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02/27/2024 15:40

EU-Projekt SMHYLES entwickelt neuartige salz- und wasserbasierte Hybrid-Energiespeichersysteme im industriellen Maßstab

Emmanuelle Rouard Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
Bayerische Forschungsallianz GmbH

    München/Trento (Italien) – Eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts ist der Wechsel zu klimaneutralen Energiequellen. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die zuverlässige Energiespeicherung, denn Erzeugungs- und Lastspitzen im Stromnetz erfordern flexible Speichersysteme, die für vielfältige Anwendungen einsetzbar sind. Das kürzlich gestartete EU-Projekt SMHYLES will neuartige, nachhaltige und sichere Hybrid-Energiespeichersysteme auf Salz- und/oder Wasserbasis entwickeln, die jeweils zwei Speichertechnologien kombinieren und dabei lange Speicherdauer mit hoher Leistungsdichte vereinen.

    Die neuen Systeme mit geringem Bedarf an kritischen Rohstoffen werden auch zur Energieunabhängigkeit Europas beitragen. Das von der "Fondazione Bruno Kessler" (Italien) koordinierte SMHYLES-Projekt wird seit Januar 2024 von der EU im Rahmen von „Horizon Europe“ mit rund 6 Millionen Euro für einen Zeitraum von vier Jahren gefördert. Dem Konsortium gehören 16 Partner aus sieben Ländern an.

    Jede Speichertechnologie weist technische und wirtschaftliche Merkmale auf, die sie für eine bestimmte Anwendung prädestinieren. Zu diesen Merkmalen gehören z. B. Energie- und Leistungsdichte, Reaktionszeit, Umweltverträglichkeit und Sicherheit. So besitzen Redox-Flow- und Salz-Batterien z. B. eine große Speicherkapazität, lassen sich aber nur langsam auf- und entladen. Ein Superkondensator hingegen verfügt über kurze Ladezeiten, kann aber nicht viel Energie über lange Zeit speichern. Erst durch die effiziente Kombination beider Eigenschaften erhält man die nötige Leistung und Flexibilität im Einsatz.

    „Moderne Energiespeichersysteme müssen Versorgungssicherheit, Leistung und Sicherheit gewährleisten, über eine flexible Management-Software verfügen und möglichst nachhaltig und umweltverträglich hergestellt und betrieben werden“, erklärt SMHYLES-Koordinator Edoardo G. Macchi, Head of Battery and Electrification Technologies Unit bei der „Fondazione Bruno Kessler“ in Trento, Italien.

    Nachhaltige Batterien mit anderen Speichersystemen kombinieren

    Das übergeordnete Ziel des SMHYLES-Projekts ist die Entwicklung und Demonstration solcher neuartigen, sicheren und nachhaltigen Hybrid-Energiespeichersysteme im industriellen Maßstab. In SMHYLES sollen ein Superkondensator auf Wasserbasis und eine Redox-Flow-Batterie bzw. eine Salz-Batterie zu neuartigen Energiespeichersystemen kombiniert werden.

    Die in SMHYLES entwickelten neuen hybriden Speichersysteme sollen Energie über einen mittleren bis langen Zeitraum speichern und sehr schnell bereitstellen können. Gleichzeitig werden sie anwendungssicher, weil nicht leicht entflammbar, kostengünstig und wiederverwertbar sein, und sie werden dazu beitragen, den Einsatz von kritischen Rohstoffen zu reduzieren. Im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen sollen diese neuen Speichersysteme einen um 40 Prozent gesenkten CO2-Fußabdruck - auch dank neuartiger Recyclinglösungen - und eine um 20 Prozent höhere Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit aufweisen, was unsere auf erneuerbaren Energien basierenden Stromnetze widerstandsfähiger machen dürfte.

    Demonstrationsanlagen in Portugal und Deutschland

    Die in SMHYLES geplanten Aktivitäten umfassen die Entwicklung, den Bau, den Einsatz und die Demonstration eines wasserbasierten hybriden Energiespeichersystems (Aqueous Hybrid Energy Storage System) und eines salzbasierten hybriden Energiespeichersystems (Salt-based Hybrid Energy Storage System), sowie eine Erweiterung der Speicherdauer eines existierenden Hybrid-Systems. In drei Pilotanlagen in Portugal und Deutschland werden in der zweiten Projekthälfte verschiedene Anwendungsfälle für 12 Monate erprobt:

    1. Inselnetz (Portugal, Graciosa): Netzunabhängiges Energiesystem mit der Installation eines Nickel-Kohlenstoff-Superkondensators auf Wasserbasis und einer Salzbatterie zur Unterstützung des Stromnetzes der Insel.

    2. Industrielles Mikronetz (Portugal, Maia): Weiterentwicklung einer Vanadium-Redox-Flow-Batterie und Kombination mit einem wasserbasierten Superkondensator mit dem Ziel, den Anteil erneuerbarer Energiequellen am Energiemix zu erhöhen und das Aufladen von Elektrofahrzeugen zu unterstützen.

    3. Pilotanlage-Erweiterung (Pfinztal, Baden-Württemberg): Kapazitätserweiterung einer Redox-Flow-Batterie, sowie Kombination mit einem Superkondensator (aus dem EU-Projekt HyFlow - https://hyflow-h2020.eu) und einer Windkraftanlage; dies soll eine mehrtägige Energiespeicherung ermöglichen und die Netzsicherheit erhöhen.

    Über das Projekt SMHYLES

    Das EU-Projekt SMHYLES entwickelt neuartige salz- und wasserbasierte Hybrid-Energiespeichersysteme im industriellen Maßstab. SMHYLES ist im Januar 2024 gestartet und läuft bis Dezember 2027. Das Projekt wird von der Fondazione Bruno Kessler, Centre for Sustainable Energy (Italien), koordiniert und in Kooperation mit 15 anderen Partnern aus Deutschland, Italien, Portugal, Schweiz, Spanien, Tschechien und Tunesien durchgeführt. Die EU fördert das Vorhaben unter dem europäischen Rahmenprogramm für Forschung und Innovation „Horizon Europe“ mit rund 6 Mio. Euro. Davon gehen ca. 630.000 Euro an bayerische Akteure. Aus Bayern beteiligen sich die Hochschule für angewandte Wissenschaften Landshut (Prof. Pettinger, Koordinator des EU-Projektes HyFlow, eines Vorgänger-Projektes von SMHYLES) und die Bayerische Forschungsallianz GmbH an dem Projekt.

    Zur Bayerischen Forschungsallianz (BayFOR) GmbH

    In der Antragsphase unterstützte die BayFOR (https://www.bayfor.org) den Koordinator und das Konsortium bei der fachlich-inhaltlichen Konzeptionierung des EU-Antrags, bei der Klärung von finanziellen und administrativen Fragen sowie bei der Konsortialbildung. Die BayFOR konnte auch die Koordinator*innen zweier vorangegangener, ebenfalls von der BayFOR unterstützter EU-Projekte (HyFlow, https://hyflow-h2020.eu, und TwinVECTOR, https://twinvector.eu) am Konsortium beteiligen. Die BayFOR übernimmt als geförderter Partner in SMHYLES die Aufgaben der Kommunikation mit Öffentlichkeit und interessierten Fachkreisen und der Netzwerkbildung mit anderen Projekten und Partnern.

    Die vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst geförderte Bayerische Forschungsallianz berät und unterstützt bayerische Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft (insbesondere KMU) umfassend beim Einwerben von europäischen Fördermitteln für Forschung, Entwicklung und Innovation. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der EU, Horizon Europe (https://www.bayfor.org/horizon-europe). Die BayFOR ist Partner im Enterprise Europe Network (https://www.bayfor.org/een) und in der Bayerischen Forschungs- und Innovationsagentur (https://www.forschung-innovation-bayern.de).

    Steckbrief SMHYLES

    Projektname: SMHYLES (Finanzhilfevereinbarung Nr.101138029) - Safe, sustainable and modular Hybrid systems for Long-duration Energy storage and grid Services
    Laufzeit: 01/2024 – 12/2027
    Programm: Horizon Europe
    EU-Förderung: rund 6 Mio. Euro.
    Finanzierung: Europäische Union

    Projektkoordination: Fondazione Bruno Kessler (https://www.fbk.eu/en), Centre for Sustainable Energy (https://energy.fbk.eu), Italien

    Projektpartner:
    Hochschule für angewandte Wissenschaften Landshut, Deutschland, https://www.haw-landshut.de/ Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT, Deutschland, https://www.ict.fraunhofer.de
    Bayerische Forschungsallianz, Deutschland, https://www.bayfor.org
    CIRCE, Spanien, https://www.fcirce.es/en/
    SCHMID Energy Systems GmbH, Deutschland, https://schmid-group.com/de/
    C2C-NewCap, Portugal, https://www.c2cnewcap.com
    SONICK S.p.A., Italien, https://www.fzsonick.com/
    Capwatt, Portugal, https://www.capwatt.com/en
    Capwatt Services, Portugal, https://www.capwatt.com/en
    Graciolica Lda., Portugal, https://www.linkedin.com/company/graciolica/
    INESC TEC, Portugal, https://www.inesctec.pt/en
    Tomas Bata University Zlin, Tschechien, https://www.utb.cz/en
    INDRIVETEC AG, Schweiz, https://www.indrivetec.com/
    RINA Consulting, Italien, https://www.rina.org/en
    Comete Engineering International, Tunesien, https://www.rina.org/en/companies/comete-engineering

    Pressekontakte

    Projektkoordinator:
    Edoardo Gino Macchi
    Head of Battery and Electrification Technologies Unit – BET
    Centre for Sustainable Energy – SE
    Fondazione Bruno Kessler - FBK
    Telefon: +39 0461 314 887
    E-Mail: emacchi@fbk.eu

    In der BayFOR:
    Dr. Daniel Kießling
    Wissenschaftlicher Referent Informations-/Kommunikationstechnologien |
    Natur- & Ingenieurwissenschaften
    Telefon: +49 911 50715-920
    E-Mail: kiessling@bayfor.org

    MBA Gabriela Blumberger
    Projektmanagerin
    Telefon: +49 89 9901888-132
    E-Mail: blumberger@bayfor.org

    Emmanuelle Rouard
    Bereichsleiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Telefon: +49 89 9901888-111
    E-Mail: rouard@bayfor.org

    Gefördert durch die Europäische Union. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind jedoch ausschließlich die des Autors/der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die der Europäischen Union oder des CINEA wider. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde können für sie verantwortlich gemacht werden.


    Contact for scientific information:

    Edoardo Gino Macchi
    Head of Battery and Electrification Technologies Unit – BET
    Centre for Sustainable Energy – SE
    Fondazione Bruno Kessler - FBK
    Telefon: +39 0461 314 887
    E-Mail: emacchi@fbk.eu


    More information:

    http://www.bayfor.org/pm-smhyles - Bildmaterial in hoher Auflösung zum Download verfügbar


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    © 481244965/AdobeStock

    Logo des EU-Projektes SMHYLES
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    © EU-Projekt SMHYLES


    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils
    Chemistry, Electrical engineering, Energy, Information technology, Materials sciences
    transregional, national
    Cooperation agreements, Research projects
    German


     

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