland befindet sich seit über einem Jahr im Abschwung. Der sprunghafte Anstieg der Energiepreise im Jahr 2022 hat der Erholung von der Pandemie ein jähes Ende bereitet. Die schon zuvor anziehende Verbraucherpreisinflation ist auf über 8 % gestiegen. Dadurch wird den privaten Haushalten Kaufkraft ent­zogen. Die Leitzinsen sind um über vier Prozentpunkte gestiegen. Das trifft ins­besondere die Bauwirtschaft.

    Die Stimmung in den Unternehmen hat sich zuletzt erneut verschlechtert, dazu trägt auch politische Unsicherheit bei. Insgesamt deuten die Indikatoren darauf hin, dass die Produktion im dritten Quartal 2023 nochmals spürbar gesunken ist. Allerdings haben mittlerweile die Löhne aufgrund der Teuerung angezogen, die Energiepreise abgenommen und die Exporteure die höheren Kosten teil­weise weitergegeben, sodass Kaufkraft zurückkehrt. Daher dürfte der Ab­schwung zum Jahresende abklingen und der Auslastungsgrad der Wirtschaft im weiteren Verlauf wieder steigen.

    Für das Jahr 2024 liegt die Prognose mit 1,3 % nur 0,2 Prozentpunkte unter der Prognose vom Frühjahr. In den Jahren danach wird sich bemerkbar machen, dass das Potenzialwachstum aufgrund der schrumpfenden Erwerbsbevölkerung mittelfristig deutlich zusammenschmilzt.

    Die konjunkturelle Schwäche ist mittlerweile auch auf dem Arbeitsmarkt ange­kommen. Die Institute erwarten allerdings nur einen moderaten Anstieg der Arbeitslosigkeit auf 2,6 Millionen Personen im Jahr 2023. Im kommenden Jahr wird die Zahl der Arbeitslosen wohl leicht sinken.

    An der Preisfront entspannt sich die Lage nach und nach. Die Inflationsrate dürfte im Jahr 2023 bei 6,1 % liegen und auf 2,6 % im Jahr 2024 zurückgehen. Die Kerninflation (Inflation ohne Energiepreise) sehen die Institute im laufenden Jahr bei 6,1 % und im kommenden Jahr bei 3,1 %.

    Langfassung des Gutachtens

    Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose: Kaufkraft kehrt zurück – Politische Unsicher­heit hoch. Herbst 2023. Halle (Saale) 2023.

    Die Langfassung des Gutachtens ist unter https://gemeinschaftsdiagnose.de/category/gutachten/ abrufbar.

    Medienansprechpartner:
    Guido Warlimont
    Leiter Kommunikation
    T +49 431 8814-629
    guido.warlimont@ifw-kiel.de

    Über die Gemeinschaftsdiagnose

    Die Gemeinschaftsdiagnose wird zweimal im Jahr im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz erstellt. Am Herbstgutachten 2023 haben mitgewirkt:

    - Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)

    - ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V. in Kooperation mit der Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO)

    - Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel)

    - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH)

    - RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Kooperation mit dem Institut für Höhere Studien Wien

    Kiel Institut für Weltwirtschaft
    Kiellinie 66 | 24105 Kiel
    T +49 431 8814-774
    E info@ifw-kiel.de
    www.ifw-kiel.de


    Contact for scientific information:

    Prof. Dr. Oliver Holtemöller
    Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH)
    T +49 345 7753 800
    oliver.holtemoeller@iwh-halle.de

    Dr. Geraldine Dany-Knedlik
    Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)
    T +49 30 89789 486
    gdanyknedlik@diw.de

    Prof. Dr. Timo Wollmershäuser
    ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e. V.
    T +49 89 9224 1406
    wollmerhaeuser@ifo.de

    Prof. Dr. Stefan Kooths
    Kiel Institut für Wirtschaftsforschung (IfW Kiel)
    T +49 431 8814 579 oder +49 30 2067 9664
    stefan.kooths@ifw-kiel.de

    Prof. Dr. Torsten Schmidt
    RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung
    T +49 201 8149 287
    torsten.schmidt@rwi-essen.de


    Images

    Tabelle - Eckdaten der Prognose für Deutschland
    Tabelle - Eckdaten der Prognose für Deutschland


    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars
    Economics / business administration, Politics, Social studies
    transregional, national
    Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).