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Bei der Behandlung einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) kombiniert man oft mehrere Wirkstoffe zum Inhalieren. Ein Cochrane Review bestätigt nun, dass eine Dreifachkombination mit zwei bronchienerweiternden und einem entzündungshemmenden Wirkstoff gegenüber der verbreiteten Zweifachtherapie den Betroffenen weitere Vorteile bringt.
Medikamente zum Inhalieren können bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) die Beschwerden lindern und Atemproblemen vorbeugen. Die dafür gebräuchlichen Inhalatoren können einen oder mehrere verschiedene Wirkstoffe enthalten. In Frage kommen einerseits lang wirksame Bronchodilatatoren zur Erweiterung der Atemwege wie langwirksame Beta‐2‐Agonisten (LABA) und langwirksame Muskarin‐Antagonisten (LAMA). Eine weitere Stoffklasse sind inhalierbare Kortikosteroide (ICS) wie Fluticason, Beclometason oder Budesonid, die entzündungshemmend wirken.
Es hat sich gezeigt, dass sich die Therapietreue und die Ergebnisse für die Betroffenen verbessern, wenn man zwei atemwegserweiternde Mittel (LABA und LAMA) kombiniert anwendet. Kommt es dennoch häufig zu akuten Verschlechterungen, kann diese Kombination um ein Kortikosteroid zu einer Dreifachtherapie erweitert werden. Ob eine solche Dreifachkombination zusätzliche Vorteile und Risiken mit sich bringt, war Frage des aktuellen Cochrane Reviews.
Die Autor*innen fanden vier Studien mit insgesamt mehr als 15.000 COPD‐Patient*innen, in denen die LABA/LAMA/ICS-Dreifachtherapien mit LABA/LAMA‐Zweifachtherapien verglichen wurden. Die meisten Studienteilnehmenden waren Mitte sechzig, litten unter schweren oder sehr schweren COPD‐Symptomen und hatten in letzter Zeit mindestens einen COPD‐Schub erlitten. An den Studien nahmen mehr Männer als Frauen teil.
Evidenz von hoher Vertrauenswürdigkeit zeigt, dass sich die Lebensqualität der Betroffenen mit der Dreifachtherapie im Vergleich zur LABA/LAMA‐Zweifachtherapie verbessert. Die mit der Dreifachtherapie behandelten Personen haben jedoch wahrscheinlich ein höheres Risiko für eine Lungenentzündung (moderate Vertrauenswürdigkeit der Evidenz nach GRADE).
Die Dreifachtherapie könnte sich im Vergleich zu den Zweifach-Inhalationen auch positiv auf die Häufigkeit von COPD‐Schüben auswirken. Dies ist jedoch unsicher, da sich hier die Ergebnisse der einzelnen Studien deutlich unterschieden. Eine mögliche Erklärung: Möglicherweise senkt die Dreifachkombination die Zahl akuter Schübe in besonderem Maße bei Patient*innen mit einer großen Menge bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophile) im Blut.
van Geffen WH, Tan DJ, Walters JAE, Walters EH. Inhaled corticosteroids with combination inhaled long‐acting beta2‐agonists and long‐acting muscarinic antagonists for chronic obstructive pulmonary disease. Cochrane Database of Systematic Reviews 2023, Issue 12. Art. No.: CD011600. DOI: 10.1002/14651858.CD011600.pub3
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Medicine
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
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