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Wissenschaft
Eine Studie des Fraunhofer ISI zeigt: Unternehmen, die bei Innovationen auch an innovative Dienstleistungen und moderne Produktionsprozesse denken, schaffen mehr Wachstum und neue Arbeitsplätze.
Forschung und Entwicklung fördern Innovationen, die wiederum zu Wachstum und Beschäftigung führen. Diese weithin bekannte Erkenntnis hat sich auch in der neuesten Erhebung "Innovationen in der Produktion 2003" bestätigt, die jetzt vom Fraunhofer Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung in Karlsruhe vorgestellt wurde. Laut Studie gibt es aber noch weitere wachstumsträchtige Innovationsstrategien, denen derzeit von Unternehmen und Politik noch nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt wird:
- Innovative Produkt-Dienstleistungskombinationen. In einigen Märkten reichen überlegene Technologien nicht mehr aus, um im Wettbewerb zu bestehen. Begleitende Dienstleistungen wie Betreibermodelle oder Finanzdienstleistungen helfen, die Probleme des Kunden ganzheitlich zu lösen. Die Studie zeigt, dass Unternehmen mit einem Dienstleistungsumsatz von über fünf Prozent zwischen 2000 und 2002 im Mittel 32 neue Arbeitsplätze schufen, während die Beschäftigtenzahlen in den übrigen Betrieben stagnierten.
- Innovative Organisation. Diese Strategie setzt auf flexible Strukturen und Prozesse, die an die Wünsche der Kunden angepasst werden, zum Beispiel durch die Dezentralisierung von Planung und Steuerung der Produktion oder durch die Einführung von Gruppenarbeit. Laut Studie haben Unternehmen mit besonders flexiblen Organisationsformen im Mittel 33 neue Mitarbeiter eingestellt.
- Innovative Prozesstechnik. Moderne Produktionsmethoden wie CAD/CAM-Technologien, Simulationssoftware oder Roboter machen die Herstellung schneller und effizienter. Werden dadurch Marktanteile hinzugewonnen, können trotz Rationalisierung neue Mitarbeiter eingestellt werden. Laut Studie schufen besonders aktive Unternehmen im Mittel 14 Arbeitsplätze.
Die ermittelten Beschäftigungseffekte gelten in ihrer Relation über verschiedene Betriebsgrößen und Branchen. Erste Indizien zeigen, dass sowohl fokussierte Innovationsstrategien als auch Mischstrategien Wachstumspotenzial versprechen. Das Fraunhofer ISI legt daher nahe, betriebliche Innovationen künftig anhand einer Matrix mit den vier Feldern "FuE-basierte Produktinnovationen", "Innovative Produkt-Dienstleistungskombinationen", "Innovative Prozesstechnik" und "Innovative Organisation" in den Unternehmen auszuloten. Auch politische Maßnahmen, wie sie derzeit im Rahmen der Innovationsinitiative der Bundesregierung unter Mitwirkung des ISI konzipiert werden, sollten sich an diesem ganzheitlichen Innovationsbegriff orientieren.
Projektleiter Jürgen Wengel zieht daraus den Schluss, dass auch andere betriebliche Abteilungen neben Forschung und Entwicklung zum Innovationserfolg eines Unternehmens beitragen. Wengel: "Innovative Geschäftsmodelle entstehen nicht in den Forschungslaboren."
Den vollständigen Bericht finden Sie unter www.isi.fraunhofer.de/pi/dokumente/pi33.pdf
Weitere Informationen:
Jürgen Wengel
Telefon: (0721) 6809 - 307
E-Mail: j.wengel@isi.fraunhofer.de
Die Presseinformationen des Fraunhofer ISI finden Sie auch im Internet unter www.isi.fraunhofer.de/pr/presse.htm.
Das Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung ISI untersucht Marktchancen technischer Entwicklungen und deren Auswirkungen auf Wirtschaft, Staat und Gesellschaft. Die interdisziplinären Forschungsgruppen konzentrieren sich auf die Bereiche neue Technologien, Produktion, Energie und Umwelt sowie auf Regionalforschung und Innovationspolitik.
http://www.isi.fraunhofer.de/pi/dokumente/pi33.pdf
http://www.isi.fraunhofer.de/pr/presse.htm
Zusätzliche Arbeitsplätze in Abhängigkeit vom Innovationstyp eines Unternehmens
None
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Research results
German
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